Sommerradreise 2009 - Abschnitt 6


Sommerradreise 2009

Abschnitt 6
Von Kiel nach Wismar


Und was singt Achim Reichel dieses Mal: "Een Boot is noch buten“ ...


Diese Karte zeigt den Weg: Von Kiel durch die Holsteinische Schweiz (der reine Ostseeküstenweg wäre erheblich länger) über den Klützer Winkel nach Wismar.

Karte-Route Kiel/Priwall/Wismar

http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerreiseabschnitt4/166797_3_Sommerradreise_Abschnitt_4.jpg[/img]
Hier wurde der „RadRoutenPlaner 7.0“ ausprobiert; von diesem Routenplaner heißt es, daß er „die Software für ambitionierte Rennradfahrer“ sei, ein Produkt der DeTeMedien [TVG-Verlag]. Dieser Routenplaner schließt die meisten europäischen Länder ein.



Kiel als Stadt wird hier vernachlässigt; aber das Freilichtmuseum von Schleswig-Holstein in Kiel-Molfsee wird besucht; das Lieblingsobjekt der Präsidentin: Der Haubarg, von denen es heißt, daß es sich um die größten Bauernhöfe (was das zentrale Gebäude betrifft) der Welt handele. Bekannt ist als touristischer Anziehungspunkt der Rote Haubarg in Eiderstedt.

http://www.schleswig-holstein.de/UmweltLandwirtschaft/DE/LebensmittelTierGesundheit/01__Lebensmittel/IsstLecker/Fleisch/roter__Haubarg,property=poster.jpg[/img]

Kiel-Molfsee


Dann durch die Holsteinische Schweiz (im Laufe der Jahrzehnte immer wieder von der Präsidentin durchradelt) ...


Malente/ Holsteinische Schweiz


Zu Eutin siehe auch die entsprechende Webseite des Ortes.


Eutin (Google-Earth-Auschnitt)


Von Eutin heißt es, daß der Name selbst slawischer Herkunft ist. Seit dem 7./8. Jh. besiedelt; seit dem 12. Jahrhundert niederdeutsche und holländische Siedler. In und um Eutin siedelten sich Holländerfamilien an. 1156 wurde Eutin Marktort und Residenz der (Fürst)bischöfe von Lübeck, die Stadtrechte erhielt es im Jahre 1257.





Eutin (Google-Earth-Auschnitt)


Das Schloß ist der herrschaftliche Mittelpunkt Eutins; Die vierflügelige Anlage des Eutiner Schlosses, mit geschütztem Innenhof und umgebendem Wassergraben liegt direkt am See und ist umgeben von einem weitläufigen Landschaftsgarten. Eutin war erst ihr Regierungssitz, später Sommerresidenz. Über viele hundert Jahre wurde an dem repräsentativen Schloss gebaut, zwischenzeitlich brannte es wie so viele Bauten der Zeit weitgehend nieder, bis es um 1840 mit einer Aufstockung und der Gestaltung des Schloßplatzes seine gegenwärtige Form erhielt.


Schloß Eutin Google-Earth-Auschnitt


Schloß Eutin/ Fotografie



Wenigstens ein Blick auf die Ostseeküste: Der Timmendorfer Strand





Karte-Route Priwall – Wismar



Travemünde/Priwall (Google-Earth-Auschnitt)


Dann geht es durch das nordwestliche Mecklenburg-Vorpommern: Obwohl auch dieses Gebiet zweimal von der Präsidentin durchradelt wurde (einmal unmittelbar an Ostseeküste, auf diesem [i]furchtbaren
Betonplattenwegen, begleitet von der Angst – irgendwann haut’s die Felgen durch), wurde die Schönheit dieses Landstriches damals nicht wahrgenommen. Unmittelbar nach der Wende hatte man teils keinen Blick dafür – es interessierten andere Dinge – , teils war vieles verkommen. Umso dankbarer ist die Präsidentin für die Hinweise (und für die schönen Videosequenzen, deren Verlinkung hier einfach nicht klappen will).
Kleine Begebenheit. Radtour 1993 durch dieses Gebiet. Straßen waren z.T. noch im verheerenden Zustand. Die Entvölkerung hatte schon eingesetzt. Städtchen, Dörfer, Dörfchen wirkten wie ausgestorben; Häuser unrenoviert, teils leer und verkommen. Mein mitradelnder Bekannter: "Hier kann jemand tot über'm Zaun hängen; man würde es vermutlich erst nach Wochen bemerken."[/indent]

Schloß Kalkhorst


Kalkhorst – Ort / Google-Earth-Auschnitt


Gerne wird der Hinweis auf Karkhorst aufgegriffen, das bereits 1222 erwähnt wird. Um 1307 war der Ort wohl bereits ein Rittergut, wie überhaupt es in Mecklenburg-Vorpommern nahezu von Rittergütern und großen und kleinen Schlössern wimmelt. (Nach Georg Dehio datiert die Erbauung der Dorfkirche Kalkhorst bereits um 1240/50. Im 17. und 18. Jahrhundert bestimmten Kriege, Verwüstungen, Seuchen und Hungersnöte die Region und den Ort Kalkhorst. So wurde während des Dreißigjährigen Krieges Kalkhorst durch die Schweden niedergebrannt.

