Das Zimmer ist sehr klein,
eigentlich mehr - eine Kammer.
An der Wand steht das Bett,
daneben ein Nachtschränkchen und ein Stuhl.
An der Tür sind oben einige Haken angebracht,
dort hängt Mutters Nachthemd.
Aber - jetzt ist die Mutter fort,schon sehr lange.
Sie legte den Finger auf die Lippen, sprach ganz leise :
"Bleib schön hier, die Mutti kommt bald wieder".
Sie liegt ganz still in dem riesengroßen Bett -
hat ihr Stoffpüppchen fest im Arm,
sie horcht, hört die Stimmen der Anderen im Haus.
Niemand öffnet die Tür -sie denken : Die Kleine schläft!
Sie ist erst 2, aber sie versteht schon sehr viel.
"Papa", sagt sie nicht mehr, aber sie lernt andere Namen.
"Mutti" - flüstert sie - "Mutti, komm",
und setzt sich auf, in dem riesigen Bett,
schaut zur Tür - auf die Tapete mit den kleinen Blümchen.
Es ist hell geworden in dem Zimmerchen
und das Haus wird wieder ruhiger.
Manchmal öffnet sich die Tür - und sie lächelt, aber
es ist nicht die Mutti, nein -
dann kommt eine andere Frau zu der Kleinen,
nimmt sie auf den Arm - diese Frau heißt "Oma"!(auch Oma)
denn da war schon eine ganz andere Oma -
so schwarz - mit Glühaugen und Klappergold!
Die neue Oma klappert und glüht nicht,
schaut nur still und leise und grau.
Oma trägt sie dann die Treppe hinunter,
diese riesige Treppe, vor der sie Angst hat.
Die Kleine hat Durst und Hunger,
so lange wartet sie schon.
Sie schaut auf die Türklinke - nein, Oma kommt nicht -
und sie beginnt, ihrem Püppchen zu erzählen -
in der Sprache der 2-Jährigen,
träumt sich in die Blümchentapete -
träumt von den vielen, fremden Gesichtern,
die heißen : Onkel und Tante
und einer ist dabei, der ist nie böse, lacht -
auch mit der Kleinen, beobachtet sie -
erkennt das Wesen des stillen Kindes,
mit dem man nicht schimpfen darf,
und auch nicht zu ernst anschauen -
weils sonst weint - ganz leise Tränchen.
Und irgendwann sagt er sehr trocken :
"Das ist unser Engelherzchen"!!!
Der Name blieb dem Kind für lange Zeit.

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Vielleicht versuchst Du auch einmal,
Dich an eine Begebenheit zu erinnern,
als Du noch sehr klein warst.
Die Erwachsenen nehmen Dich nicht wahr,
als Beobachter von Ereignissen. Du spielst,
nimmst aber alles um Dich her in Dir auf.
Einige Pädagogen meinen, das Erinnerungsvermögen
beginnt erst ab dem 4. Lebensjahr, aber -
das stimmt ganz und garnicht!
Ein glückliches Erinnern wünsct Dir
selena


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Kommentare (22)

selena das war eigentlich meine Idee,
Erinnerungen wachzurufen - beim Lesen -
und ich freu mich über die liebevollen Berichte -
besonders Dein : Appetitanregender !!!
der nur einen winzigen Wermutstropfen enthält.
Du hattest nur 2 Jahre Zeit, Deinen Großvater ins Herz zu schließen,
aber, wie Du so schön beschreibst, sein Lächeln ist Dir geblieben.
Ganz liebe Grüße.
selena
sarahkatja Liebe Flora,
Du schreibst gute Gedichte und Geschichten, und sie werden so gerne gelesen
und beantwortet, dass ich mich gar nicht mehr hinten anhängen mochte.
Auch Selena mit ihrem gut und liebevoll beobachteten und beschriebenen Gartengedicht,
und auch Immergruens schöne Beiträge lese ich, auch wenn ich nicht immer antworte.

