Allerlei zum Osterfest

Inhalt:

* Der Remlinger Eierlauf

* Osterritt in der Oberlausitz

* Effinger Eierleset

* Die Eierlage in Schönecken in der Eifel

* Osterräderlauf in Lügde

* Die Faberge Eier

* Ostern in Europa

* Weitere Bräuche


Der Remlinger Eierlauf......

Die Geschichte des Remlinger Eierlaufs

Im 18. und 19. Jahrhundert war es für jeden Bauern und Geschäftsmann Pflicht den zehnten Teil des produzierten Hab und Gutes dem örtlich regierenden Grafen oder Fürsten zu übergeben.

In Remlingen wurden diese Gaben auf dem Centberg (zehnter Teil, daher cent) abgeliefert. Unter all den abzugebenden Gütern, waren natürlich auch eine ganze Menge Eier.

Im Jahre 1738 regierten in Remlingen die zwei Grafschaften Castell-Remlingen und Löwenstein-Wertheim. Gräfin Dorothea Renata von Castell-Remlingen (1669-1743) verzichtete im Jahre 1738 auf die "Hubeier". Ihre Forderung war jedoch, jährlich an Ostermontag ein Volksfest zu feiern, bei dem die erlassenen Eier der Dorfjugend übergeben wurden.

Aus diesem Anlass entwickelten die Burschen einen Wettkampf aus den geschenkten Eiern. Regeln waren dabei, neben dem jährlichem Stattfinden: Nur junge, unverheiratete, unbescholtene (ohne Vorstrafen) Burschen durften an diesem Wettkampf teilnehmen. Den Wettkampf selbst nannten die Veranstalter aus dem Dorf schlicht und einfach "Eierlauf".

Bis heute wurde der Eierlauf, außer in den Jahren der beiden Weltkriege, nicht unterbrochen und natürlich nehmen auch heute noch nur junge, unverheiratete, unbescholtene Burschen am Remlinger Eierlauf teil.

Inzwischen wurden eine Städtepartnerschaft zwischen Remlingen und Effingen/Schweiz gegründet, die durch den Besuch der Jugendlichen zu diesem Brauch gegründet wurde. So können auch Sitten und Bräuche verbinden.


Bilder dazu findet ihr auf der Seite:

Der Remlinger Eierlauf


Osterritt in der Oberlausitz......

Das Osterreiten in der Oberlausitz
Die Tradition des Osterreitens geht wahrscheinlich bis in die vorchristliche Zeit zurück. Zum Frühlingsbeginn zogen die heidnischen Vorfahren der Sorben (slawische Minderheit dieser Region) einen Zauberkreis um ihren Besitz als Schutz vor bösen Geistern. Der Kreis wurde zu Fuß oder zu Pferd gebildet. Alle männlichen Katholiken ab einem Alter von 14 Jahren die ein Pferd reiten, können am Osterreiten teilnehmen. Jedes Jahr findet das Osterreiten in der Oberlausitz in Ostsachsen statt. Die Reiter müssen in schwarzen Hosen, Mantel, Zylinder, weißem Hemd, Fliege oder Schlips und einem Rosenkranz bekleidet sein. Die Reiter, die zum ersten Mal am Osterreiten teilnehmen, tragen zusätzlich noch einen Myrtenkranz. Außerdem sind die Reiter noch mit Kreuzen, Kirchenflaggen und Statuten ausgestattet. Bei dieser Veranstaltung wird das Pferd nur zum Transport genutzt. Für diese Ostertradition werden Pferde aller Rassen verwendet. Alle Pferde tragen ein spezielles Ostergeschirr, Ostersättel, speziellen Osterhaarschmuck und Schleifen im Schweif. Am Morgen um 5:00 Uhr beginnt die Prozession. Während der Prozession feiern die Teilnehmer die Heilige Messe zusammen mit ihrer Gemeinde. Sie bitten Gott um die Segnung dieses besonderen Tages. Ungefähr 8:00 Uhr treffen sich alle Reiter vor der Dorfkirche. Dazu singt ein Chor und die Leute beten das Vaterunser. Nach der Segnung der Reiter durch den Priester kann der Osterritt beginnen. Jedesmal wenn die Reiter ein Dorf erreichen, werden die Glocken geläutet. Die Reiter müssen in jedem Dorf den Friedhof und die Dorfkirche umreiten. Alle Tore der Bauernhöfe sind geöffnet. Den Reitern wird ein wenig Essen und Trinken durch die Bauern gereicht. Manchmal befinden sich fast 40 Reiter zur selben Zeit auf einem Bauernhof. Nach dem Mittagsmahl treffen sich alle Reiter zum Gebet. Danach reiten sie nach Hause. Am Abend 18:00 Uhr treffen sich dann alle Teilnehmer eines Dorfes auf dem Marktplatz zum Schlußgebet. Im Jahr 1999 erfreuten sich 62 000 Zuschauer am Osterreiten. Weitere Informationen können beim Sorbischen Kulturzentrum Bautzen (Sachsen) oder Cottbus (Brandenburg).

