Mit Selbstbewusstsein wachsen…


Mit Selbstbewusstsein wachsen…

…und nicht mit falschem Selbstbewusst/sein sich isolieren!

Manche Menschen leben nur ihre eigenen Regeln, alles was sie tun und denken ist ihnen heilig  und bis zum Exzess täglich geregelt. Sie zelebrieren schon fast ihren Tagesablauf – und wehe irgendetwas ist anders, irgendwas kommt dazwischen, schon „laufen sie aus dem Ruder“.

Sie erwarten voller Überheblichkeit, dass andere ihre Maßstäbe nicht nur akzeptieren sondern übernehmen. Sie sind unfähig zu kooperieren und ertragen absolut keine Kritik. Und wehe jemand wagt es, ihre „Lebensregeln“ in Frage zu stellen, dann bricht für sie eine Welt zusammen. Sie versuchen dann sich selbst und ihre Ansichten zu schützen – ohne jegliche Einsicht! Ihre scheinbare Offenheit für neue Erfahrungen ist „über die Wupper gegangen“ und dadurch schneiden sich solche Menschen vom Leben ab, glauben aber, mitten drin zu stehen!

Menschen, die sich in solch einem falschen Selbstbewusst/sein bewegen, sind nicht mehr fähig, Konflikte ihres Umfeldes zu lösen. Sie reagieren meistens durch noch schärfere Abkapslung, durch Entwertung anderer, durch Rechtfertigung ihres Handelns und durch Realitätsverlust. Sie fühlen sich durch ihr Umfeld missverstanden und ziehen sich immer mehr zurück - in eigene Isolation! - Alles kreist wieder um sie selber, in Mauern der Einsamkeit, die sie selber errichtet haben!
 

Der einzig mögliche Weg, diesem bitteren Irrweg zu entgehen, ist (mit jedem Alter!) die Rückkehr in die Gemeinschaft mit anderen. Der Mensch ist seit Urgedenken ein soziales Wesen, der die Nähe, den Umgang, den Kommunikationswillen und auch die körperliche Nähe zu anderen Menschen brauch. Die Wiederaufnahme der Kontakte zum Familienkreis, zu ehemaligen Freunden und Bekannten mit neuem Vertrauen und ggf. auch mit Risiken, oder vielleicht auch  die Teilnahme an Veranstaltungen oder in Vereinen, sind hilfreich, eigene Mauern einzureißen.

Dafür ist es nie zu spät und eher an der Zeit, endlich anzufangen, anders zu denken und am Anfang auch wieder andere Sichtweiten zuzulassen. Jedes kann Selbstsicherheit entwickeln und Veränderungen an sich selber lernen.

Selbstbewusste Menschen lassen sich nicht von anderen verhöhnen, bemitleiden oder gar erniedrigen, sondern sind stolz darauf wer oder was sie sind! Ihnen ist klar und bewusst, dass die Menschen unterschiedlich sind. Sie freuen sich demütig  über das reale Leben, in Form von Natur, Menschen und Tieren und sehen keine Veranlassung sich rechtfertigen zu müssen für Ihr Selbstbewusst/sein. Sie sind zufrieden mit dem was sie haben, mag es anderen noch so wenig erscheinen und motivieren sich selber, täglich hinzuzulernen und ggf. an sich zu ändern, was ihnen an sich selber nicht gefällt, anstatt an Fehlern festzuhalten. Sie leben mit der Gegenwart und haben immer neue, positive, kleine und manchmal auch noch große Ziele vor Augen, dabei wissend, dass Erfolge – und wenn sie noch so klein sind – ihren Preis haben.

Aber vielleicht wird das noch ein neues, ein weiteres Thema, wie man (jeder!) Selbstbewusstsein erlernen kann!


