Morgenstund hat Gold im Mund

Autor: ehemaliges Mitglied

Für mich, die nie zu den Langschläfern gehört hat, stimmt es ganz bestimmt. Ich saß während meines Arbeitslebens trotz Gleitzeit zwischen 6:30 und 7 Uhr morgens schon im Büro , mein Zimmerkollege trudelt immer so kurz vor Ende der Gleitzeit ein, saß dann aber abends, als ich nach Hause ging, noch am Schreibtisch. So ging es mir immer, morgens hatte ich die besten Ideen, war creativer, tatkräftiger, je später der Tag wurde, umso träger wurde ich und jetzt im Alter kommt noch dazu, dass man weniger Schlaf benötigt, zwischen 6:30 und 7:30 Uhr verlasse ich auch oft jetzt schon  das Haus, gehe in ein SB Cafe, lese meine Zeitung und genieße ein kleines Frühstück. Diese morgendliche Atmosphäre gefällt mir, es ist alles noch leise, die Stille der Nacht ist noch spürbar, wenige Menschen sitzen da, trinken Kaffee und  lesen, oft sitzen Handwerker beim Frühstück, aber niemand unterhält sich lautstark und es klingeln auch nicht dauernd Handys, es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Nach den Feiertage fällt es mir immer besonders auf, bei manchen der Älteren höre ich ein fröhliches "Guten Morgen" zu den Verkäufer(innen), es ist als wären sie froh, die Feiertage hinter sich zu haben und können wieder im Cafe sitzen, unter Menschen, die zwar keine lautstarken Unterhaltungen pflegen, die auch nur sitzen, trinken und essen und sich offenbar so früh am Morgen wohl fühlen.
So wie ich auch, ich genieße diese Morgenstunden im noch stillen Cafe mit Zeitung, Latte Maciatto,  der Weg dorthin ist für mich gleichzeitig ein angenehmer Spaziergang, manchmal ist es noch dunkel, ich treffe Menschen  die ihren Hund ausführen, der Park ist noch still, weder ein Kinderlachen noch sonst etwas ist zu hören, sogar die Vögel zwitschern nur leise, auch die streiten noch nicht. Stille, alles ist noch neu, die Schatten der Nacht sind noch spürbar.
 


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Kommentare (6)

floravonbistram

Oh ja, ich bin auch immer ein Frühaufsteher (Zwischen 4 und 5 Uhr)gewesen, aber auch ein Spätzubettgeher (Mitternacht und später). Ich benötigte immer nur 4-5 Stunden Schlaf.
Da ich am Wald wohne, war mein erster Weg immer dorthin, in Begleitung meiner Hunde. Nun kann ich kaum noch laufe, mein letzter Hund starb vor 2 Monaten, doch ich gehe immer noch  sofort nach dem Aufstehen erst mal raus...nun in Begleitung unserer Kater. Wir sind alt geworden, doch die paar Schritte draußen beleben ungemein...ganz besonders, wenn dann die Vögel erwachen und den Frühling willkommen heißen. Das dauert noch ein wenig.
Und mit den Schritten draußen beende ich auch meinen Tag. Kurz vor Mitternacht ist niemand unterwegs und nur der Kauz oder die Eule unterhalten sich mit mir.

Liebe Grüße Flo

ehemaliges Mitglied

@floravonbistram,   Danke für Deinen Kommenta. Ich kann Dich gut verstehen, wir Frühaufsteher haben unsere Rituale, die wir  brauchen und genießen, vieles muss man dem Alter anpassen, aber da sind wir nicht alleine.
Herzliche Grüße
Rosenbusch

Muscari


Du sagst es:
Die morgendliche Stille ist wahrhaftig wertvoll.
Doch im Gegensatz zu Deiner Beschreibung mag ich diese Stille am liebsten zu Hause. Allerdings etwas später.
Denn ich liebe das spätere Aufstehen und bin heilfroh, die frühen Stunden der Berufstätigkeit oder der Schulzeit unserer Kinder hinter mir gelassen zu haben.

Aber jedem das Seine. Die Hauptsache ist, dass man fähig ist, diese Zeit zu genießen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir ein gutes Neues Jahr und grüße Dich herzlich.
Andrea
 

ehemaliges Mitglied

@Muscari  Danke für Deinen Kommentar Andrea, wir sind alle unterschiedlich, der eine schläft gerne länger oder geht alles langsam an, ich bin halt das Gegenteil, stehe früh auf, erledige das meisten morgens und wenn manche erst so richtig munter werden, gehe ich ins Bett.😉

Roxanna

In diesen Morgenstunden, wenn die Stadt erwacht und noch keine Hektik herrscht, erlebt man eine besondere Stimmung, die du liebe Rosenbusch in deiner Erzählung gut beschreibst. Ich selber bin eigentlich keine Frühaufsteherin, aber von Zeit zu Zeit, wenn ich einen frühen Termin habe, erlebe ich das auch so. Wirklich den ganzen Tag vor sich zu haben und nicht erst aufzustehen, wenn er schon bald zur Hälfte vorbei ist, hat etwas. Mir fiel dazu dieses Liedchen von Gitte ein
 


Danke für deine Erzählung und herzlichen Gruß

Roxanna

ehemaliges Mitglied

@Roxanna, Danke,  es freut mich, dass Dir meine Geschichte, besser gesagt,meine Schilderung der morgendlichen Stille gefällt.
Ja, dieses Lied von Gitte kenne ich, trifft es genau.😉
Dir auch einen herzlichen Gruß
Rosenbusch


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