Ich habe nicht die Zeit alles zu lesen, und ich will auch nicht vom Internet abhängig werden, aber sagen,
möchte ich es doch einmal.

Ich kann mir Deinen liebevollen Großvater gut vorstellen. Ihm hat es wohl gefallen,
dass Du so beherzt zugegriffen hast. Ja, so kommen kleine Erinnerungen wieder hoch.

Ich habe nur einen Großvater, väterlicherseits, kennen gelernt und auch nur ein einziges Mal besuchen können.
Es war vor dem Zweiten Weltkrieg und mein Vater hatte mich mit in seine Heimat genommen,
wie er es jedes Jahr einmal tat, auch um das Grab seiner Mutter zu besuchen.

Meine Großmutter hatte ein Jahr in Bielefeld im Krankenhaus gelegen und da es damals für Landwirte
noch keine Krankenversicherung gab, musste mein Großvater alles privat bezahlen.
Jedes Wochenende ging er früh, zu Fuß, die 12 km nach Detmold zum Bahnhof, denn den Bahnhof
Horn/Bad Meinberg gab es noch nicht, um seine Frau zu besuchen, und so kam er auch wieder zurück.
Sie starb sehr jung und ließ zwei kleine Kinder zurück.
Einige Jahre später hat mein Großvater seine Haushälterin, eine Kriegerwitwe mit Sohn, geheiratet.

Im Wohnzimmer stand ein für mich wunderschönes ausladendes Sofa in rotem Samt.
So, wie es damals, um die Wende zum 20. Jahrhundert, in den schon etwas betuchteren Häusern
modern war.

Wir hatten Zuhause kein so schönes Sofa. Ich muß wohl sehr begehrlich danach geschaut haben,
denn die Stiefmutter meines Vaters zischte mich an;“ Das du dich ja nicht darauf setzt!“

Ich war ganz betroffen. Dann kam mein Großvater ins Zimmer, ein gut aussehender, freundlicher
älterer Herr, mit schneeweißem Haar.
Als er mich ansah, ahnte er wohl, dass irgendetwas vorgefallen war.
Er fragte mich:“ Warum setzt du dich nicht auf das Sofa?“ und ich antwortete kleinlaut:“ Oma hat es mir doch verboten.“

Da sagte er sehr energisch:“ Es ist das Sofa deiner richtigen Oma, und ich sage dir, du darfst es!“

Trotzdem es für mich etwas zu hoch war krabbelte ich hinauf.
Kaum hatte ich es geschafft, erschien wieder die Stiefmutter mit bösem Blick und schimpfte:
“ Ich hatte es dir doch verboten, runter vom Sofa!“

Da sagte ich tapfer:“ Opa hat mir gesagt, es wäre das Sofa meiner Oma und ich dürfte darauf sitzen.“
Ihren Blick habe ich nicht vergessen.

Einen Gruß von Sarahkatja








floravonbistram und meine schönste Erinnerung ist das liebevolle „Lass sie doch!“

Opa Willi war eigentlich mein Stiefopa, aber das wusste ich damals noch nicht. Er lächelte immer so herzlich, ich habe seine funkelnden Augen heute noch in Erinnerung.
Ich muss zwischen 2 und 3 Jahren gewesen sein, als wir bei den Großeltern am Tisch saßen.
Auf dem Tisch prangte das Wurstbrett, ja prangte für mich, denn in der Erinnerung ist es immer noch riesengroß im Gegensatz zu dem heimischen Tisch, der immer sehr karg bestückt war.
Urgroßmutter war Hebamme und wurde oft in Lebensmitteln entlohnt, Opa Willi war Bahnpolizist und Oma Helene hatte eine kleine Konfiserie in Siegen und ich wurde mal wieder als Besuchskind verwöhnt.
Ganz langsam näherte sich meine Hand der großen Blutwurst, die mit langem Band mich anlachte. Vorsichtig packte ich das Ende des Bandes und zog, langsam und –wie mir erzählt wurde-mit der Zungenspitze immer über die Lippen fahrend.
Als ich endlich die Wurst mit beiden Händen packen konnte, sie selig zum Mund führte, um herzhaft hinein zu beißen, stoppte mich die Oma, doch Opa sagte gütig lächelnd:“Lass sie doch!“
Dieses Gesicht, dieser Satz begleiten mich. Er starb 2 Jahre später bei einem Bahnunfall und hinterließ eine riesige Lücke in meinem Herzen und ich hatte mitunter, wenn ich meinen Kindern etwas versagen wollte, das Gefühl, er steht vor mir, lächelt mich an und sagt:“Lass sie doch“.