@27.11. 2015, überarbeitet am 06.06.2020, Ferdinand  
 

 

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Kommentare (7)

Dnanidref


Bevor ich die netten Kommentare würdige, möchte ich einige Aussagen zu meiner Person in den Raum stellen, woraus sich vermutlich einige Gedankengänge anderer beantworten:

Ich arbeite seit ganz vielen Jahren mit viel Freude ehrenamtlich in doch einigen sozialen Bereichen, ohne dies normalerweise propagieren zu wollen. Hieraus ergeben sich für mich auch manche neuen Erkenntnisse, die mich dazu verleiten, sie sinnvoll – oft mit Hilfe anderer und besonders meiner tiefen und unglaublich belebenden Freundschaften - zu verwerten und umzusetzen. Und leider haben sich während dieser meiner Aktivitäten im sozialen Miteinander, eben doch oft Lebenszustände herauskristallisiert, die so nicht sein müssten und die man zum Wohle der Betroffenen, durch Veränderungen merklich verbessern kann.

Solche Veränderungen kann jeder demütig im Kleinen in Bewegung setzen!
Jedenfalls ergibt sich hieraus mein Interesse, mich mit solchen Themen sinnvoll zu beschäftigen und aktiv zu Handeln.

Ich selber bin auch im Alter noch absolut neugierig und voller Tatendrang und habe einige freundschaftlichen „Beziehungen“ - auch schon viele Jahre und zwischenzeitlich real aus „ST“ - die mich mit Rat und Tat unglaublich unterstützen und wofür ich sehr, sehr dankbar bin! Und über eigene partnerschaftliche Beziehungen spreche bzw. schreibe ich hier nicht!

Ich weiß, dass es ungleich schwerer ist, solche sozial ernsten Themen, anstatt eines Gedichtes zu kommentieren und freue mich darum besonders über Feedback (Rückmeldung zum Thema) anderer, besonders wenn da auch noch Anregungen kommen – danke!

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Roxanna

@Dnanidref  

Verstehe ich dich richtig, lieber Ferdinand, dass du dieses Thema Einsamkeit immer wieder hier in den Blogs einbringst, weil du vermutest, dass es auch hier Menschen gibt, die in dieser Richtung Zuspruch brauchen? Wäre es da nicht besser, einen Thread zu eröffnen, der von sehr viel mehr Menschen gelesen wird, als es bei den Blogs der Fall ist und wo auch sehr viel mehr Austausch möglich ist? Nicht jeder User hier im ST schaut in die Blogs, die Threads haben sehr viel mehr Zulauf und können eben auch fortlaufend geschrieben werden. Das nur mal so als Anregung.

Herzlichen Gruß
Brigitte

Dnanidref

Wo überall es Menschen gibt, liebe Brigitte, die gegen Einsamkeit, manchmal einen kleinen Anstupsers, oder wie Du es ausdrückst „Zuspruch“ brauchen, darüber mag ich nicht spekulieren, da ich mich lieber im Umfeld und erweiterten Umfeld, also in der Realität einbringe.  Die Erfahrungen zeigen aber, dass viele der einsamen Menschen meistens keinen Internetzugang haben. Und ganz so einfach ist das nicht, denn die Gründe oder die Ursachen dafür sind sehr unterschiedlich. Ich will mal versuchen, ein Beispiel dafür zu nennen:
 
In vergangenen Jahren, als es noch zahlreiche Kriegerwitwen gab, lag es noch an falschen und möglicher Weise anerzogenen Stolz und Schamgefühl, das sie finanziell am Rande des Existenzminimums lebten und sich deshalb gesellschaftlich zurückzogen. Und zuhause gab es dann die „Maggi-Rennfahrersüppchen“, weil das Geld hinten und vorne nicht reichte. Sie hatten Anspruch beim Sozialamt auf Wohn-, Heizkosen- und Kleidergeld, und teilweise auch auf Unterstützung durch das Versorgungsamt, was sie aber aus vorgenannten Gründen nicht beansprucht haben. Es hat Überzeugungsarbeit gebraucht, damit sie mir schriftliche Vollmacht gaben, damit ich diese Ansprüche für sie geltend machen konnte und es ihnen dadurch finanziell besser ging. Doch der „Zuspruch“ ging noch weiter, bis sie ihre jahrelange Scheu überwanden und ich sie an gesellschaftliche Veranstaltungen vorsichtig wieder heranführen konnte. Und dort ging es weiter, die durch jahrelange Selbstisolation entstandenen Kommunikations-Defizite, auch mit Hilfe anderer, nach und nach anzugleichen.
 
