Menschen etikettieren?


Überall, wo wir Menschen treffen, schätzen wir uns gegenseitig ab. Wir etikettieren den anderen, stecken ihn sofort in eine Schublade. Und diese Schubladen sind für uns wichtig.
Wir brauchen diese Schubladen! Drei große Fächer sind zunächst wichtig: Freund, Feind, Neutral.
Anschließend teilen wir sie dann ein in wichtig, unwichtig, wertvoll, wertlos, interessant, langweilig.
Ja, und wer erst einmal in einer solchen Lade steckt, für den ist es schwierig, dort wieder hinauszukommen. Manchmal fast unmöglich!
Menschen werden ohne ihr Zutun in Reichtum, Armut oder irgendwo dazwischen geboren. Sie kommen im Norden zur Welt oder tief im Süden, in heißen Gegenden oder in Polarkälte.
Sie können eine Schule besuchen oder auch nicht, -weil keine Möglichkeit besteht. Sie sind krank oder kerngesund, unterernährt oder können sich täglich sattessen, oftmals dann sogar im Übermaß!
Menschen sind braun oder gelb, schwarz oder weiß, oft auch eine Mischung von mehrerem.
Sie glauben an Jahwe, Gott oder Allah, sind Hinduisten oder hängen Buddha an. Oftmals wird auch hier eine quirlige Melange geglaubt, wobei dann Fatalisten und Extremisten oft den Eindruck erwecken, alle dieser diversen Gläubigen wären dann auch so!
Der Ausspruch Friedrich des II. »Jeder soll nach seiner Façon selig werden.« wird fast nie akzeptiert.

Wie heißt es dann so schön?
»Ich toleriere jede Meinung,
-aber es muss meine eigene sein!«

Wenn ich auf andere Menschen treffe, würde ich mir für die Zukunft
wünschen, dass auf jeder meiner Schubladen steht:

BESONDERS WERTVOLL

Ob ich das wohl mal schaffe?

~Pan~

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Kommentare (9)

Pan ohne sortieren und einordnen ist es gar nicht möglich, alles in den Griff zu bekommen.
Das bezweifle ich auch nicht, und dieses "Schubladendenken" ist nun mal irgendwo in unseren Genen verankert, glaube ich. Der Ausdruck klingt sicher zu hart, gewiss.
Es geht im Grunde genommen nur darum, dieses Einordnen der Menschen nicht bis weit in die Tiefe hinein zu ordnen.
Wenn es den Bösewicht gibt, den ich nicht mag- muss dann noch ein Super-Bösewicht da sein, der den ersten wieder übertrifft?
Oder umgekehrt: Die "beste Freundin", der "beste Freund"- allein diese immer wieder gehörten Ausdrücke landen bei mir auf dem Abfallhaufen!
Beispiel: Ich habe zehn Freunde, einer davon ist mein "bester Freund!"
Und nun? Sind alle anderen abqualifiziert als 2. Wahl?
Wie furchtbar. Auf solch eine Freundschaft kann ich dann gern verzichten.

liebe Grüße,
Horst
KarinIlona Schubladendenken gefällt mir nicht, ICH möchte nicht gern in eine Schublade gesteckt werden, wer will das schon? Doch kann ich es nicht leugnen: ICH sortiere auch in Schubladen, es ist nun mal so. Und so habe ich eben eine kleine Kommode mit Schubladen. Ein bißchen Ordnung im Leben muß sein, oder?
Es grüßt
KarinIlona
finchen Lieb Trautilein, das waren Deine eigenen Worte....
Und so stimmt es auch und wenn man Dich bewundert, ob Deiner klaren und passenden Worte, dann willst Du es nicht annehmen. Und trotzdem ein ganz normaler Mensch, der alle Facetten des Lebens kennt.
Bei mir wirst Du jedenfalls der "Diamant" in meiner Schublade des St's bleiben.
Und der Lorbeer-Kranz kommt dann später noch.........
Du kleines vorlautes Kind, Du.
mit liebevollen Grüßen, mein Pflänzchen,
Dein vorlautes Moni-Finchen
Pan haben wir die Diskussion genau auf den Punkt gebracht!
So, genau so, liebe Traute und Ingrid, verläuft doch auch das Leben!
Fontane sagt dazu:
"Herze, willst du ganz genesen,
sei selber wahr, sei selber rein.
Was wir in Welt und Menschen lesen,
ist nur der eigne Widerschein!"

