Spiele und Spielchen



Womit hatte man früher gespielt, wo es ja nicht so viel schönes Spielzeug gab, und nicht alle Eltern wollten so viel davon immer wieder ihren Kindern schenken?

Natürlich hatten Mädchen schon irgendeine Puppe, und die Jungs Autos. Es gab Bausteine. Die meisten Kinder machten aber auch gerne „Etwas aus Etwas“, und spielten dann eher in/mit ihrer Phantasie. Und der können ja keine Grenzen gesetzt werden.

Man spielte gerne mit Steinen, Stöckchen, bunten Stoffstückchen, usw. Als besonders attraktiv galten verschiedene Verpackungen; von Zigaretten, Parfüms, und so.

Man konnte gerne allein spielen, aber auch mit Freunden, oder mit Geschwistern. Und da konnte man ein wenig dazu lernen: Ein friedliches Zusammensein, aber auch Streiten, Lügen, Als-Ob-Tun… Spielchen gehörten oft dazu.

Zu einem beliebtesten Spielzeug konnte ein kaputtes Ding werden, scheinbar nicht mehr nötig. Zum Beispiel ein Teil von einem Schlüsselanhänger in Form von zwei kleinen violetten Schlittschuhen aus Plastik. Man konnte ohne Ende auf dem glatten Tischblatt einen als ob Eiskunstlauf-Auftritt imitieren. Das machte wirklich Spaß. :)
 


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Kommentare (6)

Rosi65

Liebe Christine,
am liebsten haben wir immer draußen gespielt, solange bis es dunkel wurde. Niemand war allein, denn Spielkameraden fanden sich immer. Besonders beliebt waren Hüpf- Ball-, Fang- und Versteck-Spiele jeglicher Art. Wir Mädchen waren damals aber so richtig glücklich, wenn wir zusammen friedlich auf der Haustreppe saßen, und uns als Puppenmütter um unsere „Kleinen“ kümmern durften.

Nach einem ordentlichen Regenguss zogen uns auch die entstandenen Pfützen magisch an. Dort buddelten wir ausgiebig im Schlamm, um Kanäle und kleine Häfen zu bauen. Man konnte auch aus Zeitungspapier kleine Schiffchen falten und sie auf das Wasser setzen.

Manchmal waren wir auch richtig frech und schellten an fremden Haustüren, um uns danach schnellstens zu entfernen. Die Früchte der Klettensträucher sammelten wir mit Begeisterung, denn sie blieben mit ihren weichen Stacheln besonders gut an wolliger Kleidung haften. Und dafür hatten wir eigentlich immer Verwendung.😅

klette.jpg

Etwas entfernt gab es auch einen Spielplatz mit herrlichen Klettergerüsten. Dort waren wir natürlich ganz ohne Aufsicht. Und diese Art von Freiheit schätzten wir sehr. Selbst wenn mal jemand unsanft vom Gerüst gefallen ist und sich dabei schmerzhaft das Knie aufschlug…, nun, dann war das halt so! Zuhause erwähnte man diesen Vorfall besser nicht, denn sonst erfolgte mit Sicherheit der unbeliebte Stubenarrest.
Wir lernten also fürs Leben.

Viele Grüße
   Rosi65

 

Christine62laechel

@Rosi65  

Mit Vergnügen und Lächeln habe ich gelesen, liebe Rosi, dass auch Du gerne mal an fremden Türen geschellt hast, und schnell weg. :) Das tat ich auch gerne. Klettern war nicht mein Ding, sonst wohl alles andere mal versucht. Im Kurort, wo ich damals lebte, waren die Straßen auch ziemlich spät nicht ganz menschenleer; wir konnten noch durch die kleinen Parks laufen, lachen... Und die Luft genießen; die Straße, wo ich damals wohnte, war eine Lindenallee. Mehrmals habe ich mit einer Freundin auf einer Baustelle gespielt; zum Glück war es uns nicht gelungen, etwas ganz Dummes anzurichten. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

ladybird

Liebe Christine62lächel,
gerade weil wir nicht viel hatten, so blieb uns im Gegensatz zu heute wenigstens die Phantasie...wir waren regelrecht erfinderisch und entwickelten künstlerische Werke...so hatten nicht nur wir Freude, auch unsere Umgebung..das von Kinderhand Gebastelte hatte sogar seinen Wert. Am glücklichsten waren unsere Omas....
Du hast eine so schöne Erinnerung wieder mobilisiert und uns eintauchen lassen in unsere auch "heile" Vergangenheit...
mit Freude gelesen ich lasse Dir einen Dank und Gruß hier
ladybird-Renate

PS. das einzige "Spiel", was wohl geblieben ist: das Stapeln der Bierdeckel im Restaurant, bevor das Essen kommt,lach,lach

Christine62laechel

@ladybird  

Danke für Deine netten Worte, liebe Renate. Ja, diese Welt, die uns Kinder so sehr beschäftigte, die war auch schön, obwohl ziemlich einfach im Vergleich damit, das es heutzutage den Kindern angeboten wird.

Im Restaurant da machte ich immer einige Papierservietten kaputt; eine Schere nicht dabei, also mit den Fingern. Ungefähr so:

serw.jpg
:)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Syrdal


Früher hatte das ureigenste und einfache Spiel der Kinder eine Menge Phantasie und Kreativität. Über das Spielen heute (Computerspiele mit dem Joistick und hypernervöses Daddeln auf dem Handy…) möchte ich da besser nicht sprechen…

An seine wunderschönen Kinderspiele zuhause und auch mit den Freunden draußen in der Natur erinnert sich nur allzu gerne
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Ja, früher waren die Kinder stärker emotional in dasSpiel engagiert - oder scheint es mir nur so... Und wer mal in die bunte Computerwelt reingekommen ist, dem wird es vielleicht auch wirklich schwierig, mit Stöckchen zu spielen. Auf jeden Fall bin ich zufrieden, dass ich Beides erproben konnte - denn obwohl älter, man spielt ja am Computer irgendwie. :)

Mit Grüßen
Christine


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