Das ist eines von so unendlich vielen Beispielen unterschiedlicher „Vereinsamungs-Arten“. Es würde wohl ein Buch füllen, wollte man alle Beispiele aufführen, wodurch Menschen in eine Vereinsamung „rutschen“. Doch der Mensch ist ein soziales Wesen und brauch die Bindungen zu anderen, bzw. die gesellschaftliche Einbindung. Am wirkungsvollsten und fruchtbarsten dafür ist sicher die ehrenamtliche Tätigkeit im Kleinen. Natürlich kann man dadurch nicht die „ganze Welt umarmen“.  Und man sollte sich frühzeitig von dem Gedanken lösen, dass man jedes erreichen kann. Doch je mehr Menschen bereit sind, dahingehend ehrenamtlich zu wirken, desto höher sind Erfolge.
 
Deinen Vorschlag, zu diesem Thema  einen Thread zu eröffnen, hatte ich auch schon – vor vielen Jahren, zu meiner Frankfurter Zeit -  in Erwägung gezogen, doch nach reiflicher Überlegung auch wieder „über Bord geworfen“.  Ich arbeite lieber praktisch vor Ort. Ein Thread aber würde mich zu sehr an den PC binden, durch die Erwartung, ständig, zu mindestens aber sehr häufig präsent zu sein. Ich bin aber ein „Tausendsassa“, der ein sehr abwechslungsreiches Leben durch berufliche Tätigkeit und mein unterschiedliches ehrenamtliches Wirken vorzieht. Die Möglichkeiten hierfür sind schier unerschöpflich, man muss es nur „wollen“ und seine Freude daran haben. Hinzu kommen noch meine zahlreichen Hobbys, die  - ich gebe es zu – manchmal zu kurz kommen oder auf „der Strecke bleiben“.
 
Durch die Corona-Zeit habe ich teilweise mehr Luft nach oben, war aber auch nicht immer so, weil ich vorübergehend und nach Jahren wieder und auch ehrenamtlich für die Sterbebegleitung in einem Hospiz mich einspannen ließ, obgleich ich selber zur Risikogruppe gehöre.
 
Und wenn ich hier und in anderen Netzwerken in unregelmäßigen Abständen hierzu schreibe oder alte Beiträge überarbeitet poste, so geschieht es in der stillen Hoffnung, vielleicht noch andere Anregungen zu erhalten und dient meiner persönlichen und ausgleichenden Freizeitgestaltung.
 
Liebe Brigitte, ich hoffe damit, Deinen freundlichen Kommentar hinreichend beantwortet zu haben?
 
Ich wünsche Dir noch einen geruhsamen Tagesausklang und eine „Gute Nacht“, mit freundlichem Gruß
Ferdinand

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werderanerin

Ich denke, lieber Ferdinand, dass wir alle doch irgendwie nach "Regeln/Vorstellungen" leben, ob nun selbstbewusst oder nicht, sei erstmal dahingestellt.

Jeder "wählt" letztlich seinen, ganz eigenen Weg und kann dann aber auch nicht meckern..., man könnte ihn ja auch verlassen und einen neuen Weg beschreiten..., egal in welchem Alter man ist.

Ideen sind immer gefragt und machen das Leben lebens,-und liebenswert!
Verbohrtheit und das ewig gestrige können nur im Wege stehen für etwas Neues !


Kristine
 

Dnanidref

Liebe Kristin!

Du hast es mit Deinem Kommentar – für den ich Dir herzlich danke – vollkommen richtig erkannt: Wir alle müssen uns nach gewissen Regeln in der Gemeinschaft richten. Doch nicht alle können ihren Ruhestand so verbringen, wie sie es vielleicht gerne möchten, teilweise aber auch, weil sie sich aus verschiedenen Gründen zurückgezogen haben.

