Nachtgedanken

Am Abend vor Beginn der Nacht
hab‘ ich über den Tag nachgedacht.
 
Bin ich zufrieden jetzt,
hat mich etwas verletzt?
Gab es fröhliche Stunden,
kam ich gut über die Runden?
 
Ist alle Arbeit auch geschafft
oder fehlte mir dazu die Kraft?
Was hat mich besonders gefreut
oder vielleicht eher gereut?

Hab' ich jemandem eine Freude gemacht,
vielleicht auch mal von Herzen gelacht,
oder sind Tränen geflossen,
hat mich etwas verdrossen?

Den Tag friedlich zu beschließen,
nichts soll noch weiter verdrießen,
am Abend ihn zu überdenken,
kann für die Nacht Ruhe schenken.

 

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Kommentare (16)

Tulpenbluete13


Liebe Brigitte

Falls dich doch noch was bedrückt
ganz schnell einen Stift gezückt
hast du das dan naufgeschrieben
ist nichts (be)-drückendes zurückgeblieben....

meint lächelnd Angelika
die immer einen Sift und einen Zettel auf dem Nachkasten hat.
(Zur Nachahmung empfohlen)lach

eine schöne Woche und
allzeit einen guten Schlaf😉

Roxanna

@Tulpenbluete13  

Ich mache es eben nicht immer regelmäßig, liebe Angelika und muss es dann büßen mit Nächten, in denen der Schlaf sich nicht einfinden will. Ist aber eine gute Idee mit dem Zettel und Stift auf dem Nachtkastel. Flugs aufgeschrieben und im besten Fall stellt sich der tiefe Schlummer ein. Man ist ja kein Mensch, wenn man zu wenig geschlafen hat. Ausgeruht einen Tag zu beginnen, ist schon etwas Feines. Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und wünsche dir auch allzeit guten Schlaf mit schönen Träumen dazu.

Liebe Grüße zu dir von
Brigitte

Seija

Deine Zeilen gefallen mir gut.
Ich habe einen Spruch in meiner Geldbörse,
den ich mir immer wieder lese und versuche zu leben:

Mögest du am Abend
die Gewissheit haben,
dass du den Tag nicht verschenkt hast -
es sei denn, an einen anderen.

LG Seija

Roxanna

@Seija  

Was für ein schöner Spruch, liebe Seija, der dich da begleitet. Wenn man älter und die Lebenszeit, die noch bleibt, überschaubar ist, sollte man wirklich keinen Tag "verschenken", sondern die Zeit nutzen. Einem anderen einen Tag zu schenken, ich glaube da schenkt man sich auch selber etwas. Es gibt doch diesen Spruch, ich weiß jetzt gerade nicht von wem er ist:

Willst du glücklich sein im Leben,
Trage bei zu andrer Glück;
Denn die Freude, die wir geben,
Kehrt ins eig'ne Herz zurück.

Es freut mich, dass du vorbeigeschaut und mir deinen schönen Spruch mitgebracht hast. Danke und herzliche Grüße zu dir von

Brigitte

 

Roxanna

Für die zustimmenden 💗chen sage ich lieben Dank an


Komet
mondie
Maslina
Monalie
Veko
Muscari
Syrdal
Songeur

und wünsche euch mit lieben Grüßen ein gutes Wochenende

Brigitte


DSC05297.JPG

Christine62laechel


Da würde ich auch, liebe Brigitte, mich am Abend eher den wildesten Illusionen widmen. ;)
Wie es auch Manfred so meint, "weg von der rauen Wirklichkeit". Natürlich ist es kaum möglich, wenn man ein Problem im Hinterkopf hat, das im Moment (noch) nicht gelöst werden kann... Dann wäre es aber besser, am Nachmittag schon zu überlegen, wie man da handeln wird. Und wenn dann am Abend, gemütlich in den Dunkelheit verhüllt, einfach nur an Schönes, Positives, Sicheres, mit Vergnügen denken - und dann auch nur angenehme Nachtträume geniessen können. :)