Osterritt in der Lausitz


Effinger Eierleset......

Eine Verbindung zwischen der Geschichte und der Neuzeit stellt der heute noch gepflegte «Eierleset» dar. Dieser uralte Frühlingsbrauch versinnbildlicht das Erwachen der Natur, den Sieg des lebensfrohen Frühlings über den abgehenden Winter. Ein lebhaftes, lärmbegleitetes und lustiges Spiel zwischen den «Grünen» und den «Dürren» (Eierleset-Figuren). Dieser stets vor einer grossen Zuschauerkulisse ausgetragene spektakuläre Anlass findet alle zwei Jahre (Jahre mit geraden Endziffern), jeweilen am Weissen Sonntag, im Effinger Dorfkern statt. Höhepunkt dieser unverfälscht wiedergegebenen Tradition bildet die «Eierpredigt», eine Schnitzelbank im Mundart-Reim, worin die «Dorfsünden» der letzten Zeit dem begeisterten Publikum preisgegeben werden. Der Effinger «Eierleset» hat übrigens in verschiedenen Brauchtumsschriften des In- und Auslandes Beachtung gefunden.

Bilder dazu findet ihr auf der HP:


Effinger Eierleset



Die Eierlage in Schönecken in der Eifel.

Einen weiteren Wettkampf gibt es in der Eifel in Schönecken:

Die Geschichte der Eierlage:

Die Schönecker Eierlage ist einer der ältesten noch erhaltenen Eierbräuche in Deutschland. Der Sage nach ist sie im Jahr 1500 entstanden. Wie dies geschah hat im Jahr 1870 der damalige Schriftführer der Sodalität, Hack, aufgezeichnet:
Zur Zeit, im Jahre 1500 nämlich, als die Dynasten von Schönecken ihr unfern des Fleckens auf steiler Bergeshöhe gelegenes Schloß bewohnten, fanden sich in Schönecken 14 Junker, welche nach damaliger Sitte der Vornehmen und Edlen außer ihrer gewöhnlichen Bedienung noch einige junge Leute zu Besorgung ihrer Aufträge hielten, die sie Läufer nannten. Wie es nun bei Rittern und Junkern keine Seltenheit war, daß sie wegen Geringfügigkeiten in Zank und Fehde gerieten, so entstanden auch unter diesen bei ihren Zechgelagen öfters Neckereien und Streitigkeiten ihrer Läufer wegen, da jeder den schnellfüßigsten haben wollte. Dieses führte dann meistens zu Wetten, in Folge deren die Tüchtigkeit der Läufer erprobt wurde. Dieses Wettlaufen wurde so allmählich zu einer Belustigung für die Junker und das Volk und fand dann regelmäßig an bestimmten

