Osterbrunnen sammeln



Am Karfreitag machten wir uns an die „Arbeit“. Wir hatten uns vorgenommen, Osterbrunnen zu entdecken und in Fotos einzusammeln. Wir sahen in BR 3 Bilder vom Osterbrunnen im Örtchen Bieberbach in der Fränkischen Schweiz, ein Brunnen, der einmal ins Guinnessbuch gelandet war, der aber mit seiner Größe dann später vom Brunnen in Sulzbach-Rosenberg übertrumpft wurde.

Hier im »Boarischn« haben wir früher schon Brunnen ansehen können. Nun aber wollten wir mal so richtig auf „Pirsch“ gehen. Einer suchte die Strecke aus, der Andere visierte die bekannten Orte an, die einen schönen Brunnen vorzuweisen hatten, also so in Wikipedia oder Coogle auftreten konnten.

Durch Bieberbach war ja ein Fixpunkt im Fränkischen markiert. Dieser Brunnen war das erste Ziel. Wir baten GPS-„Werner“, uns eine Route ohne Maut und ohne Autobahn von Ingolstadt aus zu skizzieren. Die Strecke etwas länger führte nach Eichstätt, dem nördlichsten Zipfel Oberbayern, und weiter über Weißenburg, Roth, durch Nürnberg (leichter durchfahren als gedacht!) ins Nürnberger Land.

Schon da gab es immerzu Halte zum Knipsen, nicht nur an Osterbrunnen, sondern auch Eindrücke aus dieser so reizenden Landschaft wurden festgehalten. So auch Ortsschilder als Markierungen in den Fotos in der Kamera. Sage und schreibe ca. 1600 Fotos schleppten wir am Schluß nach Hause.

Wir kamen in Bieberbach an, da war der diesjährig wieder anders gestaltete Brunnen zu sehen, aber leider nicht für uns alleine. Es war schon schwierig, mal einen freien Blick zum Knipsen zu erhaschen. Kinder! Es war Feiertag, und noch dazu Himmelfahrt, man merke: das Entstehen des Brauches zum Brunnenschmücken begann erst zu Beginn des 20.Jahrhunderts und kam nicht aus der kirchlichen Ecke; und noch ein Hinweis: das Frankenland ist mehrheitlich Protestantisch.

Ich durfte mich auf das Fahren und Parkplatz suchen konzentrieren, während mein Spatz während der Fahrt die Zielansprache inne hatte und Ausschau nach möglichen Brunnen hielt. Manches Mal gab es da ein Stöhnen oder Fluchen, wenn es für den Fahrer nicht möglich war, ein rechtzeitiges und fotogenes Halten einzulegen – manches Mal fuhr man durch die Dörfer in Marschkolonne. Oft war der passende Parkplatz ganz schön weit weg.

Unsere Tour führte uns durch das Wisent-Tal, schließlich zum Abend nach Forchheim an der Regnitz und der Wisent, dem Ort, den unsere ICE’s zwischen Berlin und Ingolstadt durchrasen; hier machten nach fast 250 km Kreuzundquerfahrt bei meiner jüngsten Schwester Halt.

Der nächste Morgen galt einem ausführlichen Spaziergang dieser historischen Stadtlandschaft. Gleich drei Brunnen wurden uns offeriert , nein: wir entdeckten noch einen vierten. Forchheim ist wirklich ein Erlebnis. Am Mittag holten wir das Auto wieder aus der Garage.

Und dann ging es noch einmal hinein in das Herz der Fränkischen Schweiz. Es gab ja noch so viele Orte zu besuchen. Noch einen Ausreißer nach Pegnitz, wir folgten dem Fluß Pegnitz durch ein so wunderschönes Tal, das dem Wisent-Tal reichlich Konkurrenz macht, bis nach Hersbruck.

Nun wurde gerechnet, wie lange es noch Foto-Licht gibt, jetzt in der deklarierten Sommerzeit, wann wir auf den „Schleichwegen“ wieder in Ingolstadt ankommen würden. „Werner“ gab uns dazu Auskunft. Nach einigen eigenwilligen Kursänderungen landeten wir noch bei gutem „Büchsenlicht“ wieder in Ingolstadt. Geschafft von den so tollen Eindrücken, selig, einen so schönen Landstrich erfahren zu haben. Wir haben uns Arbeit mitgebracht.

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Kommentare (1)

tilli Ja es ist doch so schön noch mit jemanden auf die Brunnensuche zu gehen.
Die Welt ist doch so schön, auch wenn etwas zu kalt war,
diese Gegend und die Gegenwart des Anderen.
Grüße Tilli

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