Pandora
So wie die Sage es erzählt
War einst ein Paradies die Welt
Die Menschen kannten keine Not
Nicht Krieg, nicht Krankheit oder Tod
 
Prometheus stahl der Götter Feuer
Um den Menschen es zu geben
Zu stehen kam die Tat ihn teuer
Zeus war voll Zorn, über den Frevel
 
Er gab Pandora, die sehr schön
Ein Tongefäß fest zugedeckt
Verbot ihr streng hinein zu sehn
Weil drin all Drangsal war versteckt
 
Den Menschen sollte sie es bringen
Doch nahm das Unheil seinen Lauf
Sie konnt' die Neugier nicht bezwingen
Und machte schnell den Deckel auf
 
Heraus quoll Krankheit, Schmerz und Tod
Erschrocken blickt Pandora nieder
Und als sie sah der Menschen Not
Schloss hastig sie die Büchse wieder
 
Das Leid der Welt ward so geboren
Doch lag tief unten in der Dose
Damit der Mensch nicht ganz verloren
Zu seinem Trost, der Hoffnung Rose 🌹
 
©HeCaro 2020
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Kommentare (23)

HeCaro

Für die zustimmenden Herzchen💕 bedanke ich mich gerne bei:

                          Ladybird 🌹  Monalie 🌹Rosi65 🌹 Via 🌹 Indeeed 🌹
                                Lilli 🌹 Tulppenblüte 🌹 Muscari 🌹 Roxanna 🌹
                                          Heik0808 🌹und Benni16 🌹


Ich habe mich gefreut. Liebe Grüße
Carola





 

henryk

Liebe Carola..mit der Freude und mit der Aufmerksamkeit..habe ich dein schoenes Gedicht gelesen..sehr treffend und schoen....Danke!

DSC_9457.JPGVG Henryk

HeCaro

@henryk  

Lieber Henryk,
Ich freue mich über Dein Lob und dass Dir das Gedicht gefällt.
Danke fürs Lesen und Kommentieren.

Ich wünsche Dir einen schönen Wochenausklang.
Bleib gesund.

Liebe Grüße, Carola

P.S. 
Das Blumenbild ist wunderschön. Hast Du das selbst fotografiert?
Danke

 

Roxanna

Es gibt eine Geschichte von Rainer Maria Rilke, die mir bei deinem Gedicht, mit dem du zum Thema gemacht hast, wie kam das Leid in die Welt, in den Sinn gekommen ist. Ich hoffe, du bist einverstanden, wenn ich sie hier einstelle:

"Gemeinsam mit einer jungen Französin kam er um die Mittagszeit an einem Platz vorbei, an dem eine Bettlerin saß, die um Geld anhielt. Ohne zu irgendeinem Geber je aufzusehen, ohne ein anderes Zeichen des Bittens oder Dankens zu äußern als nur immer die Hand auszustrecken, saß die Frau stets am gleichen Ort. Rilke gab nie etwas, seine Begleiterin gab häufig ein Geldstück. Eines Tages fragte die Französin verwundert nach dem Grund, warum er nichts gebe, und Rilke gab ihr zur Antwort: „Wir müssen ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand.“ Wenige Tage später brachte Rilke eine eben aufgeblühte weiße Rose mit, legte sie in die offene, abgezehrte Hand der Bettlerin und wollte weitergehen.
Da geschah das Unerwartete: Die Bettlerin blickte auf, sah den Geber, erhob sich mühsam von der Erde, tastete nach der Hand des fremden Mannes, küsste sie und ging mit der Rose davon.
Eine Woche lang war die Alte verschwunden, der Platz, an dem sie vorher gebettelt hatte, blieb leer. Vergeblich suchte die Begleiterin Rilkes eine Antwort darauf, wer wohl jetzt der Alten ein Almosen gebe.
Nach acht Tagen saß plötzlich die Bettlerin wieder wie früher am gewohnten Platz. Sie war stumm wie damals, wiederum nur ihre Bedürftigkeit zeigend durch die ausgestreckte Hand. „Aber wovon hat sie denn all die Tage, da sie nichts erhielt, nur gelebt?“, frage die Französin. Rilke antwortete: „Von der Rose . . .“

Herzliche Grüße und danke für dein Gedicht

Brigitte
 

HeCaro

@Roxanna  

Liebe Brigitte,
das ist eine wunderbare Geschichte. Zu Herzen gehend und tief berührend und ich freue mich sehr, dass Du sie "erzählt"  hast. Sie
wäre sogar einen eigenen Blog wert gewesen. dann hätten sie noch
viel mehr Menschen lesen können. 

