Potsdam – Schnee - Frühling


Das Neue Palais im März-Schnee


Irgendwie mussten wir mal wieder raus an die frische Luft. Aber wohin, wenn der Winter seinen Schnee noch nicht eingepackt hat und damit nach dem Norden abgezogen ist?!

Unsere Überlegungen brachten uns an diesem Samstagvormittag einfach nicht weiter. Also tippelten wir erst einmal zu „meinem“ Bahnhof Plänterwald. Da rollt regulär alle zehn Minuten eine S-Bahn in Richtung Ostkreuz.

Also standen wir doch etwas länger, wer weiß warum die S-Bahn immer ihre eigene Pünktlichkeit durchsetzen muss. Aber die S9 kam, nahm uns mit bis Ostkreuz. Die Treppen hinunter und … die Potsdamer fuhr uns vor der Nase weg.

Wir wechselten hinüber zu einem Regio, der uns bis zum Hauptbahnhof in Potsdam – weit schneller als die S-Bahn – brachte. Und am gleichen Bahnsteig kam dann der Regio, der uns nach Charlottenhof mitnahm.

Ein Stückchen mussten wir noch laufen – hätten wohl auch einen Bus vom Hauptbahnhof dahin nehmen können. Dann waren wir da draußen, wo die Schlösser und Gärten liegen, die Potsdam so liebenswert machen.

Es war noch immer recht kalt, der Schnee ging nur zögerlich weg. Und wo er schon weg war wurde der Sand des Weges matschig. So hoppelten wir von fest getretenem Schnee auf die erwartenden, trockneren Trampelpfade.

Die Luft war frisch, die Sonne grell, kaum Wind. Wir fühlten uns so glücklich, konnten die ersten Lockrufe der Vögel aufnehmen. Immer wieder zückten wir unsere Fotoapparate – diese Stimmung wollten wir unbedingt mit nach Hause nehmen.

Je später es wurde, also so gegen Mittag, wagten sich immer mehr Menschlein, groß und klein, heraus. Väter schoben die Kinderwagen. Eine Dreiergruppe mit mongolischen Gesichtszügen stellte sich immer wieder in Positur, nahm die Schlossanlagen als Hintergrund. Wir Beide hielten uns auch mal etwas des Öfteren in Fotoapparat fest. Die Stimmung!

Zur Mittagszeit fanden wir eine Sitzbank im Park, die schon trocken und frei von Schnee war. Also die Butterbrote und das Obst ausgepackt – das schmeckte so in dem Mix mit frischer Luft. Eine Krähe beobachtete uns beim Essen, wagte sich schon näher heran. Doch wenn andere Passanten sich näherten, nahm sie gehörigen Abstand, um dann doch zu hoffen, dass wir endlich ein paar Brocken hin warfen.

Am Neuen Palais bot sich die Möglichkeit zu besonders ansprechenden Fotos an. Nun konnten wir doch Bilder mit nach Hause bringen und mit denen vom Juli des Vorjahres vergleichen. Hie Schnee, da Grün und belaubte Bäume und Hecken.

Man muss den Potsdamern nur sagen, dass sie das herrlichste Zuhause haben. Da hin zu reisen, nehmen wir so gerne auf uns.
ortwin

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Kommentare (2)

Traute Beneidenswert, diese Komposition von Bauten und Gartenanlagen so oft Ihr es wollt, genießen zu können.
Sorgenfrei heißt das Schloss sagte mir meine Stiefmutter.
So ganz sorgenfrei waren die adligen Herrschaften auch nicht . Genau wie die Besucher wohl hier und da ein Päckchen mit sich schleppen mögen. Aber ein Tag alle Sorgen beiseite und Genießen, wie Ihr es macht, dass sollte man sich doch gönnen.
Du sagst die Potsdamer haben den schönsten Wohnort, aber sie sehen das nicht mehr mit dem Erstaunen wir wir. Sie werden betriebsblind für die Schönheiten. Die Euch als Nachbarn der Stadt erhalten bleiben.
So wie Du es schilderst, lieber Ortwin war es auch in Chemnitz, nur noch unangenehmer Wind da bei. Aber endlich Sonne.
Sonne im Herzen habt Ihr sicher noch aus Eurer schönen Urlaubsreise.
Mit freundlichen Grüßen und einem, bald ist Frühling,
Traute
ortwin Wir bewunderten die Gebäude da in den Parks von Potsdam.
Wie haben die Menschen damals das alles mit ihren Werkzeugen geschafft?!
Uns kamen so Gedanken zurück zu der Zeit, wo Herrscher, Architekten und andere Schaffer das schufen.
Geld, Besoldung, Versorgung, Familien, Kinder, Tiere usw.
Da zurück – waren sie alle zufrieden?
Waren sie gesund?
Hatten sie genug zu essen?
Gab es Aufstiegschancen?

Und wir: wir hoffen, dass wir gesund bleiben, dass uns unsere Wohnung bezahlbar bleibt, dass unsere Nachkommen auch glücklich und zufrieden sein können.

Die Sonne lacht schon wieder – nein, heute geht es zum Feierabend.de-Regionaltreffen nach Berlin – eigentlich schade um den Sonntag.

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