Und hier können oftmals, durch einen kleinen Anstupsers von außen, durchaus wertvolle Veränderungen herbeigeführt werden, wenn ein „Wollen“ Betroffener noch vorhanden ist. Und auch Menschen mit Erkrankungen, kann man mit Kleinigkeiten - immer wieder noch – ein paar schöne Stunden schenken.

Allerdings kann man Menschen in solchen Situationen nur erreichen, wenn  man von ihnen weiß (überhaupt wissen will!) und Anteil nimmt.

Mit Freude schicke ich einen herzlichen Gruß an Dich
Ferdinand
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Roxanna

Einsamkeit, lieber Ferdinand, scheint ein Thema zu sein, dass dich sehr beschäftigt. Mir fällt auf, dass du, ich sage es jetzt mal so, sehr verallgemeinernd über Menschen schreibst und ich frage mich, wie du zu diesen Erkenntnissen kommst. Eigentlich kann man doch immer nur das wirklich beobachten, was im  unmittelbaren Umkreis geschieht und dann sind es immer die eigenen Beobachtungen, die durch die eigene "Brille" gesehen werden, also man schöpft sozusagen aus seinen Erfahrungen und was man daraus für Schlüsse gezogen hat. Das muss nicht zwingend immer für andere so stimmen. Mich würde interessieren, wie es bei dir selbst ist. Helfen dir diese Erkenntnisse, die du hier vermitteln willst?

Ich persönlich glaube, dass eigene Erkenntnisse nicht so verallgemeinert werden und sozusagen auf alle Menschen übertragen werden können. Gefühle der Einsamkeit oder auch andere sind immer etwas sehr individuelles, weil Menschen sehr verschieden sind. Man kann sich im übrigen auch neben einem Partner oder unter vielen Menschen einsam fühlen, weil sich innere Verbundenheit nicht einfach herstellen lässt, wenn nicht gewisse Voraussetzungen gegeben sind. Das hat nicht immer mit Egoismus zu tun.

Herzlichen Gruß
Brigitte

Dnanidref


Liebe Brigitte!
 
Ich danke Dir herzlich für Deinen interessanten Kommentar! Ich denke, ein Teil Deiner fragenden Gedanken, wurden bereits durch meinen ersten Kommentar beantwortet? Viele Erkenntnisse hierzu sammelt man, wenn man sich ehrenamtlich im näheren und weiteren Umfeld, gewollt durch verschiedene Aktivitäten einbringt und durch Kommunikation und Austausch. Meine Erkenntnisse, die ich hier vermittle, helfen mir insofern, dass ich mir neue Anregungen erhoffe.
 
Im weiteren Verlauf Deines Kommentars haben Dich eigene Erkenntnisse zu diesen Sichtweiten veranlasst. Und Du hast genau auch wie ich richtig erkannt, dass meine Aussagen im Blog-Thema nicht auf eine Allgemeinheit zutreffen und bezogen sind, was von mir auch so nicht gemeint war. Natürlich können sie sich immer nur auf Menschen beziehen, die sich in solchen Situationen befinden und keine Auswege sehen. Und diese „individuellen“ Situationen sind sehr vielseitig, sodass eine Aufzählung dazu, jeden Rahmen hier sprengen würde. Und eher selten hat das mit Egoismus zu tun, wenn, dann schon eher mit Starrsinn.
 
Wenn man sich allerdings dazu ehrenamtlich einbringen will, so hat man durchaus sehr viele Ansätze. Es freut mich, dass Dich mein Beitrag zum Nachdenken darüber anregt und erhoffe mir einen wertvollen Austausch!
 
Ich wünsche uns allen einen freundlich sonnigen Sonntag, den ich z.B. für einen ausgedehnten Spaziergang in der Natur nutzen werde!
 
Liebe Grüße Ferdinand
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