Ich danke Dir für Deinen Beitrag und wünsche Dir ein schönes Wochenende. Bleib gesund.

Liebe Grüße, Carola 
 

Syrdal

Der Gott des Feuers, Hephaistos,
erschuf das schöne Weib aus Lehm,
das aber ließ all das Übel los
und so war's um die Welt geschehn…

Sehr schön in Strophen gefasst, die alte Mythengeschichte der Pandora, die seit 2700 Jahren zu allen Zeiten bis zum heutigen Tag hohe Aktualität hatte und noch immer hat.

Gerne gelesen hat es
Syrdal
 

HeCaro

@Syrdal  

Lieber Syrdal,
das ist genau der Punkt. Das Freilassen des Übels aus Neugier,
Leichtsinn oder Schlimmerem. Wenn es so gewesen sein sollte,
ist es unfassbar!

Danke, dass  Du da warst und für den schönen Reim.
Nur 4 Zeilen und alles ausgedrückt, das kannst Du.👍

Liebe grüße zum Wochenausklang und bleib gesund.
Carola

protes

immer wieder diese frauen
mit ihrer neugier
sicher war das mit den neuen viren auch so eine  tztztztztzt

komisch nur
ich mag sie trotzdem
diese frauen

lachende grüße schicke ich dir
liebe Caro
hade

HeCaro

@protes  

Lieber Hade,
wenn Du die Weiblichkeit trotz ihrer Neugier magst, dann wird das die Weiblichkeit freuen. Lach

Aber Du solltest auch bedenken:
"Richtet sich die Neugier auf ernsthafte Dinge, nennt man sie Wissensdrang. Für alle Naturphilosophen war Neugier der Antrieb,
"hinter die Dinge“ schauen zu wollen und Verborgenes zu erkunden."


Du siehst, Neugier ist nicht nur weiblich. 😂

Ich schicke Dir lachende Grüße und wünsche Dir
ein heiteres Wochenende.

Carola
 

Manfred36


Prometheus hatte die Huld der Götter,
weil er ihnen viel geholfen hatte.
So durfte er auch die Menschen schaffen.
Er schuf sie aber nach seinem Bilde,
wie Goethe schreibt:

„ … Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herren und deine?

Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich“.


Er stahl für seine Menschen auch das Feuer.
Zeus schickte ihm aus Rache die Büchse
mit allem Leid der Menschen drin,
mit der schönen Pandora, die sie neugierig öffnete.
Auf dem Boden blieb nur die Hoffnung zurück,
oder machte sie jemand nochmals auf?

Prometheus wurde dafür noch härter bestraft,
am Fels, bis ihn Herakles befreite.
Die Menschen indes sind gehalten,
sich selbst zu befreien.
Nach Nietzsche ist die Hoffnung in Wahrheit das größte Übel aller in der Büchse befindlichen Flüche: „Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert“.
 

HeCaro

@Manfred36  

Lieber Manfred,
vielen lieben Dank für Deine Mühe mit diesem ausführlichen Kommentar.

