Mieze-Kater: Herr "Fielmann"


Herr "Fielmann" war nun schon lange im Haus und im Hof zugange, faulte fröhlich vor sich hin und am liebsten lag er im weichen Hundekörbchen. Er neigte dazu, sich von mir einen bestimmten Pullover auszugucken und den brauchte er nachts zum Schlafen. Aus diesem Grund marschierte er auch abends brav mit mir in mein Schlafzimmer. Der Pullover kam auf die kleine Couch und "Fielmann" eroberte sofort seinen Liegeplatz. Na prima, dann liegt mir der Kater wenigstens nicht auf oder um den Hals herum. Mein Schmusetier hatte aber andere nächtliche Gedanken, er kam langsam und leise angeschlichen und mogelte sich auf das Kopfkissen, direkt über den Kopf, sodaß der nächste Morgen ein Tag der Sturmfrisur war. Das war dann der Haarwurzelkater. Er wartete eisern bis ich aus dem Bad kam, den Pullover schnappte und zum Frühstück ging. Dann flitzte er los und wies mir die Richtung, immer anhaltend und schauend, ob ich alte,lahme Krücke auch noch auf seiner Spur war. Und wenn dann endlich das Frühstück auf dem Tisch stand, überprüfte er ganz genau, was ich mir in den Mund schob. Die Kaffeetasse war sein höchster Genuß, das Näschen zuckte hin und her und der Schluck in den Mund wurde sehr genau verfolgt. Aber die Hunde freuten sich jedesmal, wenn "Fielmann" in einem geschickten Augenblick mit einem Schlag mein Wurstbrot vom Frühstücksbrettchen fegte und die oder er, das Stück erhaschten. Na gut, Spaß muß sein bis meine Cousine kam und mitteilte, daß Mäuse in der Küche wären. Ich schaute mir die Sache an und tatsächlich, im Spülmaschinenschrank lag Mäusekot, in der Waschmaschinenkammer auch und in der Brunnenkammer waren grüne Gurken angefressen. Die Brunnenkammer, mit einem alten viereckigen Steintrog und Handpumpe, noch aus alten Zeiten, diente als Gemüse- und Getränkedepot. Na gut, wir hatten doch einen Kater! Der wird in der Küche eingespert, sein Bettchen kommt auch dazu und "Gute Nacht". Fielmann ergab sich seinem Schicksal und am nächsten Morgen lag er friedlich schlafend auf dem harten Stuhl und schaute uns strafend an. Die Mäuse haben alle die Nacht mit Kater überlebt. Zur nächsten Attacke. Mäusefallen müssen her, aber nur die, die die Mäuse nicht töten. Oh Herzchen träume weiter, dachte ich. Meine Cousine fuhr also los und kaufte "Lebendfallen", ich kann die Mäuse aber nicht befreien, waren ihre Worte. Na gut, ich mache das schon, aber ganz weit weg rauslassen, sie wieder. Am nächsten Morgen wurde ich sehr früh geweckt, kannst Du mal nach den Fallen schauen? Natürlich, fahre du zur Arbeit und ich erledige die Geschichte hier. Gesagt, getan, ich schaute nach. Und keine einzige Maus saß in den Fallen ca. Stücker 10, aber andere Objekte in den Räumen waren angefressen. Als sie von der Arbeit kam, schickte ich sie gleich wieder los, um andere Fallen und um ein Glas Nutella zu kaufen. Auch diesen Blick habe ich überlebt, aber sie fuhr los und kam auch mit dem Gewünschten nach Hause. Von nun an hatte ich den Job des Mäusefängers und Bestatters. Kater Fielmann war eindeutig zu doof. Die nächste Ernte ließ sich dann sehen, alle Fallen waren besetzt und ich vergrub sie alle ganz tief unter dem Pferdemist. Zum Ende der Aktion hatte ich 39 Mäuse gefangen und beerdigt.
Aber Fielmann, das Schlitzohr, brachte mir eines Tages eine Maus auf die Terrasse, als ich aufsprang, schnappte er die Maus und rannte mit ihr ins Wohnzimmer. Alle Türen zu und Maus und Kater einfach eingesperrt. Keiner weiß, wo diese Maus geblieben ist? Jedenfalls hatten wir nach etlichen Mausefallenaktionen endlich wieder Ruhe. Wie lange ?
Kater Fielmann wird es schon richten.
Finchen

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Kommentare (4)

finchen mir 'ner Leiche hinterm Schrank, hatte ich auch schon zu tun. Eine mumifizierte Maus, die auch noch einen Fettfleck auf der Tapete hinterlassen hat. Und ich war am Renovieren und Wände streichen. Mahlzeit, da hielt wirklich keine Farbe.
Gruß Finchen
Gitte45 im alten Wohnzimmer befindet sich noch irgenwo - sicherlich schon mumifiziert -
eine Mäuseleiche.

Vor vielen Jahren, wir waren Dosenöffner von 2 Katern. Der eine ein stolzer Perser
und der andere ein zugelaufener, lieber schwarzer Normalo.
Eines Tages entdeckte ich eine noch lebende Maus im Zimmer, auch ich dachte: 2 Kater in die Stube gesperrt und die Maus wird ihr Dasein beenden.

Weit gefehlt. Ich kam zu der Überzeugung: alles was im Haus ist, gehört auch dahin,
denn die Zwei nahmen von der Maus keinen Notiz.

Auch Fallen aufstellen nutzte nichts, im Gegenteil, ich musste nun noch auf die Kater achten, denn die meinten, sie müssten mal ausprobieren was es mit diesem Ding auf sich hat.

Fazit: das Letzte was ich von der Maus gesehen habe, war, wie sie hinter den Schrankwand verschwand und sie ward nie mehr gesehen.

Und seither haben wir vermutlich eine "Leiche" im Haus!

LG Gitte
nixe44 ... die Geschichte mit der verirrten Maus, ich habe sie auch kennen gelernt.
Eine lebende Maus im Maule unserer Katze, ja so zeigte sie sich ganz stolz und
hoffte auf Lob und Streicheleinheiten.
Das Gegenteil war der Fall, aufschreiend verließ ich das Haus.
Fragt sich nur, wer mehr erschrocken war.
LG Monika
Juxman Kann mir schon denken wie der Kater zu seinem Namen kam. Wer mit so einem Kater aufwacht der braucht doch ne Brille , was ? Liebe Grüße, Heiner.

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