Starke Frauen oder: Was ist los mit uns?


Sie saß auf dem Sofa, den Fernseher an.
Sie starrte auf ihn, und das schon sehr lang.
Die sonst so starke Frau - sie wirkte so klein.
Fast schien sie wieder ganz menschlich zu sein.
All der Stolz, der sie sonst so völlig umgab,
diese äußere Schale, gepanzert und hart,
zerbrach immer mehr. Ihr wurde so schwer.
So hatte man sie noch nie gesehen.

Ref.:
Und wenn sie lachte,
dann lachte die Welt.
Dann war für sie alles auf's Beste bestellt.
Und wenn es ihr schlecht ging
und sie war in Wut,
dann zerstörte sie alles, ihr Hab und ihr Gut.
sie war so besonders: So stark und so schlau,
gerissen, gewitzt, plante alles genau.
was war nur los mit ihr?


Und ihr Mann kam nach Hause, müde, geschafft.
Sie hatte sich schnell von ihrem Platz aufgerafft.
Nun war sie die starke, die planende Frau.
War diese menschliche Phase nur Schau?
Doch merkte er nicht, wie schlecht es ihr ging,
weil sie mit der Rolle der Hausfrau anfing.
Es war so wie immer - war alles normal.
Sie wischte Staub auf dem Bücherregal.

Ref.:
Und wenn sie lachte,
dann lachte die Welt.
Dann war für sie alles auf's Beste bestellt.
Und wenn es ihr schlecht ging
und sie war in Wut,
dann zerstörte sie alles, ihr Hab und ihr Gut.
Sie war so besonders: So stark und so schlau,
gerissen, gewitzt, plante alles genau.

Und niemand erkannte, wie es wirklich war:
Sie selbst war gescheitert - doch für ihn immer da.
So ist's auch noch heute: Wenn sie nicht mehr kann,
dann spielt sie doch trotzdem die Starke vor dem Mann.
Wie viele sind schon zerbrochen
am Leben an sich?
Vielleicht sind es Sie?
Vielleicht ja auch ich?

Extro:
Und wenn wir lachen,
dann lacht mit uns die Welt.
Dann ist für uns alles auf's Beste bestellt.
Und wenn es uns schlecht geht
und wir sind in Wut,
dann spielen wir trotzdem
unsere Rollen noch gut.
Was ist nur los mit uns?

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Kommentare (21)

mart hätte ich kein einziges Wort hier geschrieben.

So aber verallgemeinerst du deine persönlichen Erfahrungen, dehnst sie auf alle deine Geschlechtsgenossinnen aus und bezeichnest das Beibehalten einer Lebenslüge innerhalb morscher, zusammenbrechender Mauern als stark, was natürlich inkludiert, daß alle diejenigen, die versuchen ein Leben zu leben ohne sich und andere zu betrügen, schwach sind.

Das sind meine Kritikpunkte, abgesehen von dem unsäglichen Sager von immergrün über die "genetische Verpflichtung" zur Harmonie, die ihrer Meinung nach einem selbstbestimmten Leben von Frauen entgegensteht.
kedishia Und einen Stempel möchte ich keinem aufdrücken.Aber ich verbitte mir,mich und meine Einstellung,die ich in diesem Lied geschildert habe,in den Dreck zu ziehen.
Jeder darf seine Meinung (auch seinen Unmut oder sein Missfallen)gern frei äußern.Aber es ist meines Erachtens nicht Sinn einer Kommentar-Funktion,über andere herzuziehen,nur weil man selbst andere Erfahrungen gemacht hat.
Meine Meinung. Ihr müsst sie nicht teilen - aber ich bitte darum,sie hinzunehmen.
kedishia Mein Nickname tut hier nichts zur Sache. Er dient keinerlei Provokation. Er gefällt mir einfach. Wenn er dir nicht gefällt, ist das okay.
Die Wahrheit liegt immer in dem, was man selbst darin sieht. Auch ich kenne den Songtext mehr als auswendig. Auch mir bedeutet der Text sehr viel. Und es mag sein, dass immergruens Worte sehr harmoniebedürftig klingen, und es mag auch durchaus sein,dass dieses Gedicht/Lied bei vielen auf "taube Ohren" stößt. Aber dennoch entspricht es dem,was ich erfahren musste.Ob es anderen ähnlich geht oder nicht, sei dahingestellt.
Ich erwarte weiß Gott nicht nur positive Reaktionen.
pilli ...so sein, das wahrheit in der mitte auch zu finden ist, marieke

aber es zereißt mich, wenn ich den kommentar von immergrün lese, die in harmonie mit ihren worten sudelt, weil frauen sich vermeintlich verpflichtet fühlen, datt heimische nestchen adrett und lekker warm zu halten....egal wie morsch die wände sind und wie brüchig das fundament gebaut ist, auf dem sich...koste watt es wolle... harmonie ausbreiten soll!

von einer wirklich "starken frau", die ihr warmes nest verlassen hat, im Frauenhaus zuflucht gefunden hat und nun einen "1 Euro Job" angenommen hat, möchte ich in meinen bestimmt nicht nur harmonischen adventkalender-geschichten im "Tagebuch-Blog" im Dezember berichten. gestern hat sie erfahren, dass sie noch vor weihnachten eine kleine wohnung beziehen kann; ich durfte die freude mit ihr teilen und dann lese ich von der "verpflichtung der gene" !!!
marianne 1.) MART: Wie gut, dich hier gelesen zu haben. Was du schriebst, ist wirklich zum "übers Bett hängen.."

2.) MUSIKSCHAF: Willst du provozieren mit diesem Namen? Er ist gelinde gesagt, a bissle doof.

