Sowas kann vorkommen


Da habe ich geschuftet wie ein Blöder: gleich nach Weihnachten soll die neue, elchige Couch geliefert werden. Das bedeutet, dass ein Bett und das Ziehharmonika-Sofa zusammen im Schlafzimmer für den zu erwartenden Besuch untergebracht werden müssen.

Wer misst, misst Mist! Einige Male gemessen, und da bleibt garnichts anderes übrig, als die augenblickliche Position von Bett und Schrank zu vertauschen. Aber: der Schrank ist schon komplett eingerichtet. Also alles wieder raus – im Wohnzimmer ist genügend Platz zur vorläufigen Ablage. Auch der Bettkasten muss geleert werden.

Nun spiele man nicht so den starken Mann, schone bitte den Fußbodenbelag. Der Schrank ist leer schwer, also Fachbretter und Türen raus! Nach und nach lassen sich Schrank und Bett um 180 Grad drehen und an die Wände schieben. Bretter und Türen wieder einbauen. Lass‘ dir Zeit, justiere die Türen einmal ordentlich. Mittagessen: Erbsen-Eintopf via Microwelle, ganze Dose alleine verputzt.

Wäsche und Kleidung wieder zurück. Fast geschafft, wäre da nicht am Bett vom Umzug her ein Fuß zerdätscht, also abschrauben und mit zum Baumarkt damit. Fahre doch gleich durch bis zum Baumarkt, komme dann rüber. Bus, umsteigen Bus – eine halbe Stunde Fahrzeit.
Baumarkt: für’s Bad noch Kleinigkeiten eingekauft – den Fuß in Original nicht bekommen. Dann zum Kaffee-Trinken. Etwas Entspannung. Dann wieder zurück ins Gefechtsfeld. Bus, umsteigen Bus – wieder eine halbe Stunde Fahrzeit.

Wo sind die Wohnungsschlüssel? Klar, vor Kaffee und Stollen aus den Hosentaschen genommen, abgelegt und liegen gelassen – ich merke es erst, als ich den Weg von der Bus-Haltstelle zur Wohnung antrete. Also kehrt Marsch, mit dem nächsten Bus wieder retoure. Bus, umsteigen Bus – wieder eine halbe Stunde Fahrzeit.

Das Handy hatte ich ja zu Hause gelassen, mich konnte man nicht erreichen, ich konnte auch nicht anrufen. Ich klingele – gerade wollte man mich anrufen, weil ich meine Ankunft ja noch nicht gemeldet hatte. Nun fahre ich nicht mehr zurück, bleibe also hier, von wo ich gerade berichte.

Was lernen wir daraus? Ich weiß nicht. Mindestens einen Haken ist schon neben der Flur-Tür angebracht, der wichtige Schlüssel festhalten kann. Mein Wohnungsschlüsselbund wird zu Hause nicht in der Hosentasche oder in der Tasche im Anorak gelassen, der wir in das Schlüsselloch (von innen) gesteckt – man guckt ja schließlich hinunter zur Türklinke, will man sie öffnen.

ortwin

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Kommentare (2)

ortwin Wieder Schrank ausgeräumt, Bretter und Türen demontiert und ...
Eine Menge Staub kam zum Vorschein an der Stelle, wo der Bettkasten das Karee geschützt hatte.
Die Stichsäge freute sich, dass sie endlich mal wieder aktiv sein kann: der Bettkasten zerlegt, seine Großteile zerkleinert und die Beschläge zur Matratze abmontiert. Alles nur soweit zerkleinert, dass das Gerümpel in Spatzens Wagen passt.
Ja und das elchige Klappsofa wurde auseinander geschraubt. Sonst noch was?
Spatz fuhr mit dem Auto vor. Wir verluden alles, es fand gerade Platz im vergrößerten Kofferraum. Und ab ging es zur BSR - ich fuhr mit meinem Smart hinterher.
Das Wochenende ohne Bett! Spatz gewährte Unterschlupf.

Und dann kam am Montagvormittag der Möbelwagen, brachte das neue Bett. Nur 1,20 x 2,00 - "Ist das nicht zu wenig für zwei?" - Nein, wir haben doch mit Spatzens Bett so gute Erfahrungen gesammelt, also reich das auch bei mir für uns zwei.

Platz habe ich gewonnen, Platz für eine kleine/große Platte, die mal die neu zu bauende Modellbahn aufnehmen soll, nicht zum Rumrasen der Züge, sondern einfach mehr Diorama - was wartet da auf das "Aus dem Keller geholt zu werden"!? Ein wenig Basteln neben dem Schreiben.

Der Schrank steht wieder am Platz, das Bett sieht würdig aus, das Schlafzimmer wirkt freundlich. Und es schläft sich alleine oder zu zweit so wunderschön. Trotzdem bin ich schon weit vor sechse aus den Federn - Jahrzehnte geübte Gewohnheit.

ortwin
finchen Gräme Dich nicht, die Erbsensuppe hat aufgebaut. Ich wohne parterre und auch dort zieht man die Haustür hinter sich zu und der Schlüssel hängt von innen im Schloß. Der kurze Weg zum Bäcker hat auch ausgereicht um festzustellen, daß kein Schlüssel in der Hand war. Was tun? Handy natürlich in der Wohnung, genau deswegen hat man es ja. Die Fenster alle wärmedämmend verglast und keins war angekippt. Der versteckte Reserve-Schlüssel war wegen Besuchs auch in der Landschaft unterwegs und ich stehe mit zwei Hunden vormittags vor der Tür. Der andere Mieter war zur Arbeit, mein Sohn ebenso, aber ich muß rein. Ich kann nicht vor der Tür verhungern und die Hunde schon garnicht. Es gab noch eine Hintertür, die nicht so "kostenreich" verglast war und dort steckte der Schlüssel von innen. Mein patenter Nachbar war auch nicht da, nein, es waren alle in der Arbeit. Aber diese Fensterscheibe war meine letzte Chance. Ein Spaten half mir dann das Problem zu lösen. Ich stellte mir das einfacher vor, aber das Glas ist ganz schön widerspenstig. Einen Hund rechts und den anderen links, immer wieder aus der Gefahrenzone rausgeschubst, war endlich ein genügend großes Loch vollbracht, daß ich reingreifen konnte und die Tür aufschloß. Madonna mia, das war ein Werk. Seitdem gibt es einen 2-ten Reserveschlüssel und nur für mich. Das Versteck wird nur in Notfällen verraten. Da kommt kein Besuch ran.
Nun schöne Weihnachtstage, Schlüssel nicht vergessen und immer Dextropur in der Tasche haben. Für Notfälle!!
Liebe Weihnachtsgrüße und einen guten "Rutsch" mit Maß ins Neue Jahr.
dat Moni-Finchen

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