Schock

Autor: ehemaliges Mitglied

An einem Tag wie jeder andere,
das Büro verlassend gehst du
alle Verkehrsregeln beachtend nach Hause.
Du möchtest den Feierabend genießen.
Der Tag war anstrengend.
Die Kolleginnen haben dich genervt.

Du stellst dir vor,
wie schön es zu Hause sein wird.
Noch willst du für die Familie etwas einkaufen.
Drei Ampeln gilt es zu überstehen.
Zwei hast du schon hinter dir.
Dann schreitest du schnellen Schrittes voran,
als die dritte Ampel den Weg frei gibt.
Doch dann, allen Regeln zum Trotz
rast ein Auto auf dich zu.

Intuitiv machst du einen Schritt zurück.
Oh weh, mehr geht nicht,
da andere Fußgänger nachdrängen.
Jetzt geht nichts mehr.

Dein Leben rast im Eiltempo durch dein Hirn.
Autoreifen kreischen auf dem heißen Asphalt.
DAs Auto bricht aus, gleitet zur Seite
und
kommt Zentimeter vor dir zum Stehen.
Du stützt dich auf der Motorhaube auf,
weißt gar nicht mehr,
was geschehen ist.
Ein Junger Mann reißt die Autotür auf
springt heraus
ruft Entschuldigung
und braust wieder los.
Alles ist im Bruchteil von Sekunden passiert

Drei nachfolgende Frauen nehmen dich in den Arm.
Alle sind vom Schock gezeichnet.
Die anderen laufen einfach weiter,
so als wäre nichts geschehen.
Niemand hat den Vorfall so gewürdigt,
wie es hätte sein müssen.
Niemand hat sich die Autonummer gemerkt.

Dann gehst du weiter
begegnest einem bereits im Ruhestand
befindlichen Kollegen, erklärst ihm in kuzen Worten
das soeben Erlebte.
Der registriert das erst gar nicht
sondern erzählt davon, dass
er gleich kegeln geht.
Dann gehst du trotz der Vorkommnisse noch einkaufen.
Die Beine zittern.

Endlich bist du zu Hause.
Ich komme später nach Hause
und du erzählst mir das Geschehene.
Tränen strömen über dein Gesicht.
Ich nehme dich in den Arm.
Es schießt mir ein Bild in den Kopf,
wie dich ein Schutzengel zurückgezogen hat
und deine bereits schon vor einigen Jahren
verstorbene Mutter
das Auto mit starker Hand zum Stehen bringt.

Wir sprechen darüber.
Der Schock sitzt noch tief.
Das Kreischen der Bremsen und das
nahende Unheil wird dir noch lange
präsent sein.

Wir schauen nach vorne. Das Leben geht
Gott sei Dank weiter.
Wir halten uns fest und werden uns
jeden Tag neu vor Augen führen,
dass wir bewusst das Leben gestalten
und genießen werden,
ohne dass wir es übertreiben.

traumvergessen 06.07.2010

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Kommentare (14)

lotsin Sei froh, daß Du die Gabe hast, Dir ein so

schreckliches Erlebnis von der Seele zu schreiben.

Es wird sicher einige Zeit dauern. bis das Erlebte verblaßt,aber Du wirst

sehen, es wird jeden Tag besser.

Sicher wirst Du diesen Wink des Schicksals auch irgendwann verstehen.

Es grüßt Dich Marion






ehemaliges Mitglied ja meine Frau hatte Glück. Das - was du schreibst - ist ein schreckliches Geschehen. Wie kann jemand einen Menschen zu Tode fahren und dann noch weiterfahren. Furchtbar. Leider gibt es Fahrerflucht noch viel zu oft. Hoffentlich findet der Mensch, der jetzt alleine ist, den richtigen Trost.

Ich danke dir für deinen Kommentar und liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied dass, was du von dir schreibst, ist höchste Lebensweisheit. Dass du es selbst lebst, noch viel mehr. Wer lebt schon ein Leben lang gegen den Strom, wer verschenkt schon sein Hab und Gut. Ich ziehe meinen Hut vor dir und bin froh, dich zum Freund zu haben. Ich danke dir für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied ich kann euer Schockerlebnis gut nachvollziehen und ihr habt damals die Situation ähnlich gut gemeistert, wie wir heute. Ich danke dir für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied das Schicksal hat es gut gemeint. Das Leben danach ist wichtig und gegenseitiger Beistand in der Familie erst recht. Danke dir für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied für deinen Kommentar. Leider ist es noch oft genug, dass das Schicksal anderer viele Menschen, selbst langjährige Kollegen, kalt lässt. Aber, wie du richtig schreibst, zum Glück gibt es noch das zu Hause, wo es in den meisten Fällen Gott sei Dank anders ist.

Liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied es gilt den Schockzustand zu überwinden. Ich meine, dass ist zwischenzeitlich geschehen. Noch bewusster zu leben ist angesagt. Ich danke dir für deine aufbauenden Worte.

Liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied Ich weiss ja von der Geschichte, Du hast sie mir ja in aller Aufregung erzählt! Jetzt lese ich es und es läuft noch einmal alles vor meinen Augen ab!
Ein Schutzengel hat ja jeder Mensch, sagt man immer,aber ob er zur richtigen Zeit am rechten Ort ist, das ist Glück.........
Ich sage immer, die Zeit war noch nicht da, sie war noch nicht abgelaufen!!

Am Wochenende geschah auf einem unserer Seen auch ein schrecklicher Unfall. Ein Pärchen paddelte und tümpelte mit ihrem Gummiboot ganz gemütlich dahin, da kam plötzlich ein Motorboot mit hohem Tempo auf das Gummiboot zu. Der Fahrer übersah das Gummiboot und überfuhr es, eine Person ist dabei gestorben! Der Fahrer raste davon und beging Fahrerflucht!! Die tote Person, hatte keine Chance, ihr Schutzengel war nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort!! Hat das sein müssen??

Ich bin froh war das Glück bei Euch..............

l.g. Silvy
ehemaliges Mitglied wurde sehr lang,
freut mich von Dir was zu Lesen...
das sagt mir das du Dir zeit nimmst
und das du anderen Menschen was damit sagen willst

passt auf euch auf

Diro

ehemaliges Mitglied zeigt vieles auf, in deiner Geschichte, ein Mensch geht aus dem Haus und kommt zurück mit dem erlebten, aber andere kommen nicht zurück,da das glück fehlte.
Aber das erlebt ist nicht nur für eine Menschen gut.
Der Autofahrer der in Gedanken war, die Menschen die vorbei laufen und keine zeit haben keine sinne mehr haben.
Die Familie die seht wie schnell was passieren kann, und man hat sich nicht mals verabschiedt an dem Tag, kann sein sogar im Streit...alles kann sein.

Leben wir wirklich noch in Liebe zu uns selber und anderen...haben wir zeit in dieser zeit, was macht das leben so schnell, und auch so unglücklich, wenige sind glücklich und wenn für wenig zeit am Tag.

Können wir noch gefühle haben für andere, und was und warum haben wir so wenig.....

Ja bei jeden streit den man hat, es könnte das letze wort gewesen sein was man dem anderen sagte, und dann geht nichts mehr...
Wir fühlen uns alle auf eine art nicht gut behandeld, jeder zu jeden was soll dabei raus kommen..ansich doch leider nur eins wir fühlen uns nicht gut...und wir geben das weiter an andere, wir haben mitleid mit uns aber nicht mehr mit den andern..der kreislauf nimmt seinen lauf...

Ich selber weiss durch erfahrungen im leben wie schnell ein leben vorbei sein kann
aber nie ging ein menschen von mir, wo ich sagte musste da gab es noch was was ich nicht hätte sagen dürfen und es war soooooooooooo dumm das zu tun....aber ich weiß um das wie schnell man dazu kommt dinge zu sagen.....
habe ich nun glück gehabt, oder war meine liebe so gross zu den menschen das ich achtsam auf sie war jeden tag.

Ja die Welt ist einsam geworden, wir alle sind viel zu wichtig geworden für falsche dinge und nun fehlt uns der einklang mit allem in unserem Leben zu uns selber und zu anderen Menschen, ich will nicht nur den neid und hass und das immer und immer wieder haben wollen dafür verantworlich machen.....
aber wir selber tragen dazu bei sogar uns in sorgen zu bringen durch das haben wollen, und das es uns besser geht dinge zu kaufen die einen nicht trösten...alles zusammen ergibt dann sorgen...meist macht man für das geldverdienen was man dann um so mehr braucht um so mehr man haben will , die sorgen, und auch die zeitnot nicht wirklich mehr entspannt zu leben.

Ich habe vor 2 Monaten alles Verschenkt was ich so hatte, war auf eine koffer mit Kleidung runter, habe mir eine kleine Wohnung genommen, ja ich muss sagen mein ego ist sehr klein geworden, aber mein probleme für vieles dumme geld auszugeben auch..
Ich will augen haben und ohren , und nicht durch das leben mit 200 stunde kilometer
laufen...als autofahrer die ampeln sehen, die menschen vor mir auf der strasse wahr nehmen, ja ich will die zeit haben anderen meine hand zu geben in der sekunde wo es nötig ist...genau in dieser sekunde...es gibt nur die eine...der rest des lebens lebt sich im nebel und wir werden kaum gebraucht werden und wollen das nicht, weil wir keine zeit haben, und wenn ruhen wir aus...