Danke, dass du mich wieder erinnert hast
sarahkatja Liebe Tilly,
das stimmt nicht ganz, was Du schreibst. Nicht für alle.
Ich kann mich an meine früheste Kindheit erinnern.

Sogar an die Zeit, als ich noch im bunt angestrichenen Laufstall hockte und nicht laufen konnte.
Ich weiß noch, wie ich mich mühte und mühte und doch die Beinchen nicht stark genug waren,
um mich zu tragen. Immer wieder habe ich es versucht und dann, endlich, konnte ich, mich an dem Geländer des Laufstalles festhaltend, an dem Gitter entlang gehen.

Vorbei war es mit dem Laufstall und ich hing an Mutters Schürze.

Jetzt etwas ganz Heimliches und Intimes, Ihr dürft es aber nicht weiter sagen. Lach.

Mutter achtete auf gewisse Zeiten und dann kam ich aufs Töpfchen.
Damals hatte meine Schwester einen ganz schmucken Beinahefreund.
Sie war ja auch erst ein Teenager.

Er gefiel mir sooooo gut und ausgerechnet, wenn ich auf meinem Thrönchen saß, kam er.
Mit beiden Händchen fasste ich den Topf und rutschte in die äußerste Ecke, hinter den Vorhang, damit er mich ja nicht so sah.

Ja, ich war wohl etwas frühreif, aber gesehen, hat er mich doch.
Ich weiß sogar noch, was ich gedacht habe, aber das sage ich nicht, denn Ihr würdet es mir nicht glauben. Ich hatte im Innersten jedenfalls den Wunsch, sehr schnell groß zu werden.

Später habe ich ihn noch einmal gesehen. Ich war immer noch klein und sehr traurig, als ich erfuhr, dass er im Krieg gefallen ist.

Sarahkatja


selena Du hast wohl Recht,
man erinnert sich an Außergewöhnliches,
und - bis jetzt waren es doch oft leicht dramatische Ereignisse -
also : nicht die erste Puppe unterm Tannenbaum -
ein kleiner Hund, der zur Familie gehört -
und Dein Vater, den Du vielleicht immer als ruhigen,
liebevollen Mann erlebt hast;
er hat Dir sehrwarscheinlich Angst gemacht-
und Du hast durch den Schrecken den Schmerz garnicht so extrem wahrgenommen.
Ja, Dein Schutzengel hat Dich vor Schlimmem bewahrt, Tilli.
Ein Gruß von mir.
selena
tilli Warheid ist,das man sich an die ersten Jahre der Kindheit nicht so erinnern kann.
Aber ich weiß noch,daß Vater so fürchtelich sauer auf meiner Mutter und Großmutter war,weil sie mich auf einen Moment aus den Augen gelassen haben um den Umzug der Blasskapelen von dem Fenster aus nachzuschauen.Ich mußte noch sehr klein gewesen sein, denn Oma die gerade Hemden gebügelt hat, das Bügeleisen auf einen kleinen Taboret abgestellt hatte.An den Schmerz kann ich mich nicht erinnern, als ich mich an den Kopf gestossen habe.Das Eisen mußte noch sehr heiß sein.Damals schiebte man ja so ein Eisen in das Bügeleisen,das vorher im Offen zur Glut erwärmt wurde.Ich hatte ein Schutzengel, denn es waren bloß 2 cm.von Auge einfernt.Mein rechtes Auge wäre nicht mehr zu retten.So wurde die Stirn und die Augenbrauen verbrannt.Bis heute ist die Narbe noch zu sehen.
Grüße Tilli
selena es ändert sich fast alles -
das Haus meiner Kindheit seh ich nur aus der Ferne,
es zieht mich an, aber alles ist dort verändert
und da bleib ich lieber auf Abstand.
Doch morgen werde ich in Deinen (Wohn-)Blog(ck) wandern,
um Stefan und Hildegard zu besuchen.
Ich weiß nicht, ob es Dich tröstet,Sarahkatja,
das von meiner Oma "geliebte" Enkelkind war meine kleine Kusine,
eine Biderbuchschönheit -
das akzeptierte! war ich.
Ein Gruß für Dich von mir.
sarahkatja Hallo Selena,
ich bin doch ein Hafenkind. Von unserer damaligen Wohnung aus, konnte man den Rhein und seine Schiffe nicht sehen, aber vom Hof aus und man konnte die Schiffe hören. Ich wusste also, dass da etwas sein musste, was ich noch nicht kannte. Grund genug, es zu erkunden.

