Sehnsucht
Sehnsucht
 
Corona und Abstand,
bestimmen mein Leben.
Ich bin konsequent.
Noch hält zwar das Band
aus Liebe und Geben.
Nur Nähe, die kennt
mein Herz schon nicht mehr.
Wo ist nur die Hand,
die warm und vertraut
die meine berührt,
die Eispanzer taut
und Menschlichkeit spürt?
Ich sehne mich sehr.
 
29.12.2020
 
Tja, nun hat mich zum Jahresende in meiner freiwilligen Isolation doch noch ein Hauch Schwermut erwischt. Zum Glück konnte ich sie schon wieder abschütteln. Aber die Sehnsucht nach realer menschlicher Nähe bleibt... 😊

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Kommentare (12)

Tessie

Liebe Rosmarie,

danke, dass Du Deine Gefühle mit uns geteilt hast. Mir erging es die letzten Wochen und Monate auch ab und zu mal, dass mich "ein Hauch Schwermut" erwischt hat.
Ich hatte vor Weihnachten Geburtstag, meine jüngste Enkelin mit 6 Monaten dann dabei das erste Mal gesehen - welch ein Glück, gleichzeitig will man ja nichts falsch machen und Abstand halten - das Mutter und Omaherz blutet - man muss abwägen, ich habe sie nur von weitem "genossen". Beim zweiten Besuch am 1. Weihnachtsfeiertag habe ich meine Tochter gefragt, sie gab das ok, ich hab die kleine Ines mit Maske kurz im Arm gehalten, jetzt am Schreiben werde ich schon wieder traurig.
Hoffentlich ist diese "Eiszeit" bald zu Ende.
Ein besseres Jahr 2021 - bleib gesund -
wünscht Dir und allen hier

mit lieben Grüßen 🌟🍀🌹
Irene

2.Rosmarie

Herzlichen Dank einem jeden von euch für die lieben Herzchen-Spenden!

Tulpenbluete13 💗
Mona 100 💗 
kleiber 💗
Muscari 💗
Manfred36 💗
Christine62laechel 💗
Monalie 💗
ladybird 💗

Tulpenbluete13

Liebe Rosmarie,

Deine Schwermut- die Du gottseidank schon wieder überwunden hast kann ich sehr gut verstehen- ebenso die Sehnsucht...Ein Beispiel:.

Letzte Woche haben mein Sohn(50)und mein Enkel (14) kurze Stippvisite (Radtour) auf Abstand bei mir gemacht. Wir haben sofort unsere Masken aufgesetzt und Abstand gehalten. Es war mehr oder weniger ein Besuch zwischen Tür und Angel. Wir standen da und hätten uns gern mal wieder umarmt..haben es aber gelassen und ich hatte einen Stein im Herzen... Den Gesichtern nach ging es meinen Beiden auch nicht anders.... Das ist für mich das Schlimmst..nicht die Masken tragen sondern das "Nicht-mehr-in-den-Arm-nehmen-dürfen"....

Trotz aller Schwermut ist Dein Gedicht wunderschön und ich stimme ihm mit jedem Wort zu..

Dankeschön dafür und liebe Grüße
Angelika🍀
 

2.Rosmarie

Liebe Angelika,

was du von eurem Treffen berichtest, ist genau das, was auch mir zu schaffen macht - und sicher vielen von uns.
Ich hätte nie gedacht, dass Anpacken-Können und In-den-Arm-nehmen-Dürfen solch einen hohen Stellenwert für unser menschliches Wohlbefinden hat. Inzwischen gibt es ja sogar Studien über das Kuschelhormon Oxitocin, das dabei angeblich ausgeschieden wird, die uns sagen, wie wichtig dies für unser Wohlbefinden ist.
Aber dies wüsste ich jetzt auch ohne Studien. Die eigenen Erfahrungen reichen voll und ganz... 😅

So kann ich hoffentlich aus dieser Krise eines für eine zufriedenere Zukunft mitnehmen: Mir ist jetzt klar, wie kostbar es ist, vertraute menschliche Nähe mit Körperkontakt haben zu können.

Dir und uns allen wünsche ich den bald wieder!

