Sport ist Mord

Autor: ehemaliges Mitglied

Besonders sportlich bin ich nicht. Aber auch wieder nicht gaaanz unsportlich!

Immerhin kann ich ausdauernd wandern. Kann auch lange und ausdauernd schwimmen, bin schon von der Insel Lokrum (bei Dubrovnik) bis zum Festland hin- und zurückgeschwommen, mehrere Stunden insgesamt. Ziel dieses Unternehmens war eine von der Insel aus entdeckte Höhle, die ich allerdings nicht erreichen konnte, da ich die Höhe der Felsen davor aus der Ferne unterschätzt hatte).

Als Kind und Teenager bin ich auch gern
und nicht schlecht Roll – und Schlittschuh gelaufen!
Und als 13jährige hab ich mal eine lokale Rollschuh-Schnellaufmeisterschaft in Bocholt mitgemacht, bin allerdings beim Start gestürzt, wurde nur Vierte und damit war die Medaille futsch.

Aber manche Sportarten waren einfach nix für mich! Zum Beispiel das sonst so beliebte
Völkerballspiel in der Schule. Den Ball zu fangen und zu werfen wollte mir nicht gelingen, konnte auch nicht, weil ich immer Schiß hatte, vom Ball getroffen zu werden.

Infolgedessen war ich absolut Spitze im Ausweichen und darum meist die letzte im Feld, die dann bis zur Erschöpfung gehetzt wurde. Leider geht es bei diesem Spiel nicht um die hohe Kunst des Ausweichens und darum war ich auch kein besonders begehrtes Teammitglied.

Das Allerblamabelste jedoch ist meine absolute Unfähigkeit, Fahrrad zu fahren.

Lieber setz ich mich auf einen lebendigen Esel, der hat wenigstens 4 Beine und kippt nicht so leicht um!
Irgendwann in der Kindheit muß ich die Drahtesel mal nicht gefürchtet haben, denn ich erinnere mich, auf einem fremden Rad um den Häuserblock gekurvt zu sein. Jedenfalls wurde es mir anschließend von Oma und Vater verboten, weil sich Kunden, die ich beinahe umgefahren hätte, im Laden beschwert hatten!

Was mir das Fahrrad verleidet hat, weiß ich nicht mal mehr! Hätte ich mir so ein Ding gewünscht, dann hätte ich es zweifellos auch bekommen, denn ich war ja ein recht verwöhntes Blag!

Als ich später bei einer Tante in den Ferien zu Besuch im Taunus war, sollte ich für sie ins Dorf hinunter zum Einkaufen fahren und das Rad nehmen! Es war mir peinlich zuzugeben, daß ich mich nicht auf dieses schreckliche Wackelgestell traute. Drum fuhr ich einfach los; die Geschwindigkeit wegen des Gefälles war recht hoch, dadurch konnte ich aber wenigstens das Gleichgewicht wahren.

Das Problem war nur die Kreuzung unten und die Hauptstraße, auf die ich da zuraste. Das Risiko, einfach weiterzufahren, war mir dann doch zu hoch. Aber wie sollte ich das Ding stoppen??? Kurz vor der Kreuzung entschied ich mich für das geringere Risiko und sprang ab.

Ergebnis: Fahrrad leicht verbeult, meine Knie und Arme etwas weniger leicht aufgeschürft. Der Einkauf wurde trotzdem erledigt und anschließend schob ich mich selbst und das Rad mühsam wieder den Berg hinauf zu meiner entsetzten Tante und ließ mich verbinden und verpflastern.

Danach hat mich nichts und niemand mehr auf ein Fahrrad gebracht. Lieber hab gleich zugegeben, daß ich nicht fahren kann! Und inzwischen bin ich selbstbewußt und souverän genug, um mich dessen nicht mal mehr zu schämen!

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Kommentare (1)

samti Sind sie nicht schön, diese Erinnerungen aus vergangenen Zeiten? Aus der Distanz mit einem Lächeln begleitet, trotzt aufgeschlagenen Knien.
Gleichzeitig zwei unbeschädigte Knie hatte ich eigentlich nie. L.G. Helga

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