Dieses Hafenbecken existiert nicht mehr. Es wurde, nach dem Krieg, als Düsseldorf Landeshauptstadt von NRW wurde, zugeschüttet, und heute steht dort das Regierungsgebäude und wo wir wohnten, steht heute der Fernsehturm.
In meiner kleinen Geschichte Stefan und Hildegard, im Blog, habe ich meine Kindheit beschrieben.
Heute existiert nur noch ein Hafenbecken für Boote und kleinere Yachten. Schifferkähne legen dort nicht mehr an. Auch die Getreidemühlen
und Lagerhäuser sind verschwunden. Ebenso die Speditionsfirma Rhenus.

Dafür stehen gegenüber auf der Stromstrasse große Bürohäuser von bekannten Autofirmen, Infinion, Versicherungen, und wenn ich mich recht erinnere, auch ein Theater und ein Gebäude des Westdeutschen Rundfunks.

Ich war 2006 das letzte Mal dort und hatte Mühe mich einigermaßen zurecht zu finden.
Heute fahren schnelle Containerschiffe auf dem Rhein. Die Zeit der Schleppkähne, der flatternden Wäsche auf den Kähnen und die Akkordionmusik der Schiffer, und auch die Zeit der Flößer und Raddampfer ist vorbei.

Aber auf den Oberkasseler Wiesen, auf der anderen Seite des Rheins, weiden immer noch die Schafe.
Der alte Schlossturm und Kurfürst Jan Wellem auf dem Karlsplatz stehen auch noch an ihrem Platz.

Eine Oma, liebe Selena, habe ich nie gekannt. Beide starben sehr jung.

Es grüßt Dich
Sarahkatja



selena es gehört schon eine ganze Menge Mut dazu,
wenn Du als so kleines Kind : durchbrennst !!
und eine große Portion Selbstbewußtsein.
Was mich so erstaunt hat : Du wußtest genau, wohin Du wolltest,
warst vielleich kurz vorher schon in der Nähe des Hafens,
fandest alles ganz aufregend - und wolltest es wiedersehn?
Was mich interessieren würde? Hast Du es nochmal geschafft?
Eine gute Zeit wünsch ich Dir.
selena
selena ich hatte eine sehr liebevolle Mutter,
als Ausgleich für den fehlenden Vater;
aber, wenn die Väter der anderen Kinder
von der Arbeit nach Hause kamen - die Kinder rannten ihnen oft entgegen-
hab ich mir so sehr gewünscht, daß mal : ein!! Vater auch mich beachten würde,
nur ein : Hallo, Kleine - oder ein Lächeln -
(nie, das!!! hätte ich behalten, ganz gewiss!)
Lag vielleicht auch an mir, ich war immer zu still.
Ein Gruß für Dich, liebe Sigrid, von mir.
sarahkatja Als ich zwei war, vielleicht noch ein paar Tage dazu, gelang es mir endlich, bei einer mir günstigen Gelegenheit,
meiner größeren Schwester zu entrinnen, um endlich die Umgebung um die nächste Ecke zu erkunden.
Ich wusste, dass ich nur ganz wenig Zeit hatte und rannte, so schnell meine kurzen Beinchen es erlaubten, los.