Diese welt ist ohne Liebe und wenn man sich selber Lieben würde und zufieden mit sich ist, man würde aus der ruhe die man in sich hat vieles anders machen, könnte an so viee sinnloen vorbei gehen und es haben zu wollen, und sich so manaches ersparren können, das neue Auto war es nötig, die neue Küche gibt es nun bessers Essen oder schmeckt es anders....wer sich liebt und andere der brauch viel weniger und hat zeit weil er sich nicht mit dingen trösten muss.....

es braucht ansich nicht viel wenn man sich und andere liebt, wer zeit hat und in sich ruht wird merken es gibt keine dummen menschen sonder andere meinunen, man kann sie ertragen ....nein dann tragen sie sich von alleine......
mann weiss nicht alles besser , nein man hört nun zu...und flüchtet nicht aus seinen sorgen leben um ruhe zu haben weil die sorgen alles aufressen ...sogar Menschlich zu sein...
Ja der eine koffer den ich nun wieder hab, er macht mich sehr sehr frei...
ich könnte nun alles tun...wirklich alles
meine Möbel habe ich anderen geben , ich wohne nun Möbliert.

Ich brauche doch nur eine Bett einen Stuhl eine Dusche ist doch schon was tolles
und ich will nun was sagen....viele haben das nicht mal eine Koffer hier wo ich bin
keinen Stuh nicht mal ein wirkliches Bett....

ich habe mir den luxus erlaubt gegen den strom zu leben ein leben lang, vieles was viele denken kommt mir nur zu ohren nicht mal in mein herz...

ich leide nicht über mich selber mehr...weine nicht um mich....

ja wir brauchen erst das eine glücklich werden dann können wir andere glücklich machen die anderen machen die anderen glücklich...
kann seine das es Liebe ist was man fühlen kann, es ist kein mitleid mit anderen
das ist was anders......liebe braucht einen gesunden geist..

ich weiss viele in meiner nähe sagten zu mir tuhe das nicht deine sachen zu geben du wirst die noch brauchen...oder verkaufe sie doch...... und ca. 20 andere meinungen und alles war eine guter rat..

Sie haben angst das man in ihre Wohnung einbricht gibt ja böse menschen die das tun, sie haben angst das sie eine beule am auto haben jeden tag aufs neue, sie haben angst
um alles was sie haben....im urlaub können nur auf ihre sachen aufpassen ihre teuren sachen werden gestohlen
man kann nichts im auto lassen nicht im Hotelzimmer nicht am strand..

alles zusammen ergibt den menschen der keine zeit mehr hat, und ohne zeit keine sinne


Gruss Rolf


ladybird Schockerlebnis kann ich Dir sehr gut nachfühlen,es dauert sicher auch etwas Zeit um es verarbeiten zu können ? Du ziehst daraus ein Überdenken Deines Lebens und eine Beherzigung,nämlich Dein/Euer Leben noch intensiver zu leben,vielleicht war der "beinahe Unfall" diese Botschaft?
2009 ist uns auf der A4 von Dresden kommend,ein Geisterfahrer entgegen gekommen.....bei hohem Tempo....andere Fahrer haben toll reagiert und so ist es gut gegangen.Aber wir haben die Rückreise unterbrochen,weil wir vor Schock nicht sprechen und nicht laufen konnten.
Auch für uns:sich Augenblicke gegenwärtig machen,gute Dinge nicht selbstverständlich hinnehmen...Gefühle aussprechen...lieber Gerd,manchmal muß man daran so grob erinnert werden?Mit Gruß von meiner Rheinseite,lach Renate
tilli Wer so etwas erlebt, wird immer daran denken. Egal was auch kommt.Das Schicksal, hat es gut gemeint.Darum ist man dankbar für Stunden danach.
Lieber Gerd,wir alle haben bloß das eine Leben.
Wie schön,wenn dann jemand da ist, der nach dem Schock beisteht.
Geniesse es.
Grüße Otti.
anjeli kann sehr, sehr schnell zu Ende sein. Das was geschehen ist, kann jedem Menschen passieren. Aber es gibt eine unerklärliche Macht, die ein tragisches Schicksal abwendet.
Ist es ein Engel, gar von einer höheren Macht geschickt - oder ist es einfach nur
Glück.
Mir zeigt die Geschichte auch, wie einige Menschen mit diesem Ereignis umgehen.
Oberflächlich, gedankenlos oder einfach nur egoistisch. Leben wir mittlerweile in
einer eiskalten Welt, in der solche Geschehen einfach ignoriert werden und kommentarlos
wird zur Tagesordnung übergegangen.

Aber zum Glück, wenn man zu Hause ist, ist alles anders, da wird man aufgefangen und
festgehalten.

Grüße von anjeli/ulla
indeed in dem man im ersten Moment nichts begreift, fühlt sich der Situation ausgeliefert und man funktioniert nur noch. Erst später erfasst man das Unfassbare. Es ist aber auch eine Chance zu begreifen, wie wertvoll das Leben doch ist.
Nur nicht weiter ausmalen, was passiert sein könnte, wenn... Das macht es nur noch schlimmer. Versuchen sich zu freuen, das Arme da sind um aufgefangen zu werden.
Du hast es selber schon geschrieben: Wir halten uns fest und werden uns jeden Tag neu vor Augen führen, dass wir bewusst das Leben gestalten und genießen werden. Das empfinde ich als den richtigen Weg.
Liebe Grüße
Ingrid

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