und meistens zu Ostern statt. Zu diesem Zwecke wurde die Entfernung von Schönecken bis Niederhersdorf, dem ungefähr dreiviertel Stunde entfernten Dorfe, ausgemessen und dortige Kirchentüre als Ziel bezeichnet. Je nachdem nun die Witterung günstig war, wurden 100 bis 110 Eier in den oberen Straßen Schöneckens auf den Boden gelegt, und zwar jedes Ei eine Elle von dem anderen entfernt. Die beiden Läufer erschienen hierauf in ihrem Anzug, nur mit einem kleinen Abzeichen an der Mütze versehen und zugleich die 14 Junker, sämtliche Bewohner der Burg, des Ortes und der nächsten Umgebung. Die Läufer zählten nun unter der Aufsicht der Junker und der Ortspolizei die hingelegten Eier und nachdem jedem durch das Los seine Aufgabe zugewiesen worden, gaben sie sich Kuß und Handschlag, worauf das Laufen und Raffen begann. Der Raffer mußte die Eier, eins nach dem anderen, in dem am Ende der Eierlinie aufgestellten Korb tragen, der Läufer aber inzwischen nach Hersdorf laufen und auf die Kirchentüre daselbst ein großes Kreuz mit Kreide machen, wodurch er sein wirkliches Dagewesensein zu beweisen hatte. Waren sämtliche Eier aufgerafft, bevor der Läufer zurückgekehrt war, so wurde der Läufer von der Musik und dem lauten Jubel des Volkes empfangen und so zu dem Raffer hingeführt. Bei ihrer Zusammenkunft gaben sie sich wieder Kuß und Handschlag und erhielten, sowohl der Raffer als der Läufer, von den Anwesenden ein Trinkgeld. Die Junker, der Läufer und der Raffer und die Burgbewohner zogen nun auf die Burg, wo bereits Vorkehrungen zu einem Balle getroffen waren und die Wette verzehrt wurde.
Wieviel an dieser Legende Wahrheit und wieviel Dichtung des damaligen Schriftführers ist, ist schwer auszumachen. Ganz sicher läßt sich die Geschichte der Eierlage auf jeden Fall bis ins Jahr 1764 zurückverfolgen. Aus diesem Jahr ist ein Dokument erhalten, in dem die Eierlage beschrieben wird. Tatsächlich dürfte der Brauch wesentlich älter als 1764 sein, wie ebenfalls aus dieser Urkunde hervorgeht. Protokolliert ist darin ein Gerichtsverfahren. Schönecker Bürger hatten sich beim Vogten Willmar wahrscheinlich darüber beschwert, daß ein - damals sehr wertvolles - rohe Ei beschädigt worden war. Die "schöneckischen Junggesellen Franz Georg Gores und Consorten" übergaben daraufhin dem Vogten eine Urkunde als Beweismaterial, erklärten hierin das Brauchtum und benannten vier Zeugen für die geschilderten Vorgänge.

Mehr dazu findet ihr auf der Seite:

Eierlage Schönecken


Osterräderlauf in der Osterräderstadt Lügde am 1. Osterabend


Jedes Jahr am ersten Sonntag nach dem ersten Früh1ingsvollmond lädt man in Luegde, bei Bad Pyrmont, im Weserbergland, dem überlieferten Brauch der Väter folgend, am ersten Ostertag bei Einbruch der Dunkelheit, etwa gegen 21 Uhr, sechs brennende Räder vom Osterberg ins Tal der Emmer rollen.
Ausrichter dieses, in der überlieferten Form einmaligen Brauchtums in Deutschland, ist der Dechenverein, ein Verein mit über 500 Mitgliedern

Kein anderer Brauch lebt im Weserberg- land, der so klar und offensichtlich aus der tiefsten Natur- verbundenheit, aus dem Glauben und Hoffen bzw. Sehnen unserer Ahnen hervorgegangen ist, als der feuersprühende Lauf der Osterräder von Lügde. Nicht Not und Tod der Jahrhunderte haben je das lodernde Feuer zu löschen vermocht.
Der heidnisch-germanische Sonnenkult wird als der Vorläufer für dieses Brauchtum bezeichnet, weil das Feuerrad ein Sinnbild der Sonnenscheibe war. Auch die germanische Frühlingsgöttin Ostara wird häufig mit dem Räderlauf in Verbindung gebracht.
Für die Stadt Lügde - welche mit seinen schmucken Fachwerkhäusern in der erhalten gebliebenen Stadtmauer, in seiner Geschlossenheit als Ackerbürgerstadt im weiten Umkreis als einmalig gilt - und in der ganzen Umgebung weit und breit, sind die Osterräder, die lichtfunkelnd und sprühend zu Tal sausen, bis auf den heutigen Tag geblieben, was immer sie waren; Symbol des Frühlings; Symbol neuen Wachsens und Werden; Symbol des Sieges der Sonne über die kalte, trübe und dunkle Winterzeit.

Wie alt nun dieses Brauchtum ist, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, da die geschichtlichen Aufzeichnungen in Deutschland erst spät begannen, oder nicht mehr vorhanden sind. Vieles jedoch deutet darauf, hin dass der Räderlauf schon eine uralte Vergangenheit und Tradition aufzuweisen hat und schon von unseren Vorfahren vor. ca. 2000 Jahren, wenn auch sicherlich in einer etwas anderen Form im Ablauf als heute, ausgeübt worden ist.

mehr dazu bei:

Osterräderstadt Lüdge


Osterbrunnen

Man hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass hier die Osterbrunnen fehlen.
Gerne ergänze ich meine Seite. Danke für den Link in die Fränkische Schweiz.

