Pilze

Vor mir bewohnte ein älterer Herr diese Seniorenwohnung. Diese Seniorensiedlung wird durch viele Grünflächen ein wenig gärtnerisch unterbrochen. Auf einer großen Wiese zwischen den Häuschen wuchsen wohl jede Menge Pilze, die mein Vorbewohner sogar eingesammelt und verspeist hatte. Das wusste ich natürlich nicht, denn getroffen haben wir uns nie.

Ich denke, er wird die Pilze auf seiner – jetzt meiner – kleinen Terrasse gesäubert haben, bevor er sie zubereitete. Dabei könnte so manche Spore aus sehr reifen Lamellen auch auf den Boden gefallen sein. Klar brauchen solche Sporen doch ein wenig Zeit, um sich im Boden zu einem Pilzgeflecht zu entwickeln, das auch im Herbst bei günstiger Witterung irgendwann Früchte, Pilze ans Tageslicht wachsen lässt.

Sonntag war ein warmer Herbsttag, ideal nach dem vielen Regen der letzten Tage, um vielleicht erste Pilze aus den Fugen der Terrassenpflasterung wachsen zu lassen. Am Samstag hatte ich nur noch schnell meine Einkäufe aus dem Pkw genommen und bin mit dem Regenschirm um die Häuschen herum zu meiner Haustür gegangen. Keine Chance, den frischen Braunkappen-Pilz auf der Terrasse zu entdecken. Als ich am Sonntagmorgen nachschauen wollte, welche Außentemperatur mein Thermometer auf der Terrasse zeigte, entdeckte ich den Pilz zwischen den Gartenstuhlbeinen.

Erst heute erklärte mir meine Nachbarin, woran es liegen könnte, dass sich dort ein Pilz zeigte. Und gegen Abend, als wir uns das kleine Naturwunder ansahen, entdeckte ich, dass auch noch

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aus einer weiteren Fuge kleine Pilzköpfe sich ans Tageslicht wagten.

Allerdings traue ich diesen Pilzen nicht so recht zu, dass sie essbare wären. Ich habe schon vor Jahren selber auf Strohballen Braunkappen oder auch Champignons gezüchtet und eine Weile davon frisch ernten können. Doch Hüte der Braunkappen sahen stets trocken aus, nicht feucht oder gar glitschig glänzend.

Aber ich bin keine Pilzkennerin, ich lass diese „Früchtchen“ dort stehen, bis vielleicht Insekten, Mäuschen oder andere Tiere sich daran laben ...
 

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Kommentare (4)

werderanerin

Liebe Uschi, da hast du eine wunderschöne Marone zwischen den Stühlen gefunden, die sogar essbar und sehr wohlschmeckend ist.

Wir sind ja Pilzsammler und kennen so manch Pilz..., sieht man sie, sollte man sie mit einem Messer abschneiden, sodass das Pilzgeflecht im Boden bleibt und somit neue Pilze nachwachsen können.
Ich denke, so war es auch bei deinem "Vormieter" und bei der anderen Mieterin.

Kristine 🍄

nnamttor44

@werderanerin  
Da hab ich doch gleich eben mal gegoogelt und festgestellt, dass Du wohl wirklich Recht hast, liebe Kristine!!

Da der Hut aber so glitschig aussieht bei dem derzeitigen Wetter, hatte ich zuvor auf eine nicht unbedingt essbare Schmierling-Sorte getippt.

Aber ich lass die Marone dennoch dort stehen, denn so ganz geheuer ist mir dieser schmierig glänzende Pilz nicht. Die Hüte der Braunkappen, die ich als Anzucht einmal kaufte, waren durchweg trocken - und natürlich sehr lecker.

Nur mich so weit herunter bücken kann ich derzeit nicht, sollte ich auch nicht. Nach einer LWS-Stenosen-OP ist das noch nicht so angezeigt, zudem hat sich nach 5 Monaten ein Bandscheibenvorfall darunter entwickelt, der mir derzeit heftige Probleme macht. Also denke ich, ein Nachfolgemieter dieser kleinen Wohnung soll sich im nächsten Herbst über eine Ernte freuen. Dann wohne ich hier nicht mehr.

Dass man Pilze nicht einfach aus dem Boden reißen sollte, lernte ich schon bei der Champignonsuche als Dreizehnjährige. Ich finde auch, man sollte mit dem Genuss nicht den "unterirdischen Lieferanten" zerstören.

Danke, dass Du so viel über Pilze weißt und mir meine Geschichte kommentiertest.

Viele Pilze für Dich Pilzsammlerin in diesen Wochen wünscht

Uschi

werderanerin

Danke, liebe Uschi und vor allem gute Besserung wünscht

Kristine   🍀 

nnamttor44

Endlich habe ich es geschafft - fast ohne zu wissen wie - das Smartphone-Foto von meinem Terrassenpilz auf meinen PC zu schicken, damit ich es hier über meiner Geschichte zeigen kann.

Das Smartphone hab ich noch nicht so lange und bislang hab ich mich ein wenig geweigert, mich mit allen Möglichkeiten vertraut zu machen ... Meine Arthrosefinger sowie meine geplagte WS - in Gemeinschaftsarbeit mit meinem inneren Schweinehund - haben mich daran gehindert! Aber nun seht ihr ja, was sich da auf meiner Terrasse einfand ....

Uschi


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