Requiescat in pace




Requiescat in pace

Morgenschwer im Morgenlicht
sehe ich heute mein morgen nicht,
schaue nicht mehr danach aus,
lebe zufrieden im Traumgebraus:
dort blenden nicht die Schreckensstrahlen
verseuchen nicht – das unter Qualen –
mir Herz, Gemüt , das Leben und das Lachen-
ich will nur schlafen – nicht mehr wachen.

mg


Ich habe heute früh das beeindruckende Gedicht "zu hell" von Joan gelesen ... Nach diesem ist meines plump, grob.. ich habe es schon gestern geschrieben ... überlegte, ob ich es Euch nicht zum Lesen geben soll....
ach was... ich stelle es doch ein ...

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Kommentare (10)

joan lieber Marianne, sehr bewegt mit Deinem Gedicht und ich fühle
mich Dir nah mit den gleichen Empfindungen.Dank Dir für alles---!Joan
marlenchen schon die erste zeile
sagt alles,
danke für diese,
liebe grüße vom marlenchen.
lotte2 Ja, Deine Worte zeigen genau meine Motivation zum Machen dieses Textes auf...
Ich denke, Du, der sich den Nicknamen traumvergessen gewählt hat, weiß ganz genau, welche wohltuende Flucht der Schlaf sein kann.
Einen solchen gönnte ich allen in Japan lebenden Menschen ... aber ihr Erwachen ist eines in alptraumähnliche Ängste ..


Und Du hast Recht: die Textüberschrift:
Requiescat in pace
ist mein Wunsch für alle Opfer in Japan, die durch Erdbeben und Tsunami umgekommen sind ... und für die, die Angst haben ...
und für mich ...
lotte2 Mit dem "Kopf" also rational, sehe ich " die Dinge" genau so wie Du.
Das hilft mir aber nicht bei " unkontrollierbaren" Fluchtversuchen ... in das Reich der Fiktion ... die pardoxerweise Realität ist.

Ich vermag es auch nicht, " klug" über diese globale Katastophe zu reden ... noch nicht.
Aber raus muss sie, meine Trauer....

lg
Marianne Charlotte
lotte2 Weißt, es ist so, dass , wenn ich tief bewegt bin, bei mir die Sprache immer kärglicher wird... und das gefällt mir dann eigentlich gar nicht so sehr ... aber " ES" will nicht anders.

lg
Marianne Charlotte
ehemaliges Mitglied du musst dein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Ich finde dein Gedicht sehr ansprechend. Die Überschrift hat mich angeregt, etwas mehr über dein Gedicht nachzudenken. So gebe ich hier einen Auszug aus Wikipedia wieder:

Latein:

Requiem aeternam dona ei, Domine.
Et lux perpetua luceat ei.
Requiescat in pace.[3]
Amen.
Deutsch:

Ewige Ruhe schenke ihm (ihr), o Herr!
Und das ewige Licht leuchte ihm (ihr)!
Lasse ihn (sie) ruhen in Frieden.
Amen.[4]

Deine Vorstellung mit dem Schlaf kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir geht es oft so, wenn mich etwas gar sehr bedrückt. Man möchte es nicht wahrhaben, Augen, Ohren, Mund zu und nur schönen Gedanken nachhängen. Aber das bringt das Bedrückende nicht weg. So muss ich mich, wie Traute es richtig beschreibt, mit den Problemen auseinandersetzen und für mich eine Lösung finden.

Was die Toten in Japan angeht, so ist die Überschrift deines Gedichtes sehr passend: Mögen sie in Frieden ruhen.

Liebe Grüße
Gerd
Traute Das kann man nicht alles Verdrängen, es muss auf eine Art verarbeitet werden, damit wir keinen Schaden nehmen,denke ich.
Ich fand Dein Statement gelungen und ausdrucksstark.Das von Joan war umwerfend.
Aber die Kunst ist ja keine Reihe sondern eine breite Palette, da ist viel Platz für alle Formen und jeden Ausdruck.
Auch ich grübele und denke an die als Kind erlebte Kriegszeit zurück. Die armen Menschen.
Hätte man doch eher die sicherere Form der Energiegewinnung wählen sollen? Nicht immer Gewinn und Kosten als Entscheidungsfinder?Langsamer den Fortschritt und immer zum wohle der Menschen, müssten die Gründe sein etwas ein zu führen oder es sein zu lassen?
Wir sollten nachdenklich bleiben,
mit freundlichen Grüßen,
Traute
lotte2 Trost ist angekommen ....

Ich bin schon tagelang " aus der Rolle" .... das soll halt auch mein Text aussagen ...
lg
Marianne Charlotte
anjeli dass du dieses Gedicht eingestellt hast.

Es ist schön, ich kann nichts Plumpes erkennen. Es ist wahr und klar, gar nicht grob.
Es sagt alles und ist sehr verständlich gestrickt.

Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so, denn alles ist relativ.

anjeli
finchen hast schon recht gehabt, das Gedicht abzuschicken. Bei diesem Wahnsinn in diesen Tagen können wirklich solche Gedanken kommen.
Wie heißt es so schön? Der Kreative muß Niederlagen einstecken müssen, damit er auch seinen Wahnsinn erkennt.
Liebe Grüße
Moni-Finchen

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