Nikolaus und Brennnessel.


Heute will ich eine Geschichte erzählen, die sich genau so zugetragen hat.
Als meine große Tochter Marion vier Jahre alt war kam der Nikolaus zu uns.
Wir wohnten damals noch in einem Wohnblock mit acht Parteien.
Unsere Nachbarn hatten ebenfalls eine Tochter die so alt war wie meine und deshalb legten wir die Nikolaus Geschichte zusammen.

Wir Mütter hatten im Vorfeld unseren beiden Mädchen je drei Gedichte gelernt. Wie das so ist, mit den ehrgeizigen Müttern.
Marion hat leicht gelernt und ich war mir sicher, dass mein Kind das besonders gut macht.
Ich lernte ihr schöne kindgerechte Gedichte, mein Mann der Witzbold hat ihr immer so bayrisches Zeug beigebracht. Was man eigentlich einem Kind nicht lernt.

Der Nikolaus kam und fragte die Mädchen ob sie denn brav waren. Waren sie, ganz klar.
Der Heilige Mann hatte eine Teil Maske auf und einen Watte Bart.
Das erste was Marion bemerkte und das auch sagte war:
" Mama der Nikolaus hat eine Lederhaut, der hat sich nicht eingecremt, gell."
Da musste der Nikolaus schon schmunzeln.

Pertra, das andere Mädchen, durfte dann ihr Gedicht aufsagen. Sie machte das großartig, obwohl sie ein paar mal stockte.
Aber Marion kann das besser....Ha ha.

So, sagte der Nikolaus zu Marion. " hast du auch ein Gedicht für mich."
" Ja,ich habe drei gelernt", sagte mein Kind ganz stolz.

Dann sah sie mich an und fragte welches sie aufsagen soll.
Ich sagte zu ihr, dass ich das ihr überlasse. Das was ihr am besten gefällt.
( Das hätte ich besser nicht gesagt.)

Da stellte sich mein Wunderkind, mein kluges, vor den Nikolaus, holte tief Luft und sagte
in einem Atemzug.


" Auf der Pusta plötzlich musst a
nahm ein Büschel Gras zur Hand
hat er sich den Arsch verbrannt.
Überschrift, die Brennnessel."


Ich wurde kreidebleich.
Der Nikolaus hat sicher in die Hose gepinkelt vor Lachen.
Mein Mann hat sich umgedreht und konnte sich gar nicht mehr beruhigen,
so gelacht hat er. Ebenso meine Nachbarn.

Marion hielt sich die Hand vor den Mund, weil sie wohl an meinem
strafenden Blick bemerkte, dass sie das falsche Gedicht erwischt hat.

Die Kinder bekamen ihre Geschenke und der lachende Nikolaus musste weiter
zu den nächsten braven Kindern.

Ich sah meine Mann, der immer noch lachte, an und sagte:
" Mein lieber Mann, ich glaube wir müssen uns ernsthaft unterhalten ".
Denn so geht das nicht.
" Wieso " , sagte er," hat sie doch toll gemacht."


Wenn wir heute die Geschichten erzählen kann sich Marion immer noch dran erinnern, wie der Nikolaus gelacht hat.

Autor: Hijona.



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Kommentare (4)

christl1953 Ist fast so wie die eine,wo die alte Tante Geburtstag hatte und das kleine Kind
dazu aufgefordert wurde, sein LieblingsGedicht aufzusagen.Natürlich wählte es das kürzeste,das es sich von allen gemerkt hatte.So kam dann die Tante zu ihrem Geburtstagsgedicht ,das dann so klang:Du altes Schwein,du tust mir leid,du lebst ja nur noch kurze Zeit.Das hatte ihm seine Mutter aus dem Bilderbuch vorgelesen.Wie kann ein Kind wissen, daß es etwas falsch macht,bei all seiner Bemühung Freude mit einem Gedicht zu machen.
Die Tante hats nicht übel genommen und gelacht.Aber, Kinder bringens schon manchesmal so,daß man in den Boden versinken könnte! Es tut gut sich an solche lustige Dinge zu erinnern,das hellt das Leben ein wenig auf!meine ich zumindest!
indeed habe ich schon mehrmals gelesen und jedes Mal muss ich erneut darüber lachen. Wie unkompliziert und losgelöst von der jeweiligen Situation Kinder doch reagieren können. Das war halt I h r Lieblingsgedicht. Ist doch klar, dass sie es vortragen wird.
Einfach nur köstlich für die Lachmuskeln.
Lieber Gruß
Ingrid
Traute Das sind die spontanen Kindermünder, unübertroffen.
L.G.Traute
groschbmich stehen mir die Lachtränen in den Augen,liebe Johanna. Kein Wunder - wenn selbst der Nikolaus gelacht hat...
Ganz liebe Grüße von
Bernd

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