Sommer

Wenn ich am frühen Morgen
den Fensterladen öffne
und die Sonne lacht mich an.
Dann ist Sommer.

Wenn ich nur drei Teile anziehen muss
und trotzdem angezogen bin.
Wenn sich mein Leben überwiegend
außerhalb des Hauses abspielt.
Dann ist Sommer.

Wenn ich nicht mehr friere
und auch meine Finger nicht mehr absterben,
wenn ich immer meine Füße sehe,
weil ich barfuß laufe
und wenn die Rosen duften.
Dann ist Sommer.

Wenn das Korn blüht und
der Duft mir die Sinne betört,
genau wie Holunder und Eberesche,
wenn im Wald Admirale und Landkärtchen,
Kaisermäntel und Füchse fliegen,
ab er auch Bremsen.
Dann ist Sommer.

Der Sommer in meinem Herzen
ist dann endgültig angekommen,
wenn die Sehnsucht nach dem Meer
übermächtig wird,
wenn ich die Kiebitze und die Lerchen höre,
obwohl es doch nur noch wenige gibt,
und wenn die Möwen schreien,
nur in meinem Träumen.



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Kommentare (14)

pippa Liebe Anita,
hier reicht es inzwischen, überhaupt kein Teil anzuziehen. 36 ° wäre an sich ja gut auszuhalten, aber wir haben ein Tief und die Luftfeuchtigkeit ist so hoch wie in einer Sauna nach dem Aufguss.
Trotzdem genieße ich diese in unseren Breitengraden recht ungewöhnlichen Temperaturen, denn schwitzen ist allemal besser als frieren.
Herzlichst Heidi
koala So gut, wie Du den Sommer beschrieben hast, wird er hoffentlich Deutschland noch eine Weile treu bleiben.
Zuhause reicht 'ein Teil'. Es muss nur weit geschnitten sein. Dann hat es auch noch den Vorteil, dass es durch das Lockere noch extra kuehlt.
Ich bin hier 'Experte' in luftiger Bekleidung geworden.
Es gruesst Dich herzlich
Anita/Queensland
pippa ich danke Dir sehr für Deine guten und aufmunternden Wünsche. Ehrlich gesagt komme ich aus dem Staunen nicht heraus, wenn ich mir so ansehe, was ich in einem einzigen Jahr so produziert habe, obwohl ich zuvor doch seit meiner Jugend fast verstummt war.

Liebe Grüße
Deine Heidi
ehemaliges Mitglied Ich habe heute Dein wunderschönes Gedicht gelesen!
Mir gefällt es und man spürt den Sommer direkt im Herzen!!
Nun wünsche ich Dir noch viel schöne Inspirationen und Muse
und wünsche Dir einen schönen Tag!!

Alles Liebe
Silvy
pippa ich danke Dir für das schöne Foto und für das Lesen meines ersten Versuches.
Wo hast Du das Foto gemacht?
Herzliche Grüße
von Heidi
pippa ich auch! Wenn das so weiter geht, fallen die letzten Teile auch noch.
Wie schön, dass Dir mein erster Versuch gefallen hat.

Liebe Grüße
Heidi
pippa ich danke Dir sehr für das Gedicht, vor allem deswegen, weil D. v. Liliencron vermutlich mich beschrieben hat, als ich jung war, oder waren wir früher alle so? Ach, er konnte mich ja gar nicht kennen.
Heute habe ich sogar nur noch 2 Teile an - wenn das so weiter geht......
Gruß Pippa
pippa dies war der erste Versuch auch einmal ein Gedicht zu schreiben.
Stellt Euch nur mal vor, am nächsten Morgen hörte und sah ich einen Kiebitz in seinem Gauklerflug und auch eine Lerche sang.
Danke fürs Lesen.

Liebe Grüße
von Heidi
henryk ...er freut mich sehr...danke...HenrykMein Deutschland(henryk)


floravonbistram heute nur 2 Teile an, so wie gestern, denn nun ist absoluter Sommer.
Wie gut du unsere Gefühle interpretierst, danke
Einen frohen Tag wünscht
Flo
ladybird wenn ich ein solch flottes Gedicht lese,

dazu ein solch wunderbares Rosentörchen sehe,

mir die Laute der Natur nahegebracht werden,

und ich von der Sehnsucht nach dem Meer angesteckt werde.

Dein "Sommer" hat mir sehr gefallen,mit Gruß von Renate

pippa liebe Beate,

wenn ich hier einfach weg könnte, würde ich es tun, und wenn ich unter freiem Himmel schlafen müsste.
Danke für Deine lieben Worte.
Liebe Grüße
Deine Heidi
ehemaliges Mitglied genau nach Deinem schönen Gedicht, liebe Heidi.
Hier braucht man heute nur drei Teile anzuziehen, und die Möwen kreischen in Natura!

Viele liebe Sommergrüße von der Ostsee
Deine Beate
Medea liebe Pippa - heute ist so ein Sommertag für nur drei Teile ....
wie anschaulich dein Gedicht ist - mir gefällt es gut.



Hier ein Sommergedicht von Detlev von Liliencron:

Sommer
Zwischen Roggenfeld und Hecken
Führt ein schmaler Gang;
Süßes, seliges Verstecken
Einen Sommer lang.
Wenn wir uns von ferne sehen,
Zögert sie den Schritt,
Rupft ein Hälmchen sich im Gehen,
Nimmt ein Blättchen mit.
Hat mit Ähren sich das Mieder
Unschuldig geschmückt,
Sich den Hut verlegen nieder
In die Stirn gedrückt.
Finster kommt sie langsam näher,
Färbt sich rot wie Mohn;
Doch ich bin ein feiner Späher,
Kenn die Schelmin schon.
Noch ein Blick in Weg und Weite,
Ruhig liegt die Welt,
Und es hat an ihre Seite
Mich der Sturm gestellt.
Zwischen Roggenfeld und Hecken
Führt ein schmaler Gang;
Süßes, seliges Verstecken
Einen Sommer lang.

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