Tradition der Osterbrunnen in der Fränk. Schweiz


Osterbrunnen in Ihringen:



Kindheitserinnerungen

Natürlich haben wir als Kinder auch die Eier gesucht. Meine Erinnerung geht
wohl zurück auf das Jahr 1949. Bei meiner Großmutter musste ich in der
Scheune ein Nest machen und rufen: "Has, Has leg wir was!"

Nach einer gewissen Zeit kam die Großmutter und sagte; gerade eben ist der Has
davon gehoppelt!

Na die Freude war groß, aber ehrlich ich mochte schon damals die hartgekochten
Eier nicht.

Später als dann die Großmutter nicht mehr lebte, war mein Osternest gleich
hinter Bäckerei. Aber das gab es auch Bäckerlehrlinge, die mir einen Streich
spielten und statt der Eier, lag dann ein Brikett im Nest. Ich fand das
weniger lustig und ich denke damals flossen auch einige Tränchen.

Nun das Jahr drauf, gab es dann kein Osternest mehr, aber die lieben Erinnerungen
an die Großmutter sind geblieben.



Die Faberge-Eier

Das Ei, diese vollkommene Urform, bedarf in seiner
Anmut eigentlich keiner Veränderung. Doch gerade
die Vollkommenheit hat seit ewigen Zeiten Maler,
Bildhauer und Kunsthandwerker angeregt, sich mit
diesem einzigartigen Objekt auseinanderzusetzen.

Das Ei, Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit,
spielt eine zentrale Rolle in fast allen Kulturen.

In ägyptischen Gräbern wurden Toneier gefunden.
(2000 bis 500 v. Chr.).

Aus Griechenland stammen ebenfalls Eier aus Ton
sowie Reste bemalter Hühnereier (500 bis 200 v. Chr.).

In einem römisch-germanischen Grab in Worms
wurden die ältesten dekorierten Gänseeier aus dem
frühen 4. Jahrhundert n. Chr. entdeckt. Fragmente
befinden sich im Wormser Stadtmuseum.

Geweihte, vorwiegend rot gefärbte Eier, ( Blut Jesu
symbolisierend ) wurden seit dem 12. Jahrhundert in
West- und Mitteleuropa verschenkt.

In Osteuropa war das goldfarbene Ei weit verbreitet.

Das bemalte oder kunstvoll verzierte Ei wurde so im
Laufe der Zeit das Ostersymbol schlechthin. Von Land
zu Land entwickelte sich eine unterschiedliche Art Eier
zu verzieren.

In Rußland z.B. hat im 18. Jahrhundert der
französische Goldschmied Fabergé für den Zaren
Alexander III. sehr wertvolle Eier angefertigt. Diese
Kleinodien wurden aus Gold, Silber, Email und
Juwelen hergestellt. Die Fabergé-Eier, überaus
wertvolle Sammlerstücke, befinden sich in Museen
und Privatbesitz.

Die Russen verstanden es, Holzeier mit religiösen
Motiven in der Art der Ikonenmalerei zu verzieren.

Batikeier aus Rumänien,
Kratzeier aus Polen, Tschechien und
der Slowakei,
Metallapplikationen aus Ungarn,
Porzellaneier aus Limoges in
Frankreich,
Emaileier, aus Österreich und England,
Glaseier aus Murano in Italien,
Cloisonné-Eier und geschnitzte Eier
aus China

zeigen die Vielfalt und die Verbreitung der
Verziertechniken. weiter

Faberge-Eier


Ostern in Europa

Osterbräuche bei uns und unseren Nachbarn

Deutschland: Viele deutsche Wohnzimmer zieren zur Osterzeit Sträuße aus Kirschen-, Hasel- oder Birkenzweigen. Sie werden mit bunt bemalten Eiern und anderen "Anhängseln" geschmückt. Ostersonntag ist natürlich der Tag der Kinder. Im Haus oder im Garten wird eifrig nach versteckten Körbchen mit Schokoladeneiern und Schokohasen gesucht.

Italien: Kuchen und Spinat
In Italien isst man die Ostertorte. Das ist ein salziger Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat. Außerdem gibt es die so genannte Ostertaube, eine Art Gugelhupf.

Griechenland: Rote Eier
Das griechisch-orthodoxe Osterfest beginnt schon am Gründonnerstag. Die Ostereier werden dort rot bemalt und dürfen erst ab Samstagabend gegessen werden.