Dankeschön und liebe Grüße
Rosmarie

Mona 100

guten morgen Rosmarie.

das hast du treffend formuliert,
so wird es wohl vielen gehen, besonders älteren menschen,
auch ich, habe dieses verlangen.
Lg. Mona.

2.Rosmarie

Liebe Mona,

du bringst es auf den Punkt: "... so wird es wohl vielen gehen, besonders älteren menschen,
auch ich, habe dieses verlangen."


Der Auslöser für das Gedicht war eine ganz alltägliche Situation, in der ich früher nach der Hand des Gegenübers gegriffen hätte, bzw. diese nach mir. Stattdessen steht man sich im Flur mit Abstand mit FFP2-Maske gegenüber... 😂

Zum Glück wird auch diese Zeit vorübergehen.

Auch dir alles erdenklich Liebe!
Rosmarie

lillii

Liebe Rosmarie

das sind die Gefühle, die wohl in der jetzigen Zeit bei den Meisten vorhanden sind, immer den Abstand zu wahren, einen Bogen um Menschen zu machen, kein Händeschütteln , einfach traurig.
Es ist die Nähe die fehlt.
Du bist nicht allein, doch das ist kein Trost, ich weiß.

Ich denke und hoffe.. wir werden es schaffen und nicht den Mut zum Weitermachen verlieren,
den brauchen wir besonders.

Alles Liebe für die Zukunft..wünscht Luzie

2.Rosmarie

"Es ist die Nähe die fehlt.
Du bist nicht allein, doch das ist kein Trost, ich weiß."

Liebe Luzie,

doch das ist ein Trost! Man darf nicht zu viel Nabelschau betreiben, also in sich hineingucken, was da wo wann kneift. Denn guckt man auf die anderen Menschen um sich herum, so kann man leicht feststellen, dass es die in keinster Weise leichter haben als man selbst. Mir bekommt dieser Blickwinkel weit besser.

Es ist für mich auch eine große Wohltat, dass ihr hier wirklich versteht, dass es auch mal weh tut im Inneren. Danke für DEIN liebes Verständnis!

Und auch dir alles erdenklich Liebe!
Rosmarie

kleiber

Die Sehnsucht nach menschlicher Nähe bleibt
immer auf einen gebührenden Abstand...

Wann darf man wieder liebe Freunde umarmen......
etwas fehlt doch im Leben...
Wir geben die Hoffnung nicht auf...
und warten geduldig auf eine Änderung.

Sei herzlich gegrüsst ...Margit

 

2.Rosmarie

Liebe Margit,

ja, du sagst es! Genauso ist es.
An sich ist es natürlich, unter diesem ewigen Abstandhalten zu leiden. Andererseits hilft es zum Glück auch, den Verstand einzuschalten. Haben wir nicht schon weit Schlimmeres und Belastenderes überstanden?

"Wir geben die Hoffnung nicht auf...
und warten geduldig auf eine Änderung."

Ja, so machen wir es. Mein Vorteil im Alter ist, dass mir Geduld weit leichter fällt als früher. Also warten wir geduldig...

Ganz lieben Dank und auch für dich alles erdenklich Liebe!
Rosmarie
 

Christine62laechel


Liebe Rosmarie,

hoffentlich setzt bald die Impfung deiner Sehnsucht ein Ende. Wir werden, wer weiß, vielleicht schon im Frühling spazieren gehen, in gemütlichen Lokals mit unseren Bekannten sitzen und reden dürfen. Und uns der Nähe erfreuen. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

2.Rosmarie

Liebe Christine,

wie tröstlich du schreibst! Du hast ganz recht, vielleicht setzt die Impfung unseren Einschränkungen bald ein Ende. Ich bin 74 und komme hoffentlich möglichst bald dran...
Ja, dann können wir unsere Lieben und Bekannten wieder herzlich umarmen. 
Ich hatte meinen Sohn mit Enkelin nur einmal im Sommer in einem Tierpark getroffen. Beim Abschied meinte er: "Wollen wir uns nicht mal umarmen? Ich halte die Luft an." Also haben wir tief eingeatmet - drückdrück - zurückspringen und ausatmen... 😂
Ich hoffe, dass wir uns irgendwann alle mit einem herzhaften Lachen an solche Erlebnisse erinnern werden.

Dir auch alles erdenklich Liebe!
Rosmarie


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