Nachtgedanken (aus Blödellyrik)


Nachtgedanken
Eine Jahreszeitendichtung


Kühl ist die Nacht, die Sterne blinken.
Zwei dünne Männer vorwärts hinken.
Über dem Land liegt Herbsteshauch.
Der Mond nimmt ab. Die Dünnen auch.

Weit hinten, nah des Tales Lauf,
steigt etwas hoch und hört nicht auf.
Steigt weiter, so wie Schluck um Schluck.
Das ist dann wohl der Lufthochdruck.

Im Wasser Wasserwellen wallen,
als wär ins Wasser was gefallen.
Und fällt und fällt. Was ist das nur?
Es fällt die Herbsttemperatur.

Ganz aus der Ferne ja da funkt
im Dunkeln so ein heller Punkt.
Er nähert sich wie Winterschein.
Das wird jetzt der Gefrierpunkt sein.

Noch kälter wird’s, die Sterne stieren.
Zwei dünne Männer heimwärts frieren.


na-und / Roland Hass

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Kommentare (2)

ladybird sind Deine Nachtgedanken, man kann sie sich "auf der Zunge zergehen" lassen.
Etwas in eigener Sache: ich friere nicht so schnell, wie Deine dünnen Männer....lach
herzlichst ladybird
Traute gut das ich doch noch nachgesehen habe, ich dachte die ganze Zeit, das ist Karnevale.
Da hätte ich ja etwas ganz neckisches verpasst!
Das ist so hinreißend komisch und doch fast realistisch,Gratulation zu der Komik im Gedicht.
Es war mir ein Vergnügen,danke
sagt Traute mit freundlichen Grüßen

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