Gerade aus, so schnell es ging, fast wäre ich kopfüber gekommen, dann bei Langendorff um Die Ecke, und dann in den Hafen.

Von der hohen Kaimauer führten an einer Stelle große Stufen hinunter zum Wasser.
Auf den letzten Stufen hatten die Schiffer, deren Schiffe im Hafenbecken ankerten, ihre Milchkannen abgestellt.
Dort wollte ich hin.

Mit meinen viel zu kurzen Beinchen hatte ich doch die ersten Stufen geschafft.
Ich wusste, wenn Du dort unten hinwillst, musst du dich beeilen und in der Hast,
stolperte ich und kullerte die ganze Treppe hinunter, und hätten mich die dicken Milchkannen nicht aufgefangen, wäre ich in das Hafenbecken gefallen.

Oben an der Eisenbrüstung standen Leute und schrieen.
Ich wusste, meine Schwester konnte nicht weit sein und tatsächlich, schimpfend kam sie hinunter und zerrte mich nach oben.

Aber stolz war ich doch. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben und alleine, unseren Hafen entdeckt. Ich hatte es geschafft! Den Hafen zu sehen und ihr,
wenn auch nur für kurze Zeit, zu entrinnen.

Sarahkatja
omasigi Liebe Selena,
mein Vater war echt traurig, dass ich nicht so begeistert war, dass er auftauchte.
Ich war es die ihn ignorierte. War ja mit meiner Mutter fast 2 Jahre lang vor ende des Krieges auf dem Lande bei Verwandten. Wurde schrecklich verwoehnt von den vielen Grosstanten.

Liebe Selena, das ist wirklich traurig, dass Du ohne Vater aufwachsen musste. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wie ich schon geschrieben habe war mein Papa mein bester Freund.

Lass Dich umarmen
von Sigrid
selena enttäuscht - weil Du : nur eine Tochter warst?
Und er sich sehnlichst einen Sohn gewünscht hat?
Das hab ich schon oft gehört - auch von einer Freundin.
Siehst Du, Sigrid, es ist aber gut, finde ich : Vater! sagen zu können -
mit 2 Jahren hab ich das verlernt - und mich viele Jahre nach einem Vater gesehnt.
Es ging mir in dem Text ja auch im Eigentlichen nicht um : Oma !!!
sondern um das Erlernen des Wartens, das Gefühl der Entwurzelung,
des immer wieder Einfügens in neue Umgebung.
Noch viele Jahre hab ich mich in : "Tapetenmuster" geträumt.
Vielleicht wär ich lieber ein Kind gewesen, daß seinen Ärger rausschreit -
als still vor sich hinzuweinen, damits die Mutti nicht sieht, weil sie genug Sorgen hat,
das spürt auch schon eine 2-Järige.
Ein lieber Gruß von mir für Dich.
omasigi es wurde mir erzaehlt, dass mein Vater schwer enttaeuscht war von mir seiner Tochter. Als wir damals dann zu hause angekommen waren habe ich ihn ignoriert. Er brauchte sehr lange, bis er mich erobert hatte.
Doch danach waere ich fuer ihn durchs Feuer gegangen. Er war spaeter als ich aelter wurde mein bester Freund.

Oma - Geschichten koennte ich auch erzaehlen, denn meine Mutter war nach dem Krieg berufstaetig und meine Oma war tagsueber meine Bezugsperson.

