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Montmartre

Angeregt durchs Gruppenfoto habe ich ein paar Impressionen aus dem Quartier Montmartre mitgebracht und eine Fotogalerie angelegt.

Die zwei bekanntesten Touristenattraktionen auf dem Montmartre sind zweifellos die Kathedrale Sacré-Cœur und der Place du Tertre.

Auf letzterem findet man jede Menge "Kunst" ganz unterschiedlicher Art. Die Maler und Karikaturisten, die hier arbeiten dürfen, sind keine Feld-Wald-und-Wiesen-Maler, sondern benötigen eine Konzession und müssen Mitglied im staatlichen französischen Künstlerverband (La Maison des artistes) sein.

Sie verstehen ihr Handwerk durchwegs gut und fertigen auch an Ort und Stelle Porträts oder Karikaturen nach Wunsch an. Ob man allerdings ihre Werke mag, steht auf einem anderen Blatt und hängt vom persönlichen Geschmack ab. Den Preis sollte man immer vorher erfragen/aushandeln, damit man später nicht aus allen Wolken fällt. Spottbillig sind sie nicht, aber (noch) muss man keine astronomischen Summen für ihre Werke bezahlen. emoji_wink

Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Schließlich kann sich heute kein Durchschnittsverdiener ein Original von Van Gogh, Toulouse-Lautrec, Renoir oder Picasso leisten, die früher zeitweise auf dem Montmartre wohnten und auch klein angefangen haben.

Rund um den zentral gelegenen Platz gibt es viele Gässchen mit kleinen Läden, in denen allerlei Gaumenfreuden sowie hübsche (und hässliche) Kleinigkeiten angeboten werden.

Was dem einen gefällt, finden andere schrecklich. Über Geschmack lässt sich halt nicht streiten. (Les goûts et les couleurs ça ne se discute pas). Kaufen soll jeder, was ihm (und seinem Portemonnaie) gefällt. Chacun à son goût!

Auch das leibliche Wohl kommt auf dem Montmartre nicht zu kurz. In zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants findet man für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel das Passende.

Dabei will ich es belassen; vielleicht könnt ihr ja eigene Erfahrungen beisteuern …

Lalelu
 

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Kommentare (3)

lalelu

@Karl und Elbwolf,

herzlichen Dank für euer Echo.

Lieber Karl, ich weiß gar nicht, ob uns die Zeit fehlt, alles in die Tat umzusetzen, was wir eigentlich gerne tun möchten. Vielleicht wird ein Schuh daraus, wenn wir uns eingestehen, dass wir zu viel wollen, denn wir leben in einer Zeit, in welcher die entferntesten Winkel der Erde erreichbar geworden sind.

Das ist faszinierend, aber mir dämmert es allmählich, dass ich unmöglich noch alles sehen kann, was ich für sehenswert halte.

Wie schon Elbwolf sagte: Paris ist aber in jedem Fall eine Reise wert! emoji_smiley


@Ebwolf: deine Frage, wie wir zum „butte“ hinaufgekommen sind, ist schnell beantwortet: Von der Metro-Station aus am Friedhof vorbei und dann kreuz und quer durchs Quartier bis hinauf nach Sacré–Cœur und auch wieder zu Fuß hinunter.

Was die Porträts und Karikaturen betrifft, hast du natürlich recht. Die Künstler haben keine Zeit für physiognomische Studien, sondern müssen auf die Schnelle das Wesentliche erfassen und aufs Papier bringen (wobei sie auch ihre eigene Interpretation mit einfließen lassen). 

Ich denke aber, dass der persönliche Geschmack bei der Beurteilung des fertigen Werkes nicht ausgeschaltet werden muss. Es geht mir nicht um objektive Kriterien, sondern darum, ob das Werk mich anspricht oder nicht. Gerade wenn es um Kunst im weitesten Sinn geht, gehen die Meinungen sehr auseinander. Manche Karikaturen fand ich toll, andere weniger. Möglich, dass ein anderer es genau umgekehrt sieht. emoji_wink Das ist für mich völlig in Ordnung. 

Herzlichen Dank für deine Anregung, "La Maison des artistes“ mit Kunst/Künstlerkammer zu übersetzen. Wie ich an anderer Stelle bereits schrieb, ist mein Französisch im besten Fall mittelprächtig, aber ich lerne gerne weiter dazu.

Herzliche Grüße an alle von Lalelu
 

ehemaliges Mitglied

Schön und interessant hast Du das Verweilen auf Montmartre beschrieben, @Lalelu, aber nichts dazu gesagt, wie Du "hinaufgekommen" bist auf die "butte" (Hügel, Anhöhe)! Erst der Spaziergang vom Friedhof hinauf und vorbei an den Stellen, wo all die künstlerischen Asse der Vergangenheit noch die Windmühlen sich drehen sahen, wo im Bateau-Lavoir einst eine Künstlergruppe ihre Ateliers gemietet hatte - darunter Picasso - erschließt einem die Exklusivität des Ortes.
Seit einem Besuch dort hängt nun bei uns über dem Esstisch eine klitzekleine Tuschzeichnung von Notre-Dame, die von der Place du Tertre stammt.
Ein Wort noch zu den Porträts und Karikaturen von dort. Das ist eigentlich nicht so sehr eine Frage des persönlichen Geschmacks! Schließlich handelt es sich nicht um Studien im Atelier, sondern mitten aus dem Alltag heraus. Und da gelten für beide Genres (die oft speziell  zwischen Kunst und Politik angesiedelt sind) andere Stilmittel, die der Künstler beherrschen muss, die im Französischen mit "charge" bezeichnet werden und u. a. die Mittel der "Überhöhung", "Übertreibung" beinhalten. Und darauf muss man sich in einem Open-air-Schnellzeichner-Milieu eben einlassen als Kunde.
Du hast "La Maison des artistes", dem die Künstler als Mitglieder angehören müssen, mit Künstlerverband übersetzt. Da das Wort Maison mitspielt, könnte man vielleicht auch die im Deutschen übliche Benennung "Kammer" wählen und "Kunst/Künstlerkammer" sagen, was  weniger rigoros als Künstlerverband klingt.
Ja Leute, wer noch nicht war, der fahre nach Paris!
elbwolf grüßt alle Frankreichfahrer

Karl

Sehr schön lalelu. Paris ist von uns mit dem TGV (von Freiburg aus) innerhalb weniger Stunden erreichbar. Warum nur fehlt uns immer die Zeit, das auch auszunutzen? Wir werden das überdenken.

Danke für Deinen Beitrag zum Frankreich-Forum,

Karl


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