Nicht alles einfach ist im Leben;
und nicht eindeutig will aussehen;
daher ein mancher Schuss daneben -
da kann man etwas falsch verstehen...

Wie oft ja wollte man nicht gerne
eine Bekanntschaft: Kein Vertrauen!
Doch so der Anschein nur von Ferne;
es lohnte sich mal nah zu schauen.

Ein and‘res Mal fast schon begeistert,
beinahe würd‘ man sich verlieben…
Vorsicht! Gefühle listig meistert
jemand, den heißt es wegzuschieben.

Was tun, um Irrtum dann zu meiden,
möchte man leicht unruhig fragen?
- Bei neuen Fällen nicht gleich leiden,
und einfach rosa Brille tragen. :)

okulary.jpg


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Kommentare (18)

Andaluz 2021

Am Anfang einer Beziehung wird einfach zu viel gelogen. Das ist das Problem. Mir ist noch niemand begegnet, der am Anfang sich wirklich so darstellte, wie er wirklich wahr. Es ist das reinste Schmierentheater, was da oftmals veranstaltet wird. Und deshalb muss man auch gar nicht weiter suchen, es ist sowieso zwecklos, gerade im Alter.
Das ist die Realität.

werderanerin

Ist es aber nicht in jedem Alter so, dass "man" sich gut "präsentieren" möchte...das ist doch nichts schlechtes, wie ich finde. Manchmal wird man genau dadurch aus einem gewissen Trott heraus gerissen, gibt sich wieder mal Mühe, zieht sich hübsch an... u.v.a.m.
Vielleicht nennt man das dann flunkern ... ist eben so ! Niemand muss, man darf aber !

Ich sehe das nicht negativ und habe auch nicht diese Erfahrungen gemacht. Ja, klar schleicht sich dann - irgendwann einmal der Alltag ein - auch dies gehört dazu. Beziehungen reifen nun mal !


Kristine

Christine62laechel

@Andaluz 2021  

Stimmt... Das ist eine Art Paarungstanz, bei dem man vieles tut, um der anderen Person gut zu gefallen. Doch, wie es in der Natur auch so ist, nicht immer bleiben sich die Partner lange treu. Und geschweige denn, für immer. Anders als du würde ich aber behaupten - anhand der Erfahrungen vieler Bekannten - dass es eben im Alter besser geht, als früher. Man hat andere (weniger?) Erwartungen; und wenn es anfangs gut passt, möchte man es nicht verloren gehen lassen. Dass sich manchmal aber die Realität auch als grau erweist - tja, so ist das Leben. :)

Mit Grüßen
Christine

Syrdal

@Christine62laechel

Es gibt aber durchaus gute Beispiele, wo es zu sehr harmonischer und dauerhafter Zweisamkeit gekommen ist… gerade mit der langen Lebenserfahrung im Alter!

...sagt aus Erfahrung
Syrdal  

Christine62laechel

@Syrdal  

Ja, das habe ich auch in meiner Antwort für die Andaluz 2021 betont: "... dass es eben im Alter besser geht, als früher. Man hat andere (weniger?) Erwartungen; und wenn es anfangs gut passt, möchte man es nicht verloren gehen lassen. " Wer es also noch nicht aus eigenen Erfahrung kennt - kann sich darauf freuen. Alles ist möglich. :)

Mit besten Grüßen
Christine

werderanerin

Leider, liebe Christine kann man niemandem hinter die Stirn schauen...aber vielleicht ist es auch gut. Es gibt so viele "Lebensmodelle" und manchmal möchte "man" einfach nur ein wenig Glückseligkeit...schauen wir uns doch so manche Beziehung an...die wenigsten sind glücklich bis "zum Ende", das gibt es auch garnicht, denke ich zumindest. Denn...was ist Glück ?

Die Wahrheit tut eben oft sehr weh und genau deshalb macht sich so mancher einfach etwas vor... redet sich etwas "schön"...alles nicht so schlimm...

Es gibt eben nicht DAS Glück..., es gibt immer nur Momente des Glücks, die bescheiden angenommen werden sollten, denn auch viele Kleinigkeiten sind GLÜCK. Man muss sie nur sehen.

Die rosarote Brille hatte wohl schon jeder mal auf...man wollte sie einfach nicht abnehmen..., zu schön war die Zeit, warum also abnehmen. Die Realität nimmt sie einem eh ab aber bis dahin kann man sie getrost aufbehalten und genießen !