Zeus wurde von Prometheus bei einem Tieropfer hintergangen
Indem er ihm die wertlosen Teile überließ und die wertvollen den Menschen gab.  Zeus war darüber so erzürnt, dass er zur Strafe den Sterblichen das Feuer verweigerte. Prometheus stahl es und brachte es den zu den Menschen. Deswegen wird er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und in der im Kaukausgebirge festgeschmiedet. Dort sucht ihn regelmäßig ein Adler auf und frisst von seiner Leber, die sich danach stets erneuert. Erst nach langer Zeit erlöst der Held Herakles den Titanen von dieser Qual, indem er den Adler mit einem Pfeil erlegt. Am Ende wird Prometheus von Zeus begnadigt und erlangt seine Freiheit zurück.
Quelle Wikipedia


Wer sich gegen die Götter wendet, muss mit schlimmen Konsequenzen rechnen und vielleicht ist das nicht nur ein Mythos.

Nietzsches Aussage konnte ich noch nie nachvollziehen und habe deswegen schon einige Streitgespräche geführt. Ich weiß, was er meint aber sag doch einmal selber, wie ginge es uns in schlimmen Zeiten ohne Hoffnung?  Wir würden sie nicht überstehen. Durchhalten kann man nur, wenn man die Hoffnung auf -es wird alles wieder gut- hat. 

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und dass Du gesund bleibst.

Liebe Grüße, Carola

ladybird

Liebe Carola,
bisher kannte ich nur den "Pandora-Schmuck" und freue mich nun durch Deine Pandora wieder etwas gelernt zu haben. Wenn eine historische Geschichte so nett formuliert und mit einem wirksamen Bild ausgestattet ist, macht das Lernen mehr Spaß.
mit lieben Gruß und Dank
herzlichst
Renate, die wieder etwas gescheiter geworden ist....lach

 

HeCaro

@ladybird  

Liebe Renate,
manchmal hört man von man einer Sache, die man vorher nicht kannte und ich freue mich dass ich Dir, die Du wirklich belesen bist, etwas Neues erzählen konnte.

Du kannst die Geschichte ja, wenn Du magst, nachlesen. Siehe den Link

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und pass auf Dich auf.
Liebe Grüße, Carola

http://www.navigator-allgemeinwissen.de/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zur-mythologie/griechische-mythologie/legenden-a-sagen/prometheus/737-welche-folgen-hatte-das-oeffnen-der-buechse-der-pandora.html



 

Tulpenbluete13

Ja liebe Carola,

es sind (und waren) immer wieder die neugierigen Frauen die sich und die Welt ins Unglück stürzten: z. B.:. Lots Weib das zur Salzsäule erstarrte.. uund
die Elsa Gattin des Lohengrin die sich unbedingt umdrehen musste usw.usf.
Und geben wir es doch zu: Neugier ist weiblich zumindestens meistens...

Ja und sie sollte immer mal wieder hervorgeholt werden die Geschichte mit Pandoras Büchse....

Ist Dir gut und flüssig gelungen und passt zum heutigen Geschehen. Ob da irgendwo vielleicht jemand eine Dose aufgemacht hat aus Versehen oder auch aus Neugier aus der das Virus entsprungen ist? (Sind die Chinesinnen auch neugierig?)
Wer weiß....


Rätseln wir halt weiter..
Danke für diese schöne alte Geschichte

lieben Gruß Angelika😄

HeCaro

@Tulpenbluete13  

Liebe Angelika,
"Ja und sie sollte immer mal wieder hervorgeholt werden die Geschichte mit Pandoras Büchse...."

Genau! Denn als mir Pandoras Büchse in den Sinn kam, hat sich mir sofort der Vergleich mit unserer heutigen Situation aufgedrängt. Wer weiß denn, ob es nicht Leichtsinn war, der so einen enormen Schaden angerichtet hat?

Danke für Deinen Kommentar. Du hast dasselbe gedacht wie ich
und wie vielleicht viele andere auch.

Ich wünsche Dir einen schönen Wochenausklang
und bleib gesund.

Liebe Grüße, Carola

Rosi65

Liebe Carola,

über den tieferen Sinn von "Pandoras Büchse" könnte man sicher reichlich spekulieren.

Pandora setzte sich über das Verbot von Zeus hinweg, indem sie die Dose öffnete.
Aber auch Eva ist Gott gegenüber ungehorsam und pflückt einen Apfel vom Baum der Erkenntnis, obwohl sie doch im Paradies lebte.