Mit lieben Grüßen
Christine

Roxanna

@Christine62laechel  

Ich lese, liebe Christine, dass du dir mit Manfred einig bist, abends nur etwas Schönes zu machen oder zu denken. Da gibt es vieles. Schöne Musik hören, lesen, sich eine Kerze anzünden, jetzt kommt ja wieder die Kerzenzeit, sich einfach schöne Gedanken machen. Ich weiß nur nicht, ob das immer funktioniert, wenn einen etwas wirklich plagt. Aber vielleicht kann man es üben. Es müsste so eine Art Schalter geben, mit dem man Schweres einfach mal vorübergehend ausknipsen könnte 😉.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße zu dir von

Brigitte

Manfred36

Viel ungelöste Dinge, die man beiseite gelegt,
sie kommen abends wieder, wenn man zu Bette geht. 
Will man sie schlichtweg überdenken,
kann das die Bettruhe beschränken.,
denn man "ergrübelt" einen Plan,
wie man das "morgen" lösen kann. 
Und dieses Grübeln wird zum Traum
und sorgt für meine Nachtruh kaum. 
Drum für die Ruhe in der Nacht, 
möglichst schon rechtzeitig vor acht,
etwas Fantastisches tun, seh'n, hören, 
was meine Sinne kann betören,
was mit in meine Träume schwebt
und meine Nachtbilder belebt,
weg von der rauen Wirklichkeit.
Wenn mir's gelingt, find ich's gescheit.

Roxanna

@Manfred36  

Eben, lieber Manfred hatte ich dir eine Antwort geschrieben und nun ist sie weg. Also auf ein Neues.

So, wie du es in deinem Gedicht beschreibst, ist es, wenn einem etwas schwer aufliegt. Man legt sich ins Bett, will zur Ruhe kommen und schlafen und schon geht das Gedankenkarussell los. Neulich las ich einen Spruch, der in etwa so lautete: Wer nachts nach der Lösung eines Problems sucht, ist am Tag zu müde, um es zu lösen.

Sich vorher schon sozusagen mit schönen Dingen in den Schlaf hineinzuträumen ist ein wunderbarer Vorschlag. Alles Belastende, Unschöne einfach ausblenden und sich den schönen Dingen, was immer das für jeden Einzelnen sein kann, zuwenden.
Ich hatte mal in einen deiner Malblogs ein Traumbild eingestellt, das hole ich nochmal hervor


Gut bewacht schlafen
DSC03536.JPG

Danke für deinen Kommentar und herzlichen Gruß
Brigitte

 

Rosi65

Liebe Roxanna,

mir geht eine alte Dame, die  heute, bei einem Heimbesuch plötzlich ins Zimmer kam, gar nicht mehr aus dem Kopf. Sie tat mir wirklich sehr leid, denn sie erzählte mir von erhaltenen Briefen, deren Inhalt sie aber gar nicht verstand. Sie wurde erst am heutigen Tag dort eingeliefert. Ich hakte sie unter, begleitete sie in ihr Zimmer, um dort die besagten Briefe zu lesen und so gut wie es eben ging zu erklären.
Es handelte sich um Gerichtsbeschlüsse, die eine sofortige Unterbringung in ein Heim wegen einer psychischen Erkrankung für erforderlich hielten. Nur hatte ihr niemand, wie es scheint, etwas erklärt. Ihre persönlichen Sachen lagen noch in Plastiktüten verstreut, in ihrem Zimmer herum.
Während ich noch versuchte die alte Dame irgendwie etwas zu trösten, sah ich zwei junge Mitarbeiterinnen, die wohl zu dem Wohnbereich gehörten.
Als ich sie ansprach, die alte Dame doch in ihrem Kummer ein wenig zu unterstützen, entfernten sie sich schnell, und ich bekam dann noch folgende Antwort zu hören: "Ach, die soll sich erst einmal hier eingewöhnen."

Deshalb hoffe ich mal auf einen schnellen und gnädigen Tod, falls ich mal dieses Alter erreichen sollte.