Aber die frueheste Erinnerung ist aber doch die stillende Mutter.

gruessle
Sigrid
selena auch bei Dir ist es die Oma -
auf Ordnung bedacht - und mit Leckerlies.
Ich glaube, eine Kindheit ohne : OMA
ist nicht gut denkbar.
Danke, für Deine Zeilen.
selena
selena da hat Euch die Oma
Eure Angst vor dem Verlassen-Sein genommen,
und : Flecken auf der Schürze sind immer auswaschbar -
Flecken auf der Seele aber nicht.
Weißt Du,meine Oma war so ähnlich,nehm ich an.
Wir waren im Garten, sie zog eine Möhre aus der Erde,
putzte sie an ihrer Schürze ab und gab sie mir zu essen, ungewaschen - ungeschält -
ich habs überlebt - und keine Möhre hat so gut geschmeckt,
wie die , aus Omas Garten.
LG von selena
selena eigentlich hätte ich vermutet,
daß Dein : fremder ! Vater den stärksten Eindruck
in Deinem Kinderseelchen hinterlassen hat -
aber, ich kann Dich dort auf dem Bahnhof sehen,
so klein, sitzt auf einem Koffer
und schaust mit großen Augen auf Mutter und Säugling (so hießen die Babys ja damals)
Stillen - in der Öffentlichkeit !?! Ein Unding!
Und für so ein kleines Kind, wie Dich, wohl interessanter,
als alles Andere um Dich her.
Ich danke Dir.
selena
selena daß die Ängste sich tiefer
in unser Gedächtnis eingraben,
weil wir sie so schmerzlich empfinden.
Als Ausgleich für Deine strenge Mutter
hattest Du eine liebe Oma, das klingt aus deinen Worten heraus.
Liebe Grüße für Dich.
Deine selena
eleisa meine hat immer,wenn meine Schwester und ich zu ihr kamen,unsere Kleider hochgehoben
und geschaut: seid ihr auch drunter ordentlich?
doch ich liebte sie abgöttisch - hatte sie doch immer eine Porzelandose, gefüllt mit den echten schwarzen Hustelinchen - damals in Kriegszeiten,eine Rarität.
Das mit der Schürze abwischen und in ihrem Kuschelbett schlafen dürfen das kannte ich auch.

Gruß in den Abend, Eleisa.
anjeli daß meine Schwester und ich zu meiner Oma ins Bett gekrochen sind. Es war so schon ku-
schelig in dem großen Bett meiner Oma.
Meine Oma wohnte bei uns und meine Eltern waren im Kino. Oma war da, als wir wach wurden.

Meine Mama war nicht begeistert, wenn sie heimkam und uns im Bett von Oma vorfand. Mama war auch eine super Hausfrau. Oma nicht, hat uns die voll gekleckerten Münder mit ihrer Kittelschürze abgewischt.
Meine Mama bekam dann immer eine Krise, hat sie später mal erzählt.

Gruß anjeli/ulla
omasigi kommen die Bilder aus der Erinnerung.

Ja, ich erinnerte mich an folgendes Bild:
Viele Menschen sitzen auf Koffern oder Saecken.
Da sass eine Mutter und stillte ihr Kind.
Dieses Bild sehe ich heute noch vor mir.
Als ich mich das erste mal daran erinnerte,
fragte ich meine Mutter.
Sie sagte mir, dass kann nur auf dem Bahnhof in Stuttgart gewesen sein,
als wir von Verwandten auf der schwaeb. Alb zurueck fuhren in die Heimatstadt.
Der Grund war, dass mein Vater zurueck war aus der Gefangenschaft.
Damals war ich zwischen 2 und 3 Jahren.

gruessle
omasigi
minu sehen nicht so gut aus.
Ich war auch sehr klein und musste im dunklen Zimmer warten
bis Mutti die Stube geputzt hatte, ohne Staubsauger.
Ich hatte kein Püppchen.
Zuerst schrie ich, doch dann gab ich auf und wartete.
Für ein wildes Kind, fast eine Strafe.
Bei der Grossmutter blieb ich freiwillig lange im Bett,
nur weil sie sagte: Ei, kannst du lange schlafen."
minu

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