Kalkhorst – Kirche



Von dort nach Klütz (Google-Earth-Auschnitt)


Nach dem Ort Klütz wird jene Region auch Klützer Winkel genannt; diese Region präsentiert sich im Internet mit einer eigenen Webseite, wo es u.a. heißt, daß sich diese Region on "ihrer natürlichen Schönheit und ihrem Reichtum an Kultur, Geschichte und Natur" auszeichne.
Weiter:
Kleine Dorfkirchen, die zum Teil noch aus der Frühgotik stammen, imposante Gutshäuser und das grandiose Schloß Bothmer erzählen von der Blütezeit dieses Landstriches, während mit Reet gedeckte Bauernkaten an seine bäuerliche Tradition erinnern. Mindestens ebenso sehenswert präsentiert sich die Natur im Klüt-zer Winkel. Auf stillen Feldwegen, unter alten Bäumen und an den romantischen Ufern der Ostsee finden sie Ruhe und Erholung. Die Krönung des Klützers Win-kels ist jedoch seine unverbaute Ostseeküste. Herrlicher Naturstrand zieht sich entlang des Wassers, bewaldete Steilufer wechseln mit Flachzonen ab.



In der Nähe liegt Schloß Schwansee (Google-Earth-Auschnitt)


Schloß Schwansee / Foto

Bild (innerhalb von [i]Google Earth
) von Felix Lenschow


Wismar (ganz) Google-Earth-Auschnitt
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerradreiseabschnitt5/166807_1_Sommerradreise_Abschnitt_5.jpg[/img]

Wismar/ Altstadt Google-Earth-Auschnitt

Die Hansestadt Wismar liegt an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns am südlichen Ende der durch die Insel Poel geschützten Wismarbucht. Die kreisfreie Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes. Am 27. Juni 2002 wurde ihre Altstadt zusammen mit der von Stralsund unter der Bezeichnung Historische Altstädte Stralsund und Wismar in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.


Bereits 1991 wurde Wismar(Webseite der Stadt) das erste Mal nach der Wende besucht; dann weitere Male ... und immer wieder entzückt das [i]klassische
Wismar in seiner Geschlossenheit: Marktplatz, die Hauptachse. Die Kirchen (endlich fertig renoviert?) und das ehemalige Kloster Heilig Geist-Spital sind sehr sehenswert empfunden worden.

Wismar – Marktplatz Google-Earth-Auschnitt
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerradreiseabschnitt5/166805_1_Sommerradreise_Abschnitt_5.jpg[/img]

Recht hübsch das Angebot eines virtuellen Rundgangs durch Wismar.


Wismar/ HeiligGeist 1


Wismar/ HeiligGeist 2


Im nächsten Abschnitt geht's nach Stralsund ...




Es betreute Sie: [i]Jan Jadeson, Jahrgang 1974, ohne Schulabschluß und Berufsausbildung, entschloß sich bereits mit acht Jahren, sich auf die Spuren der berühmten zwei Ameisen - die seinerzeit Herr Ringelnatz erwähnte - zu begeben. Allerdings gab er nicht auf der Hamburger Chaussee auf, sondern trampte per Schiff nach Australien. De olle Jan, wie ihn alle Welt - und das/die ist weit und führt u.a. in die Innere Mongolei oder nach Feuerland - zu nennen pflegt, berät die Präsidentin bei der Vorbereitung ihrer Reisen.



Der Text des Liedes

Arno Holz 1863-1929

"Ahoi! Klas Nielsen un Peter Jehann!
Kiekt nach, ob wi noch nich to Mus sind!
Ji hewt doch gesehn den Klabautermann?
Gottlob, dat wi wedder to Hus sind!"
Die Fischer riefen's und stießen ans Land
und zogen die Kiele bis hoch auf den Strand,
dumpf an rollten die Fluten;
Han Jochen aber rechnete nach
und schüttelte finster sein Haupt und sprach:
"Een Boot is noch buten!"

Und ernster keuchte die braune Schar
dem Dorf zu über den Dünen;
schon grüßten von fern mit zerzaustem Haar
die Frau'n an den Gräbern der Hünen.
Und "Korl!" hieß es und "Leiw Marie!"
"'t is doch man schön, dat ji wedder hie!"
Dumpf an rollten die Fluten.
"Un Hinrich, min Hinrich? Wo is denn dee?"
Und Jochen wies in die brüllende See:
"Een Boot is noch buten!"
Am Ufer dräute der Möwenstein,
drauf stand ein verrufnes Gemäuer,
dort schleppten sie Werg und Strandholz hinein
und gossen Öl in das Feuer.
Das leuchtete weit in die Nacht hinaus
und sollte rufen: O komm nach Haus!
Dumpf an rollten die Fluten.
Hier steht dein Weib in Nacht und Wind
und jammert laut auf und küßt dein Kind:
"Een Boot is noch buten!"

Doch die Nacht verrann, und die See ward still,
und die Sonne schien in die Flammen,
da schluchzte die Ärmste: "As Gott will!"
Und bewußtlos brach sie zusammen!
Sie trugen sie heim auf schmalem Brett,
dort liegt sie nun fiebernd im Krankenbett,
draußen plätschern die Fluten;
dort spielt ihr Kind, ihr "lütting Jehann",
und lallt wie träumend dann und wann:
"Een Boot is noch buten!"



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Kommentare (1)

pelagia für die von Achim Reichel gesungene Ballade. Und wieder ein sehr schöner Streckenabschnitt, den Du vor Dir hast. Den Priwall kenne ich aus meinen Lübecker Jahren sehr gut - da werden viele Erinnerungen wach.

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