Liebe Grüße,
Horst
indeed Ja, so gesehen kann ich voll mit dir konform gehen. Der letzte Satz von dir ist für mich sehr massgebend. Ich zitiere:

Ich muss mich nicht verstellen, um natürlich zu sein, ich muss nur die Meinung aufgeben, dass ich es jedem Recht machen muss...
geschrieben von PAN


Das mag sich für den Einen oder Anderen überheblich lesen, ist aber absolut nicht so gemeint. Ich will mich einfach nur nicht blenden noch verbiegen lassen.
Aber das ist wiederum ein paar andere Schuhe.

Natürlich mache auch ich Fehler. Ich arbeite daran zumindest nicht die gleichen zu wiederholen.

Liebe Grüße
Ingrid
Traute dreimal nein, ich bin ein ganz normales Mittelmaß.
Weder besser noch schlechter, als all die Menschen um mich rum.
Nur manches mal ein bisschen vorlaut, wenn ich denke, man will die Armen und Benachteiligten(zu denen ich ja lange zählte) wiedermal ein X für ein U verkaufen.
Aber sonst bin ich wie alle anderen. Mal traurig, vergnügt verliebt verdrossen und auch schon mal "ungerecht", aber das Letzte, wenn ich es merke, dann entschuldige ich mich.
Man muss schon immer ein bisschen Obacht geben, was dem einen ein Scherz ist, kann einem Anderen gerade zu ins Herz treffen und das möchte ich nicht,keinem.
Schubladen Denken ist bequem, aber ungerecht.
Was den Glauben betrifft, ich bin in der Kirche, habe aber einige Ansichten im laufe des Lebens geändert.
Damit belästige ich niemanden, ich wollte ich hätte noch das ungetrübte Gottvertrauen, dass ich hatte, als meine Mutter mit mir abends und bei Tisch betete.
Ein hochinteressantes Thema, lieber Pan. Gut so, auch darüber kann man nicht genug nachdenken.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute


Pan ist alles, was wir einordnen, subjektiv. Das aber ist doch genau der Punkt: Ich selber setze doch diese Werte!
Dabei kommt es nicht darauf an, was andere von MIR denken, sondern was ich eben denke!
Und dort setzt eben meine Selbstkritik ein (und auch die Kritik an anderen).
Ich setze meine Werte fest, mit denen ich dann meine Mitmenschen in Kategorien einteile. Sage mir niemand, er täte das nicht! Es geschieht unbewusst und zwar nach eigenen Wertvorstellungen. Das ist wie der erste Sicht-Eindruck bei einem "Kennenlernen".
Der "Aha-Effekt" wirkt doch zielgenau, auch wenn ich später feststelle, dass er falsch war. Dann kann ich ihn korrigieren, d.h. ich könnte es. Ob ich es dann mache, steht oft auf einem anderen Blatt.

Wäre dieser Kategorie-Eindruck nicht, brauchte sich doch z.B. niemand bemühen, bei einer "Vorstellung, sei es privat oder öffentlich" einen guten Eindruck zu hinterlassen, nicht wahr? Das wäre dann doch unsinnig.
Ich will aber ein Ziel erreichen, deshalb muss ich mich bemühen, dass mein Gegenüber einen guten Eindruck von mir bekommt. Dafür werde ich mich vorher also anstrengen, um dem zu entsprechen!
Und siehe da: Ich benutze wieder meine Wertvorstellungen!
Vielleicht hat mein Gegenüber ja ganz andere Wertvorstellungen, die sind ja nicht genormt!
Wenn ich denen nun nicht entspreche, sinkt auch sein Einstufungsempfinden zu mir. Oder kann ich darauf hoffen, dass ich eine Korrektur in seiner Einstellung zu mir zustande bringe? Sicher nicht.
Aber ich kann es versuchen, und zwar durch Ehrlichkeit.
Ich muss mich nicht verstellen, um natürlich zu sein, ich muss nur die Meinung aufgeben, dass ich es jedem Recht machen muss...
indeed "Ob ich das wohl mal schaffe?"

Auch was wertvoll ist oder nicht ist doch eine subjektive Beurteilung.
Werte setzen und sie leben ist doch viel wichtiger als das, was andere meinen von mir halten zu müssen.

Mit lieben Gruß von
Ingrid

finchen die Schublade ganz oben, auf der steht "Diamanten", da steckst Du und Traute drin. Die zweite ist leer, das ist
die für wertvolle Fälle - die dritte wird noch durchsortiert.
So lebt es sich mit Schubladen-denken - doch nie verkehrt, den ollen Fritz mal ernst zu nehmen.
Jeder lebe nach seiner Facon....
Ein gutes Thema hast Du mal wieder ausgewählt.
Ich bin schon am Denken.....
Ganz liebe Grüße
Dein Moni-Finchen

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