Preisfrage an alle Lieben,die dies lesen: Wer kann noch Sütterlin ?????



In unserer Schulzeit lernten wir die sogenannte ** Deutsche Schreibschrift** die von dem Lehrer Ludwig Sütterlin, 1865-1917,eingeführte und nach ihm benannte Sütterlin-Schreibschrift
Ab 1924 galt sie als verbindliche Schreibschrift in Preussen und sonstigen Ländern des Deutschen Reiches.
Nach einem Erlass der Reichsregierung von 1941 wurde diese Sütterlin - Schrift verboten (Sütterlin war Jude) und die lateinische Schreibschrift eingeführt..
Der Versuch, weiter eine ** Deutsche Normalschrift ** zwangsläufig einzuführen, blieb durch die Eskalation der letzten Kriegsjahre in den blossen Versuchen stecken.

Als reine Druckschrift in Büchern,Zeitungen,Plakaten herrschte die FRAKTURA Schrift vor

Diese Druckschrift wurde ebenfalls vom Erziehungsminister des 3.Reiches verboten.

Die Erstaustattung von uns ABC – Schützen waren Schiefertafel,Schwämmchen,Putztuch und Griffel. Wohl uns,wenn wir einen MILCHGRIFFEL benutzen durften, der kratzte nicht so wie die Schiefergriffel….













Mit Fortschreiten in der Schule bekamen wir
Moderne Stühle mit Klappsitzen und in die Bänke waren Rillen eingefräst,wo wir Federhalter,Bleistifte usw.ablegen konnten. Und als Krönujng prangte oben rechts ein eingelassenes Tintenfass, mit einem Aluminium-Klappdeckel geschützt.Damit liess sich so herrlich klappern,fast wie ein Morsen bei der Funker-Truppe.
Und je nach Sonnen-Einfall konnte man mit den glänzenden Deckel Lichtzeichen an die Zimmerdecke oder auf den Rücken des Lehrers zaubern…
Unsere Schulkameradin Inge M. wollte dem Tintenfass auf den Grund gehen und blies mit voller Puste hinein,der Erfolg war buchstäblich….wie der Mohr in dem Strubbel-Peterbuch von Dr.Hoffmann.
War das ein Gaudi….
Wer zur Erstkommunion einen Füllhalter erhielt,war der grosse KING, er wurde bestaunt, beneidet und forderte auch manchesmal das Missfallen des Lehrers heraus. Das war ein glatter Verstoss gegen die Regularien, der Schüler hatte nur einen Federhalter mit einem Satz Schreibfedern zu besitzen.

sternwart Jahrgang 1929





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Kommentare (8)

Medea waren in Sütterlin geschrieben - das Lesen kann ich gut,
in der ersten Klasse begannen wir allerdings mit der lateinischen
Schreibschrift.
Ela48 Ich bin Jahrgang 1948 und habe die Sütterlin - weiß nicht mehr genau wieviel Jahre - auch noch gelernt.
Grundschulzeit.
Einiges kann ich heutzutage noch lesen. Aber nicht alles.
Mein Grundschullehrer war jemand von der "alten Sorte"...*s
Es war ihm wichtig, mit uns zusammen die Natur zu erkundigen, keine Klassenfahrten mit dem Bus, die Natur und ihre Eigenarten war sein Hauptthema und er hat auch nach uns mit Apfelgrützen geworfen, wenn wir nicht aufgepasst haben.

Heutzutage bin ich froh!
In vielen von uns hat er die Bereitschaft erweckt, die Natur zu achten, zu lieben und sogar sie zum Beruf werden zu lassen.
Ela
Lilith Ich habe Sütterlin von meinen Großeltern gelernt und sie sogar an meinen Sohn weiter gegeben.
Erst vor Kurzem hatte ich ein wunderschönes Erlebnis, als ich einer jungen Frau die erschütternden Briefe „übersetzen „ konnte, die ein Verwandter im 2.Weltkrieg aus Frankreich schrieb.
Und es freut mich, dass ich auch die Briefe meines Vaters, der 1945 noch vor meiner Geburt fiel,
an meinen Bruder lesen kann.
Gruß
Lilith
ortwin Der Herr Sütterlin hat die altdeutsche Schrift in bessere Form gebracht.
Wenn meine Eltern im Rahmen der Familienforschung in alten Schriftstücken und Kirchenbüchern stöberten, dann war meine Mutter mit ihrer Liebe zur Graphologie die "Schriftdeuterin".
Ich selbst bekam zwar eine Schiefertafel - und die gleich 2x, weil Vater die erste zertreten hatte, weil mein Tornister nicht ordentlich abgelegt war - brauchte beide aber nicht, weil wir gleich mit dem Bleistift - nicht mit dem giftigen Kopierstift - in Schreib- und Rechenheft schreiben mussten.
Der Umstieg auf die "Normalschrift" verlief reibungslos durch den Wechsel in die Oberschule - da wechselte man zeitlich auch von Ostern auf Herbst als Schuljahresanfang = superlange Ferien.
So etwa 1943 bekam ich meinen ersten Füller. Aber noch heute bekomme ich - wenn ich mal einen Füllhalter fitt gemacht habe - eine blaue Zeigefingerspitze. Der Füller stammte aus Pforzheim, ein Herr Bader war damals in Vaters Kompanie.

ortwin
ingridius Ja, Sternwart bei deiner Schulgeschichte werden Erinnerungen wachgerufen. Auch ich habe die Sütterlinschrift gelernt. Jahrgang 1929, die Bänke mit den vielsagenden Tintenfässer und.....nicht zu vergessen....., den sagenhaft grossen Kanonenofen, der oftmals nicht so richtig brennen wollte und wir Kinder frieren mussten.

Ingrid
chris Wir haben es in der Schule noch als Schönschrift gelernt und ich bin froh,
dass ich es kann. Es war so manchesmal hilfreich, wenn man alte Schriften
gelesen hat.

Nun beim Schreiben müsste ich heute auch lange überlegen, aber Lesen
schaffe ich noch allemal.


Chris
Linta

Dies Etui stammt noch von meiner Kommunion.........

Sütterlin übrigens lernte ich auch, muss allerdings heute auch beim Schreiben ein wenig
überlegen.
Habe auch auf meinen PC eine Sütterlin-Schrift installiert.

ninna
piccola Hallo Sternwart, genau wie Du das beschreibst habe ich das auch erlebt. Ich kam zwar 3 Jahre
später zur Schule,aber die Schrift musste ich auch noch lernen und ich kann sie noch heute.
Bei manchen Buchstaben muss ich zwar etwas überlegen wie das ging. Beim lesen habe ich
immer noch keine Schwierigkeiten.Ich muss des öfteren meinen Enkeln übersetzen,wenn sie
es nicht entziffern können.
Und das mit dem Tintenfässchen,da haben sich unsere Buben einen Spass gemacht : die
langen Zöpfe der Mädchen, die vor ihnen saßen, reinzutauchen.Das war manchmal ein Hallo!

piccola Jahrgang 1932

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