Bin mir nicht ganz sicher, ob diese schlechte Eigenschaft nur dem Urbild der Weiblichkeit zugesprochen werden soll, oder generell der gesamten Menschheit.
Schließlich waren Prometheus und Adam auch ungehorsam. Der eine Mann beging den Feuer-Diebstahl, und der andere, wusste doch auch von Gottes Verbot, aß aber trotzdem von dem Apfel. 

Mit nachdenklichen Grüßen
          Rosi65

NS. Ein richtig schönes Gedicht.


 

HeCaro

@Rosi65  

Liebe Rosi

ja und ob. Die Sinnfrage stellt sich und wie ich schon Luzie geantwortet habe, ist auch die Parallele zwischen Eva und Pandora nicht zu übersehen. Beide haben sich über ein Verbot ihres Gottes hinweg gesetzt. Und beide aus Neugier. Luzie hat das sehr gut formuliert: 
Denn selten hält das rechte Maß der Mensch, den auch ein Gott einst schuf..

Denn, egal was ein Mensch alles  hat und egal wie gut es ihm geht. Er ist nie zufrieden. Er will mehr! Und bei Eva und Pandora kam auch   noch der Reiz des Verbotenen hinzu.

Danke für Deinen durchdachten Kommentar und für dein Lob.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und bleib gesund.

Liebe Grüße, Carola






 

Christine62laechel


Ach, die Pandora... Nicht nur hat sie das Leid der Welt befreit, sie hat auch dazu beigetragen, dass man bis heutzutage über die typisch weibliche Neugier erzählt... :)

Liebe Carola, da steckt aber tief unten ein kleines Lichtlein der Hoffnung. Danke, dass du es so schön erwänht hast, daran eben jetzt erinnert.

Mit lieben Grüßen
Christine

HeCaro

@Christine62laechel  

Liebe Christine,

uns Frauen wird nachgesagt, wir wären Neugierig.
Aber wo wäre die Wissenschaft ohne die Neugier 
einer Marie Curie, die Astronomie ohne Sara Saeger,
die Biochemie ohne Gertrude Elion die Astrophysik ohne
Katherine Freese???? ( um nur einige zu nennen)  

Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet,
dann nennt man sie Wissensdrang.

Marie von Ebner-Eschenbach

Liebe Grüße zum Wochenende und bleib gesund
Carola

lillii

Pandora ist der Eva gleich,
die vom verbot'nen Baume aß.
Hernach war sie erfahrungsreich.
Denn selten hält das rechte Maß
der Mensch, den auch ein Gott einst schuf...
so hört denn Gott manch Hilferuf..

die Büchse hats in sich, liebe Carola,

deine Verse sind sehr aussagekräftig und gefallen mir!

sei lieb gegrüßt von Luzie



 

HeCaro

@lillii  

Liebe Luzie,
...denn selten hat das rechte Maß der Mensch..
Ja so ist es..Leider

Die Parallele zu Eva liegt auf der Hand und auch sie wurde bestraft.
Aber am Ende durfte Eva  die Mutter der Menschheit werden und 
auch Prometheus wurde begnadigt. Es gibt noch Hoffnung

Liebe Grüße und bleib gesund.
Carola

indeed

Liebe Carola,

schön hast du es geschrieben, die Sage der Pandora und - es passt wunderbar in diese Zeit.

Zum Trost lag tief unten in der Dose die Hoffnung in Form einer Rose. Eine gute Aussage.
Also, ich mag Sagen und Legenden und ganz besonders in Form eines Gedichtes.

So sage ich schlicht meinen Dank und wünsche dir einen entspannten Tagesausklang.
Ingrid

HeCaro

@indeed  

Liebe Ingrid,

ich freue mich sehr, dass Dir das Gedicht gefällt. Ich mag die Sagen der Antike und angesichts dessen, was wir grade erleben, könnte man wohl auf den Gedanken kommen, dass die Geschichte aktuell ist.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und bleib gesund. 

Liebe Grüße, Carola


 


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