Rüde zu sein ist schwer


Rüde zu sein ist schwer

Wie ihr wisst, bin ich ja ein Rüde und als ich als Welpe das erste Mal wegen einer Impfung bei der Tierärztin war, kraulte sie zuerst meine Eier und sagte: „Alles in Ordnung, nichts nach innen gewachsen“.

Da wusste ich: Dieses Teil mit den zwei Eiern scheint für einen Rüden sehr wichtig zu sein.

Aber als Welpe im Alter von drei Monaten konnte ich damit noch nicht all zu viel anfangen.
Erst als ich knapp ein Jahr, also geschlechtsreif war, meldete sich dieses Teil mit den zwei Eiern.
Zunächst begann ich beim Pinkeln mein Bein zu heben und mich für Hündinnen zu interessieren.
Sie rochen so gut, auch ihr Urin. An diesen Pipi-Stellen im Gras habe ich immer geleckt und kam richtig in Trance.
Und wenn ich eine Hündin getroffen habe, dann haben wir uns erst gegenseitig an unseren Geschlechtsteilen beschnüffelt und danach erst in die Augen geschaut oder Küsschen gegeben.

Bei euch Menschen ist das ja umgekehrt.
Und bei uns Hunden dient der Geschlechtstrieb ausschließlich der Fortpflanzung, bei euch Menschen jedoch mehr der Begierde, dem Wunsch und der Lust.

Meine Leute haben sich nach meiner Pubertät, also als ich etwa zwei Hundejahre ( 14 Menschenjahre ) alt war entschieden, mich nicht kastrieren zu lassen.
Sie befürchteten, dass sich mein Charakter, den sie so mochten, danach möglicherweise verändert.
Und ich war froh, dass ich ein richtiger Rüde bleiben durfte, auch wenn es mir in meinem Hundeleben verwehrt blieb, eine Hündin zu kopulieren oder wie ihr Menschen sagt, zu poppen.

Ich hatte allerdings so viele schöne „feuchte Träume“, dass meine Leute fast täglich die Glastüren des Kleiderschrankes in unserem gemeinsamen Schlafzimmer abwischen mussten.
Doch sie schimpften nicht mit mir. Sie sagten sich: Was sein muss, muss sein.

Mensch, war ich glücklich darüber, dass sie mich verstanden haben.

Doch ich muss gestehen, dass ich einige Male wegen einer Hündin ausgebüchst bin. Das war ein Dorf weiter, trotz starkem Regen. Da hat mich nichts mehr gehalten.

Aber ich durfte nicht an sie ran. Deren Leute wollten das nicht.

Sie sahen das Herzchen an meinem Halsband, öffneten es und da drin war ein Zettel von meinen Leuten. Da stand drauf: Ich bin der Gianni und möchte wieder nach Hause. Adresse und Telefon-Nummer.

Als mein Herrchen mir dann entgegenkam und mich kaum erkannt hat, weil ich völlig durchnässt war, hab ich mich so geschämt. Aber er war mir nicht böse.

Er ist ja auch ein „Rüde“ und hat mich wohl verstanden.

Anschließend war ich auch glücklich, wieder zu Hause zu sein und habe mich erst mal von meinem Sex-Ausflug erholt.

Nach meiner Pubertät habe ich nicht nur versucht, Hündinnen aufzureiten, sondern hab's auch bei Rüden probiert.
Bei den dominanten Hündinnen gab's eine klare Absage, die weniger dominanten gaben es mir auf diplomatischere Art und Weise zu erkennen, dass sie keinen Bock auf mich haben:
Sie setzten sich einfach auf ihr Hinterteil. Da habe ich immer echt blöd geguckt. Na so was!
Bei den Rüden hat mein Herrchen immer „Aus“ gerufen oder die Rüden haben so geknurrt, dass mir die Lust vergangen ist.

Wenn mir Menschen über den Weg gelaufen sind, habe ich auch vorne oder hinten versucht zu schnüffeln, ob sie mehr „testosteronisch“ oder mehr „östrogenisch“ sind, also ob Männlein oder Weiblein.
Bei meinem Herrchen habe ich mich auch getraut, öfter mal blitzschnell meine Vorderläufe um seine Beine zu legen und zu ruckeln. Aber das war dann doch nicht das Gelbe vom Ei.

Manchmal hat einer meiner Leute dem Anderen den Rücken gekratzt.
Immer wenn ich das gehört habe, bin ich zu ihnen geeilt. Irgendwie hatten sie dann ja auch eine Stellung wie wir Hunde beim Geschlechtsverkehr. Da wollte ich dann auch unbedingt dabei sein.

Und wenn mir noch mehr zu meinem Sexualleben einfällt, dann kommt es hier rein. Bestimmt fällt mir noch das ein oder Andere ein.

 


Anzeige

Kommentare (1)

ehemaliges Mitglied

...das ist so schön geschrieben...Lächeln...


Anzeige