Kristine

Christine62laechel

@werderanerin  

Liebe Kristine, da hast du eine weitere, sehr wichtige Frage gestellt... Glück - im Bezug auf den Schein, der trügen kann. Und eine Antwort wäre auch in deinen Zeilen zu finden: Lassen wir uns doch mal schön betrügen! Natürlich geht es da nicht um einen echten Betrug, oder einen Verrat; lassen wir uns nicht mißbrauchen. Doch Diejenigen, denen es zum Beispiel gelingt, "bis Ende" zufrieden zu sein, die müssen ohne Zweitel eine rosa Brille auf haben, um das alles nicht wahrzunehmen, das ihre Prise Glück verderben würde. :)

Mit Grüßen
Christine

Rosi65

Liebe Christine,

Der  Wunsch nach Liebe, Lob und Anerkennung schlummert wohl in jedem Menschen. Genau das, was wir uns nicht selber geben können erwarten wir von anderen. Wird unser Hunger nicht gestillt, sind wir natürlich sehr enttäuscht.
Oft trifft es gerade beliebte und großherzige Menschen, die sehr hilfsbereit sind, denn sie werden von ihren Mitmenschen vielleicht sogar als starke Persönlichkeiten angesehen. Ähnlich einem Fels in der Brandung, den absolut gar nichts erschüttern kann. Deshalb kommen einige Personen vielleicht erst gar nicht auf die Idee, dass ein mitfühlender Helfertyp auch mal ein positives Feedback, also eine persönliche Wertschätzung haben möchte. Darum sollte man die eigene Erwartungshaltung niemals zu hoch ansetzen, um danach nicht so stark enttäuscht zu werden.

Herzliche Grüße
     Rosi65

 

Christine62laechel

@Rosi65  

Liebe Rosi, die Frage "starke Menschen - schwache Menschen" würde gewiss viel Platz im Büch über den Schein, der trügt, nehmen. Nicht wahr? Ob eine Persönlichkeit wirklich so stark ist, wie sich deren Eigentümer/in denken könnte. Und so stark, wie es die Anderen sehen wollen. Das Gleiche dann mit den Schwachen: Wer ist es auch wirklich, und wer macht einen solchen Eindruck, doch plötzlich - Überraschung, da finden wir erstmal so einen Felsen... Und ich glaube, hier könnte die Ursache von vielen mißlungenen Beziehungen (nicht nur im Sinne: "Partner") liegen: Probleme mit dem Kraftverhältnis. Vom Schein betrogen. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Roxanna

Man will so gerne an das Gute im Menschen glauben, liebe Christine und schaut manchmal eben nicht genau hin oder übersieht die kleinen Signale, die einem sagen, besser keine engere Verbindung welcher Art auch immer, mit diesem Menschen einzugehen. Wie oft ich mich schon getäuscht habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Aber, mit zunehmendem Alter hat es sich gebessert 😉. Wem man einen Vertrauensvorschuss gibt, muss gut überlegt sein.

Herzlichen Gruß und einen schönen Sonntag wünscht dir

Brigitte

Christine62laechel

@Roxanna  

Und warum täuschen wir uns immer wieder, liebe Brigitte? Da helfen weder die Erfahrung, noch Vorsichtigkeit, oder was auch immer. Ich glaube, wir lassen uns immer wieder von dem Schein betrügen, denn es gibt keine zwei identischen Situationen, keine zwei identischen Menschen. Dafür gibt es jede Menge Faktoren, die unsere Denk- und Entscheidungsprozesse stören: Wetter, Stimmung, andere Menschen... Rosa Brille auf. Hoffentlich wird man dann auch wirklich besser sehen und handeln können. :)

Mit lieben Grüßen
Christine

Roxanna

@Christine62laechel  

Vielleicht, liebe Christine sollte man es so sehen, dass wir dadurch einfach reicher an Menschenkenntnis werden. Immer wieder werden wir enttäuscht, das heißt, wir sind einer Täuschung aufgesessen und können nun klarer sehen. Das tut manchmal weh, aber Erfahrungen zu machen, jedenfalls die negativer Art, sind immer schwierig. Vielleicht hängt es auch manchmal mit unseren eigenen Bedürfnissen zusammen, die uns zu einem bestimmten Menschen hinziehen, weil wir glauben, von ihm/ihr das zu bekommen, was wir uns wünschen. Oder sie sind uns noch nicht einmal so wirklich bewusst, was es noch komplizierter macht. Ich glaube, je besser man sich selber kennt, um so weniger täuscht man sich auch in anderen, behaupte ich einfach mal so 😉.