Spanien: die Kreuzigung
Die bedeutendste Karfreitagsprozessionen Spaniens findet vor Tausenden von Menschen in Sevilla statt. In einigen Orten, so beispielsweise in Palma de Mallorca, wird am Ostersonntag vor der Kathedrale die Kreuzigung nachgespielt.

Frankreich: stille Kirchenglocken
In Frankreich suchen die Kinder erst am Ostermontag nach Ostereiern und Süßigkeiten. Von Karfreitag bis Ostermontag bleiben die Kirchenglocken zum Zeichen der Trauer still.

Österreich: Bänder und Brezeln
Am Palmsonntag gibt es in Österreich die Palmbuschenweihe und eine Prozession. Gebinde aus Weidenzweigen oder Buchs werden mit Äpfeln, Orangen, Bändern und Brezeln geschmückt und auf einem Stock befestigt. In der Nacht zum Ostersonntag findet die kirchliche Auferstehungsfeier statt. Sie beginnt mit der Feuerweihe vor der Kirche. Häufig wird das Osterlicht auch nach Hause getragen. In den Bergen brennen Osterfeuer.

Finnland: Schläge mit der Birkenrute
In Finnland schlägt man Freunde und Bekannte am Palmsonntag mit der Birkenrute - leicht natürlich. Das soll Glück bringen. Zudem soll es an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus vor rund 2000 Jahren in Jerusalem empfangen wurde. Am Ostersonntag ziehen die Kinder mit allem was Krach macht durch die Straßen und beenden damit die Winterzeit.

Schweden: Kopftücher und Osterweiber
Schwedische Kinder verkleiden sich am Ostersamstag mit Kopftüchern und langen Röcken als Osterweiber. Sie rennen mit einem Kaffeekessel von Tür zu Tür und betteln um Süßigkeiten. Die Erwachsenen schmücken die Wohnung mit Birkenreisig und knallig-bunten Federn.

Großbritannien: keine Osterhasen
Früher kannten britische Kinder keinen Osterhasen und suchten auch keine Eier. Erst in den vergangenen Jahren haben sich Osterhasen in den Supermärkten etabliert. Aber sie gelten nach wie vor als "kontinental". Typisch sind dagegen die "Hotcross-Buns", Hefestückchen mit Rosinen und einem Kreuz aus Teig. Den Osterspaziergang ersetzt in Großbritannien die ausgelassene Osterparade, eine Art Karnevalsumzug. Die Queen verteilt am Gründonnerstag das Maundy-Money, eine Gabe an arme alte Menschen.

Schweiz: Klageweiber und Marterwerkzeuge
Im Westen tragen Klageweiber am Karfreitag die Marterwerkzeuge Christi und das Schweißtuch der Heiligen Veronika durch die Straßen. Im Wallis wird in den Dörfern Brot, Käse und Wein verteilt. In Bern kommen Alt und Jung am Ostersonntag auf dem Kornhausplatz in der Altstadt zum "Eiertütschen" zusammen. Dabei werden Ostereier gegeneinander geschlagen, das stabilste gewinnt.


Weitere Bräuche

Palmbuschen
Am Palmsonntag (Sonntag vor Ostern) feiert die katholische Kirche, dass Jesus, auf dem Rücken einer Eselin reitend, als "Friedenskönig" in die Stadt Jerusalem eingezogen ist. Damals - so erzählt die Bibel - jubelten ihm viele Menschen zu. "Sie nahmen Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels! "(Johannes 12,13) In Erinnerung daran wird die Palmweihe vollzogen. In Jerusalem, in Rom und in südlichen Ländern werden Palmzweige und Olivenzweige gesegnet, in nördlichen Ländern müssen "Palmkätzchen" (Weidenkätzchen), "Segenbaum" (Buchsbaum) und andere Zweige als würdiger Ersatz dienen. Die geweihten Zweige gelten als Segenszeichen für Haus und Felder.


