Scarlett auf der breiten Treppe



(Inspiriert vom Syrdals schönen Gedicht „Sehnsucht“. )



Scarlett geht die Treppe runter –
Hochzeitsgäste überall;
Nichts kann sie nun machen munter,
alles wurde ihr egal…
 
Sei es möglich, dass sie selber
Diesen Carl zum Manne wollt‘?
Hochzeitswein, der schmeckt ihr herber,
als ein Gift sonst schmecken sollt‘…
 
Junges Herz, so ungeduldig!
Jetzt muss’s bleiben schon dabei.
Bist ja selber daran schuldig;
Jugendträume nun vorbei…
 
 


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Kommentare (10)

protes

Drum prüfe wer sich ewig bind.. usw

zumindest feinherb sollte er sein der wein

lg hade

Christine62laechel

@protes  

Genau, lieber Hade. Und feinherb - dies wäre wohl ein richtiges Wort dafür, wie das Leben schmeckt.

Mit Grüßen
Christine

HeCaro

Offensichtlich heiratet Scarlett den falschen Mann.
Schade, denn sie wird diese Entscheidung ein Leben lang bereuen.
Eine Ehe zu führen ist schon schwierig genug, mit einem Mann den
man liebt. Aber wenn der Hochzeitswein schon  bitter schmeckt...

Liebe Grüße, Carola

Christine62laechel

@HeCaro  

Ja, eine echte Katastrophe, liebe Carola.

Doch für diese Scarlett gerade, die Romanheldin, würde es keinen richtigen Mann geben. Ich glaube, ich kenne solche Frauen auch real... Bekommen sie einen dominanten Mann, versuchen sie ihn gehorsam zu kriegen. Einen ruhigen - nennen ihn langweilig. Einen sportlichen - da wollten sie eher einen Intellektuellen... Tränen lachen

Mit lieben Grüßen
Christine

Syrdal


Nun ja, liebe Christine, auch dieses habe ich aufgrund der in meiner ausgehenden Jugendzeit noch unumstößlich herrschenden Konventionen erfahren, habe es aber nach sehr kurzer Zeit konsequent korrigiert. Schön war das nicht, aber richtig... Was nicht alles hätte ich im Leben versäumt, vor allem dann etwas später mein ebenfalls schon in Jugendjahren so leise und fein begründetes Lebensglück.
 
Scarlett aber meinte: „...bist ja selber daran schuldig!“ – Schade für Scarlett, schade für verpasstes Glück...
 
Herzlich grüßt
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Danke für die Inspiration, lieber Syrdal. :)

Man verliert im Leben immer wieder etwas, doch am meisten geschieht es doch wohl in der Jugendzeit. Und wenn später - na ja, dann wird man von einem Sprichwort auch noch wieder nüchtern gemacht. "Alter schützt vor Torheit nicht". :)  Na ja, Errare...

Mit Grüßen
Christine

Rosi65

Hoffentlich ist Scarlett nicht Dein Künstlername, liebe Christine.ErschrockenÜberraschtSchreien

Christine62laechel

@Rosi65  

Nein, liebe Rosi, mein Künstlername ist es nicht. :)

Ich bin mir aber ganz sicher, dass die Scarlett nicht die Einzige war, die etwas ganz dumm erreichen wollte - und alles verloren... Jung war sie ja.

Mit Grüßen
Christine

Manfred36


Vom Winde verweht beinhaltet ein sehr komplexes Geschehen in einer noch komplexeren Umbruchszeit. Menschen mit Pragmatik und trotzdem Illusionen fallen einem menschlichen Puzzle anheim, das sie nicht handeln können. Vor allem im (überlangen) Film waren m.E. die Rollen hervorragend gespielt. Ich habe von dem Film, den ich vor 65 Jahren sah, noch die meisten bedeutenden Szenen vor Augen.


 

Christine62laechel

@Manfred36  

Ja, und die Szene auf der Treppe gibt es im Film nicht, nur im Buch. Am Tag davor hatte der Ashley die Melanie geheiratet - und dieses Ehepaar sah nun Scarlett, und an ihrer Seite schritt der ziemlich komische, gutmütige Carl... Daher die Assotiazion mit dem Gedicht von Syrdal: Man sehnt sich nach der Jugendzeit, da begeht man aber wohl die meisten Fehler...

"Vom Winde verweht" finde ich eines der besten Bücher überhaupt; keine bloße Liebesgeschichte, wie es manche (nicht gelesen wahrscheinlich) behaupten.

Mit Grüßen
Christine (so nenne ich mich hier Lächeln)


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