so war es damals.....




Reminiszenzen an die Arbeitslosenzeit in den 30 er Jahren,die bittere Kriegszeit und noch ärmere Nachkriegszeit…

Es war damals allgemein üblich.möglichst vieles aus den eigenen Gärten zu ziehen,um nicht auf den Händler angewiesen zu sein.

Und so bebauten die Montabaurer Bürger eifrig ihre kleinen Schrebergärtchen rings um die Stadt.

Im Herbst sah man dann die Familien mit ihrer Ernte auf kleinen Bollerwagen heimwärts streben und dann begann das Einwecken.

Die ganze Familie sass abends um den Tisch in der küche und musste z.B.Bohnen entfädeln, dann schnippeln, glücklich,wer schon einen kleinen Bohnen- Schneider besass.
Sauerkraut,der Deutschen liebste Speise, wurde selbst eingelegt.Da kam aus dem Nachbardorf ein Rentner, eine weisse Schürze als Insignum seiner Macht und entfernte zunächst die Strünke mit einer löffelartigen Spindel.
Und die ** Kappes-Hobel** so gross wie eine Küchenablage,kam zum Einsatz.
Waschkörbe, mit weissem Tuch ausgelegt, füllten sich zusehends und dann wurde das klein-geschnittene Weisskraut (Kappes) in einem steinernen Topf im Kelle eingelagert.
Ähnlich ging es mit sauren Bohnen, die auch in einem Topf heran-gärten und einen säuerlichen Geruch im ganzen Keller hinterliessen .


Reife Stangenbohnen wurden auf dem Speicher getrocknet und an langen Winterabenden im Kreise der Familie aus den Schoten gepuhlt.
Zwetschenkraut…. Eine Westerwälder Delikatesse, wurde in grossen Waschkesseln gekocht und unter ständigem Rühren,was wir Knirpse tun mussten, gar gekocht.
Auch Sirup, im Montabaurer Jargon ** Schmunzel** genannt, wurde im Heimverfahren aus Zuckerrüben gewonnen.

Möhren ( Gelberüben) wurden in Rheinsand im Keller eingebuddelt und waren sozusagen den ganzen Winter über frisch verfügbar, ähnlich rote Beete.
Und im Herbst sah man ganze Familien in Feld und Feld,Wald und Flur Beeren sammeln.
Himbeeren,Brombeeren,Holunder usw, was zu Tee oder Gelee verarbeitet wurde, nicht zu vergessen den Himbeersaft,in Flaschen gefüllt.

Tomaten,reiften mangels fehlender Sonne auf den Küchenschränken,wo sie langsam von grün auf rot überwechselten.

Das waren Erlebnisse von
sternwart,
aus der Inflationszeit in den
30 er Jahren,im Krieg und
In der armen Nachkriegszeit.



Heute:alles vergessen,
Kauf im Supermarkt
Oder tiefgekühlt…….

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