Mich ekelt es vor allem, was mehr als 4 Beine hat. Mit Insekten und Spinnen kann man mich jagen. Und da muss ich ausgerechnet in ein Land ziehen, wo es Vogelspinnen gibt! Es wird mir schon keine über den Weg laufen, dachte ich. Bis jetzt habe ich auch noch keine gesehen. Unser Gärtner hat ein Auge für die Löcher in der Erde, in denen sie sich tagsüber aufhalten. Ende März und im April gehen sie auf Brautschau. Ich hoffe, mir läuft auch dieses Jahr keine über den Weg.

Nun habe ich erfahren, dass es hier eine Spinne gibt, die der Vogelspinne ähnlich sieht. Im Gegensatz zur Vogelspinne, die eigentlich nur ihre Ruhe haben will, greifen diese Biester an. Es ist die Die Brasilianische Wanderspinne (Phoneutria spp.), auch Bananenspinne oder Armadeira genannt. Sie gelten als sehr aggressiv und springen ihre auch schonmal an, aber vor allem sind sie hochgiftig. Tagsüber versteckt sie sich an dunklen, feuchten Orten, des öfteren auch in menschlichen Behausungen! Uahh!!!
Sie ist, neben einigen Arten der Echten Witwen und neben der Sydney-Trichernetzspinne, eine der wenigen Spinnen auf der Welt, von deren Biss auch für einen gesunden erwachsenen Menschen eine lebensbedrohende Gefahr ausgehen kann. Quelle Wikipedia
Wir haben hier eine Christusdornenhecke. Da sollen sie sich tagsüber auch gerne verstecken, habe ich gehört. Gott sei Dank ist die Hecke außerhalb unseres Geländes. Die Viecher gehen dann hoffentlich auch außerhalb jagen.

Dieses nette Tierchen habe ich noch vergessen. Es ist eine Chilenische Einsiedlerspinne, die hauptsächlich in Chile vorkommt, aber auch in Paraguay. Sie lebt in Holzstapeln, Schuppen, Garagen und Schränken!!!
Sie ist nicht aggressiv. Wird sie aber gereizt, indem man sich draufsetzt, wie es der Hund meiner Freundin gemacht hat, so kann ihr Biss zu Anämie und Nierenversagen führen. Für alte, kranke oder immunsystem-geschwächte Menschen sowie Kinder ist der Biss dieser Spinne meist tödlich. In jedem Fall aber werden nekrotisierende Geschwüre hervorgerufen , die das Weichgewebe zerstören. Es dauert Monate, bis es heilt. Das Geschwür bei dem Hund war sehr schlimm. Acht lange Wochen war nicht klar, ob der Hund überleben würde, da es keinerlei Gegengift oder andere Möglichkeiten der medizinischen Hilfe gibt. Bei einem 70 kg schweren Mastiff konnte man hoffen, dass die Giftmenge nicht ausgereicht hatte, um zum Tod zu führen. Dieser kleiner Biss, nicht zu sehen, hat eine so schlimme Nekrose verursacht, die den gesamten Schwanz befallen hatte und zu befürchten war, dass sie sich immer weiter auch auf die Hüfte hoch ausbreiten würde. Man konnte bereits den freiliegenden Knochen sehen. Eine sofortige Amputation des Schwanzes hätte nicht geholfen, da die Giftmenge (es sind drei verschiedene Toxine) sich bereits vollständig im Körper ausgebreitet hatte und die Nekrose dadurch nicht aufzuhalten gewesen wäre. Nur mehrmaliges tägliches Säubern und Desinfektion sowie Antibiotika-Gabe gegen mögliche Bakterieninfektionen war das einzige, was man tun konnte. Nun endlich hat die Heilung eingesetzt, und die Wunde ist nur noch tennisballgroß, der Knochen fast wieder vollständig zugewachsen. Und in 1 - 2 Monaten wird der Hund hoffentlich vollständig genesen sein.


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Kommentare (4)

Elke2610 Ach toll, dass es noch andere gibt, die im Ausland gelebt haben oder leben. Nö, die Viecher gibt es hier auch. Es ist ja subtropisches Klima und es wuchert hier wie wild. Da fühlen sie sich auch zu Hause
Elke2610 Nun ja, es ist ja nicht so, dass sie einem laufend über den Weg laufen. Meistens sieht man sie gar nicht. Es gibt sie halt und man sollte sie erwähnen
Komet dann teilst Du ja Deine neue Heimat mit vielen Krabbeltierchen.
Ich weiß eigentlich nur, dass sie sich im tiefen Urwald aufhalten. So vor allen in Mexiko und auch im Urwald von Peru......den ich persönlich kenne.
Ich habe einige Jahre in Peru gelebt.
So kann man nur hoffen, dass diese Spinnen einen großen Bogen um Dich machen.
Den Moskitos kann man allerdings nicht aus dem Wege gehen.

Herzliche Grüße Ruth.
koala Eine gefaehrliche Gegend hast Du Dir als neue Heimat ausgesucht. Wie lange wohnst Du schon PY?
Ich wohne seit 1998 in Australien und haette es nie fuer moeglich gehalten, dass mir Schlangen, wenigstens die ungiftigen, sympatisch werden koennten. Doch heute mag ich sie, auch wenn sie bei mir im Garten leben. Die giftige Sydney - Trichterspinne hat festgestellt, dass sie Tapetenwechsel braucht und hat sich auf den Weg gemacht. Zum Glueck ist sie mir noch nicht begegnet.
Es gruesst Dich
Anita/Queensland

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