Osterlamm
Seit Jahrtausenden ist das Schaf Symbol des Lebens. Es gibt Speise und Trank (Milch, Käse, Fleisch), Kleidung, Boden (Teppich) und Dach (Zelt), es liefert Material für die Herstellung von Trommeln, Horn- und Saiteninstrumenten und "garantiert" als Opfertier gute Beziehungen zur Gottheit.
Im Volk Israel war (bis zur Zerstörung des Tempels 70 n. Chr.) das Lamm eine wichtige Opfergabe. Mit dem Jobel, dem Widderhorn, wurde zu großen Festen geblasen (von daher kommen unsere Worte Jubel und Jubiläum), und zum Pessach-Fest aß man im Familienkreis ein Lamm in Erinnerung an die Befreiung des Volkes aus der Sklaverei in Ägypten (vgl. Exodus 12,1-13,16). Beim Propheten Jesaja (53,7) wird das Lamm auch zum Symbol für den "leidenden Gottesknecht".
Im Neuen Testament wird Jesus selbst von Johannes dem Täufer "Lamm Gottes" (Johannes 1,29 u. 36) genannt. Petrus (vgl. 1 Petrus 1,19) und Paulus (vgl. 1 Korinther 5,7) sehen in Jesus das wahre Paschalamm (Osterlamm). Sie wollen damit sagen: Jesus Christus ist für alle, die an ihn glauben, zum Inbegriff des Lebens geworden: Speise und Trank, Boden und Dach, Geborgenheit und Festesfreude, Freiheit und Versöhnung mit Gott.
Auch das letzte Buch der Bibel greift die Lamm-Symbolik noch einmal auf: Am Ende der Zeiten wird die "Hochzeit des Lammes" stattfinden, wenn Christus die erlöste Menschheit als seine "glückliche Braut" zu Gott heimführt (vgl. Offenbarung 19,9). Die scheinbare Niederlage des Gekreuzigten - so der Sinn dieses Hoffnungsbildes - wird sich am Ende als großer Sieg erweisen, weil die Liebe letztlich stärker ist als Gewalt und Tod. Gott wird zum ewigen Osterfest laden.


"Fleischweihe"
Die Segnung der Osterspeisen, volkstümlich "Fleischweihe" genannt, gehört in vielen Orten Österreichs zu den bestbesuchten Gottesdiensten im Jahreslauf. In der Steiermark nehmen daran rund 250.000 Menschen teil. Osterbrot (süßes Weißbrot, in manchen Gegenden in Form eines Kipfels), Schinken, Ostereier, Salz, Kren und Kräuter werden am Karsamstag in die Kirche, zu einer Kapelle oder einem Bildstock gebracht, wo sie nach einem Wortgottesdienst gesegnet werden. Die Osterspeisensegnung ist der fröhliche Abschluss der Fastenzeit, erinnert an die Mähler, die Jesus mit den Menschen hielt, ermuntert zum Lob Gottes und fördert Gemeinschaft und Gastfreundschaft.


Ratschen
Das Ratschen (lautes Knattern mit einem Holzinstrument) ersetzt von der Gründonnerstagsmesse bis zur Osternacht das Glockengeläut ("Die Glocken fliegen nach Rom und kommen erst zu Ostern zurück") . In Kapellen an der Mürz (Steiermark, Österreich) wurde in den 50-er und 60-er Jahren von den Ratschenbuben folgendes Ratschenlied gesungen:

Wo ist Jesus, mein Verlangen,
mein Geliebter und mein Freund?
Ach, wo ist er hingegangen?
Nirgends seine Spur erscheint.

Meine Seele ist betrübet
von der Sünde Übermacht.
Wo ist Jesus, den wir lieben?
Wir begehr´n ihn Tag und Nacht

Wir ratschen, wir ratschen
zum englischen Gruaß,
damit die Leut wissen,
wann man beten muaß.
Fallt´s nieder! Fallt´s nieder auf Euere Knia!
Bet´s drei Vaterunser, drei Ave Maria!


Osterfeuer
In der Osternacht (auf Ostersonntag) findet die kirchliche Auferstehungsfeier statt, beginnend mit der Feuerweihe vor der Kirche. Häufig wird das Osterlicht auch nach Hause getragen. Osterfeuer auf den Bergen sind in den Bundesländern Kärnten, Steiermark, Tirol, Niederösterreich und Burgenland verbreitet.



Die Beiträge stammen aus den verschiedensten Quellen und wurden mir von einem Mitglied des VFKS e.V. (Chris) übermittelt.
Ich hoffe nicht, da ich keine Quellenangabe machen konnte, dass die jeweiligen echten Autoren darin eine Verletzung des Urheberrechts sehen.
Wenn jemand möchte, dass einer der Beiträge aus der Zusammenstellung herausgenommen werden soll, bitte ich um Nachricht.
Wenn jemand als Autor eingetragen werden möchte, auch das mache ich gern.
E-Mail an: schmidt[@]stufr.de


Die Bräuche wurden im Internet gesammelt und in dieser Seite zusammengefasst.

Wenn ihr noch mehr oder auch andere Osterbräuche kennt, dann schreibt sie mir bitte hier dazu.

Chris

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