Herzlichen Gruß
Brigitte

Christine62laechel

@Roxanna  

Genau, das bestätigt die Psychologie auch: " Vielleicht hängt es auch manchmal mit unseren eigenen Bedürfnissen zusammen, die uns zu einem bestimmten Menschen hinziehen, weil wir glauben, von ihm/ihr das zu bekommen, was wir uns wünschen. Oder sie sind uns noch nicht einmal so wirklich bewusst, was es noch komplizierter macht." Dass wir das alles wissen, bringt uns aber trotzdem nicht viel weiter. 😂

"Je besser man sich selber kennt" - schön, doch soooo subjektiv...
:)

Roxanna

@Christine62laechel  

Ich habe mich etwas unpräzise ausgedrückt, liebe Christine. Mit dem sich selber besser kennen, meinte ich, sich seiner eigenen Bedürfnisse und Defizite bewusst zu sein und so besser die Muster erkennen zu können, warum es uns zu einem bestimmten Menschen hinzieht. Das geht sicher nicht von heute auf morgen, wäre aber vielleicht doch ein Weg.

Liebe Grüße
Brigitte

Manfred36


Nichts Ursächliches aus dem Nichts ist Vertrauen,
es ist aus Wahrnehmung aufzubauen.
Mit aufgeschlossenem Sinn auch für Schein.
Emotionales genügt nicht allein.
Die rosa Brille, sie verschönt;
die Lupenbrille, sie versöhnt.
 

Christine62laechel

@Manfred36  

Ja, lieber Manfred, vom Verschönen zum Versöhnen, oder mal umgekehrt. Da ist wirklich nichts im Leben eindeutig, obwohl man so gerne auch ihm vetrauen möchte. :) Ich glaube, da irrt man sich bei dem Einschätzen genauso oft, wie oft man auch selber falsch beurteilt wird. Es ist einfach so. Und dann kommt Versöhnen zu Hilfe. In den meisten Situationen geht es ja. :)

Syrdal


Oftmals täuscht sich der Mensch im Leben,
er öffnet sich mit Sympathie,
ist schnell bereit, alles zu geben
und ist verliebt wie bisher nie,
trägt gerne eine rosa Brille,
durch die er nur das Schöne sieht,
tut alles nach des Andern Wille,
marschiert blindlings zu dessen Lied
sogar in muffiges Gelände
und merkt auch nicht wohin er läuft,
plötzlich steht er allein am Ende
hat sich wieder einmal getäuscht!
..................
In Schillers „Glocke“ schon erklang:
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
ob sich das Herz zum Herzen findet,
der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang!“
Daran sollt‘ jeder sich erinnern,
der neu sein Herz verschenken möcht‘,
dann kann er Enttäuschung verhindern
und wird gut schlafen in der Nacht.


...sagt zu diesem Thema
Syrdal
 

Christine62laechel

@Syrdal  

Ja, also in Sache Liebe spielt der Schein eine echt wichtige Rolle. Ob man es will oder nicht, versucht man sich besser zu geben, als man in Wirklichkeit ist. Da möchte man ja so gerne der anderen Person gefallen. :) Das ist aber oft wirklich der Wahn kurz, und die Reue lang, Schiller kann sich nicht irren...

Ich meinte da nicht nur Liebe, lieber Syrdal; das Wort "sich verlieben" wurde eher in einer übertragenen Bedeutung verwendet. Vielleicht konnte ich mich nicht genug geschickt ausdrücken. Vor allem meinte ich die sich immer wieder wiederholende Situation, wo man Menschen (und auch Dinge ja, Erscheinungen, usw.) nicht richtig einschätzt. Es muss natürlich nicht immer schlimme Folgen haben: Einfach, nun wird man jemanden/etwas anders wahrnehmen. Und zum Glück gibt es da genauso viel Enttäuschungen, wie Situationen, wo man sich sagen muss: Da irrte ich mich - er/sie/es ist doch toll!

Danke für deinen schönen Kommentar, tief in der Nacht verfasst; ich weiß aber, dass du meistens zu der späten Zeit aktiv bist, keine böse Schlaflosigkeit also.

Mit besten Grüßen
Christine


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