M.f.G.
Rosi65
 

Roxanna

@Rosi65  

Was du erzählst, liebe Rosi erschüttert mich. Es ist  verantwortungslos so mit einem Menschen umzugehen. Immer müsste es in einem solchen Fall eine(n) Betreuer(in) geben, die sich kümmert und erst recht müsste sich das Pflegepersonal kümmern.
Ich kann verstehen, dass dir solche Gedanken gekommen sind. Es kann einem wirklich Angst und Bange werden und man weiß ja nicht, ob man eben auch einmal so hilfsbedürftig wird. Wenn es dann keine Angehörigen mehr gibt, die nach einem schauen und man ist solchem Pflegepersonal ausgeliefert, ist das wirklich schlimm.

Ich kann verstehen, dass dich das sehr aufgeregt hat.

Herzlichen Gruß
Brigitte

Rosi65

@Roxanna 

Liebe Roxanna,

ja, es war wohl eine seltsame Gefühlsmischung die mich da am Abend aufwühlte. Sie bestand aus Mitleid, Fremdscham, Ohnmacht, und vor allem auch aus Wut.
Auch wenn die alte Dame leicht verwirrt war (sie dachte, wir hätten noch den Monat Oktober), hört und sieht sie doch alles und besitzt noch alle ihre Gefühle.
Herzlichen Dank für Deine verständnisvollen Worte.

Viele Grüße
   Rosi65

Christine62laechel

@Rosi65  

Liebe Rosi,

es tut wirklich weh, wenn man erfahren muss, dass sich viele Leute nicht wirklich, und geschweige denn mit einem Herzchen, in das engagieren, was ihr Job und ihre Pflicht wäre. Mir tut die ältere Dame aus deinem Kommentar auch Leid; möge sie doch bald richtig freundlich behandelt werden. Und möge es nie dein Anteil sein müssen, liebe Rosi, dass du allein mit deinen Problemen gelassen würdest, egal wie alt. Möge es niemand, egal wo lebend, erleiden müssen.

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Rosi65

@Christine62laechel  

Liebe Christine,

dieses Erlebnis ging mir wirklich nahe. Was Du schreibst ist richtig, denn kein Mensch sollte im hohen Alter hilflos und allein gelassen werden. Das hat wirklich niemand verdient.
Du besitzt viel Empathie, liebe Christine. Dank Dir schön für Deine Zeilen.

Herzliche Grüße
   Rosi65
​​​​​​
 

Syrdal


Vielen ist es ein wichtiges Bedürfnis, vor der Nachtruhe die Ereignisse des endenden Tages zu überdenken, das Gute vom weniger Gelungenen zu trennen und sich selbst und dem Gewissen über all dieses entsprechende Rechenschaft zu geben, um es einzuordnen und schlussendlich abzuschließen. Wenn der Tag so gerundet werden kann, darf man sich unbelastet der erholsamen Ruhezeit überlassen und aus ihr neue Kraft aufnehmen für die Aufgaben von morgen. - Dass auf diese Weise mit allem Frieden gefunden wird...

...wünscht mit Grüßen zum Wochenende
Syrdal

Roxanna

@Syrdal  

Herzlich danke ich dir, lieber Syrdal für deinen zustimmenden Kommentar. Am Abend sozusagen Bilanz zu ziehen ist wirklich eine gute Sache. Sich noch einmal bewusst zu machen, was war, was war gut, was war eher schwierig. Oftmals geht ja das Gute, das jeder Tag auch bringen kann, in all der Hektik oder auch bei dem erlebten Schwierigen unter. Und auch das, was bleibt und nicht erledigt werden konnte, kann man "wegpacken", es nicht mit in die Nacht nehmen, sondern sich vornehmen, es am nächsten wieder Tag anzugehen.
Gerade als älterer Mensch, wenn der Schlaf nicht mehr so ohne weiteres kommt und gefühlt auch nicht mehr so tief ist, wie in jungen Jahren, ist es wichtig, sich abends zur Ruhe zu bringen.

Herzlichen Gruß von
Brigitte

 


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