Metrik subjektiv gesehen


Die Metrik ist bei manch Gedicht
manchmal vorhanden, mal auch nicht.
Der Eine findet sie muss sein,
der Andre sagt ganz einfach nein.

Bei der Musik, da ist sie wichtig,
beherrscht man sie da nicht ganz richtig,
dann klingt einem so mancher Ton
halt falsch. Na ja, das kommt davon.

Beim Tanz kommts auf den Rhythmus an
doch wenns der Musiker nicht kann,.
dann ist die Freude gleich im Eimer
denn darauf tanzen will ja keiner.

Ist das nun auch so beim Gedicht?
Braucht man die Metrik oder nicht?
Ich finde ja, doch denk ich dann:
„Soll jeder machen was er kann.“



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Kommentare (11)

ehemaliges Mitglied Metrik kann man nicht „subjektiv“ sehen, sie ist etwas objektiv Existierendes und eine der drei Säulen (Zeile, Reim, Rhythmus) des Handwerklichen in der Lyrik. Mit „Gefühlen“ hat das gar nichts zu tun, und niemand sollte meinen, Gefühle mit etwas Holprigem besser oder überhaupt ausdrücken zu können, als es in einem den beiden üblichen Grundmuster der schwingenden (2silbigen) und der pulsierenden (3silbigen) Versfüße möglich wäre.

Was aber Not täte, wäre, von den ewigen Parreimen loszukommen – wie sie eben auch „protes“ Gedicht ausschließlich verwendet. Paarreime machen u. a. auch Defekte beim Reimen deutlicher als Kreuz- oder Umfassungsreime – und Defekte gibt es hier schon:
Ton ~~~ davon | Eimer ~~~ keiner
Und gleich zweimal das „nicht“ als Reimwort, wovon jede Verslehre strikt abrät.

Eine vergiftete Stelle gibt es aber auch im Rhythmus (und jetzt muss ich leider das primitivste Kodierungssystem für Rhythmik verwenden):
Ist das nun auch so beim Gedicht? ~~~ u-u-u-u- (und insofern schööön „geleiert“, auch wegen der einsilbigen Wörter)
Wenn ich aber die deklamatorische Betonung der logischen in der Frage anpassen möchte, dann hätte die Betonung entweder auf „ist“ oder auf „auch so“ zu liegen, und – wupps – wäre man nicht mehr im Rhythmus:
Ist das nun auch so beim Gedicht ~~~ -uu-u-u-
Ist das nun auch so beim Gedicht? ~~~ u-u--uu-
Wenn’s der Reimer also nicht darauf ankommen lassen möchte, muss er den Vers anders bauen, z. B.:
Wie ist das aber beim Gedicht? ~~~ u-u-u-u- (ist auch nicht mehr alles so ein-silbig)
Ich finde, selbst eine kleine Sache „reißt“ man eben nicht runter – sie kann richtig Arbeit machen und Überlegung erfordern - also bremst Eure Gefühle erst einmal!
protes fürs lesen und kommentare
elge hade
immergruen dass man, wenn man sich entschieden hat, ein Gedicht in Reimform zu verfassen, diese auch stimmen muss.
Aber auch die freie Form der Lyrik hat ihre Berechtigung, denn auch sie ist Formen unterworfen, man spürt es nur nicht so deutlich.
Immer aber, ganz gleich welche Form man für seine Art, sich auszudrücken wählt, ist das Gefühl. Ohne Gefühl gibt es keine Lyrik
meint das immergrün
Tina1 Jeder soll das tun
was ihm Spaß macht.
lg Tina
Bruno32 du kannst es nicht lassen und hoffentlich bleibt es auch so.
Wir haben immer großen Spaß.
Mit Grüßen von uns Bruno
floravonbistram Phonologie, Semantik oder Syntax

Lyrik, Poesie, Reimgedicht, freies Gedicht, Prosagedicht....

Ich mag jede Form von Poesie, wenn sie mich berührt, wenn sie schwingt oder auch rüttelt.

Liebe Grüße
Flo
ehemaliges Mitglied bei all diesen Kommentaren...bleiben mir auch
keine anderen Worte
Mir gefallen Deine Gedichte immer besonders gut,
weil sie Humor und auch den Zeigefinger sanft
heben.
Danke und ein sorgloses Wochenende
wünscht Dir

Monika!
ladybird Auch ich möchte mich unbedingt der Meinung meiner Vorgängerinnen anschließen, bseonders inge 43 hat mir aus der "-Seele" gesprochen, es lassen sich manche Gefühle einfach nicht in eine Form gießen.
Mir ergeht es so: wenn ich vor lauter Metrik den Sinn die Aussage mir erst erdenken muß, lese ich nicht zuende.Mein Herze muß sofort hüpfen, so erreicht mich dann auch das Geschriebene.
Trotzdem: macht alle wie es Euch gefällt, die Freude soll die Hauptsache sein,
herzlichst ladybird
iverson Das hast Du,lieber Hade,gut geschrieben.Und ich wünsche mir auch,das die Vielfalt erhalten bleibt.Es hat mir immer so"bunt" gefallen.Die Freude beim Schreiben ist wichtig und die brauchen wir alle.
Es grüßt Brigitte
HeCaro in diesem Fall, klau` ich mir einen
Kommentar und schließe mich komplett
dem an, was Inge geschrieben hat.
Lieb Grüße, Carola
inge43 dein gedicht lieber hade ist wieder gut.
in jedem deiner gedichte ist trotz humor ,immer ein indirekter ,erhobene zeigefinger.
auch hier muß ich dir recht geben.
gefühle kann man nicht immer in eine form gießen.
so auch nicht gedichte,die gefühle ausdrücken.
hoffentlich bleibt die vielfalt der gedichtformen erhalten
wünscht inge43

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