3.) PILLI: Könnte die Wahrheit hier- wie so oft- nicht irgendwo in der Mitte liegen?

Dennoch gute Adventszeit allen!
Marianne
pilli "Harmonie verlass mich nie..."

ansonsten könnte ja datt lügengebäude einstürzen und das darf nicht geschehen;

lieber lügen und sanft säuseln und bloss die wut nicht zeigen! scheiss auf realität, träum dich wech...

wen interessiert ob deine seele langsam verkümmert?

schämst du dich nicht, immergrün

zu diesem text auch noch lobhudeleien zu schwallen, anstatt mal nachzudenken, was du da den wirklich "starken frauen" unterstellst:

sie seien ihren genen verpflichtet ???

so ein sinnleeres argument!



pilli du wirst auch als "musikschaf" sicherlich verstehen können, dass es durchaus üblich ist, kommentare zu schreiben; schließlich wurde die kommentar-funktion doch dazu eingerichtet!

solltest du nur positive rückmeldungen erwarten, ist das dein weiteres problem; denn nur du hast die überschrift gewählt, in der es lautet:

"Starke Frauen oder: Was ist los mit uns?"

bist du Göttin, das "uns" zu wählen oder schon so weit weg jedweder realität, anzunehmen, "starke frauen" agieren so, wie du es schilderst?

und du bist es doch, die eine Meinung aufdrücken möchte?






mart
Und der junge Mann, der sie im Traum besucht,
kümmert sich und betet sie an,
und sie hofft und sie fürchtet den Augenblick,
da sie ihn wirklich trifft,
denn – was dann?
mart
Sie ist Hausfrau und Mutter,
hat beides gewollt, doch da war irgendwann auch mal mehr.
Manchmal fragt sie sich, war das nun alles,
doch dann räumt sie hinter den Kindern her.

Heimlich träumt sie sich fort,
heimlich sucht ihre Liebe den fast schon vergessenen Ort,
wo heimliche Wünsche vergeh’n,
heimlich, in Arme, die zärtlich versteh’n.

....Früher war er anders,
sie waren frisch verliebt, das ideale Paar.
Er war erfolgreich, dann die Heirat,
und die Zukunft war schon immer völlig klar.

Ja, sie weiß, was sie hat,
doch sie spürt, was ihr fehlt
und ihr Hunger ist längst nicht gestillt.
Sie wischt Staub und bleibt steh’n
an der Wohnzimmerwand vor dem süßen Familienbild

Heimlich träumt sie sich fort,
heimlich sucht ihre Liebe den fast schon vergessenen Ort,
wo heimliche Wünsche vergeh’n,
heimlich in Arme, die zärtlich versteh’n.


mart Nun - dann ist die Überschrift Starke Frauen - Was ist los mit uns?, die ja normalerweise in eine Gedichtinterpretation einbezogen werden muß, fehl am Platz.

Nun, in tiefen, vielschichtige Gedichten kann vieles hineingelegt und herausgelesen bzw. herausgefühlt werden, aber dieses Gedicht ist in seiner Eindeutigkeit einfach Tristesse.

Der ursprüngliche Song von PUR lautet so:

Sie kann sich nicht beklagen,
eigentlich geht es ihr doch ziemlich gut,
na ja, sie weiß, nach so vielen Jahren
fehlt das Feuer,
doch bleibt ihr immer noch
etwas von der wärmenden Glut.

Da sind die ersten kleinen Falten
auf ihrer immer noch recht jugendlichen Haut,
oh ja, sie hat sich wirklich gut gehalten,
doch seine seltenen Komplimente
klingen viel zu vertraut.

...
kedishia ... man hier lostreten kann... *kopfschüttel*

An all diejenigen, die ein Gedicht einfach "auseinander nehmen" möchten und "ihren" Sinn in den Zeilen suchen - für all die eine kurze Entstehung zu diesem Lied:
Es entstand in Anlehnung an ein Lied der Gruppe "PUR" - vielleicht kennt ihr es. Es war auf dem Seiltänzertraum-Album und heißt "Heimlich".Dieses Lied habe ich nicht über mich oder von mir geschrieben-sondern allgemein,in der dritten Form.Dieses Lied ist für die vielen glücklichen Frauen vielleicht eine Persiflage,eine Ironie. Aber leider noch immer für viel zu viele Frauen Realität.Leider.
Es gibt hier kein "richtig" oder "falsch". Es ist für jeden das,was er darin sieht.Und ich bitte darum,das Werk auch NUR SO zu verstehen.Jeder kann seine Meinung äußern-aber Meinungsäußerung bedeutet nicht,anderen die eigene Meinung aufzudrücken.
Ich schließe mit den Worten von Hartmut Engler: "Es ist eben für jeden das,was er darin sieht."
angelottchen ...dann ist er einfach nur peinlich, immergrün und dass du ihn bejubelst, ist mir ziemlich unverständlich und ich unterschreibe, was mart dazu vermerkte .
mart Trotzdem und gerade deshalb, es schadet nicht darüber zu sinieren, ob man den Nächsten so lieben sollst wie dich selbst Auf jeden Fall heißt es nicht, du sollst den Nächsten mehr lieben als dich selbst. Aber diese Frau ist ja weder zur Fremd- noch zur Eigenliebe fähig, sondern nur noch fähig zu hassen. Sollte das zu einem harmonischen Heim und glücklichen Mitmenschen führen können?
Welcher Betrug, welcher Selbstbetrug!

Das hat überhaupt nichts mit manchen Tendenzen Frauen zurück zum Herd zu drängen zu tun. Als könnte nicht eine Hausfrau, die vom Geld ihres Mannes lebt, ein ebenso zufriedenes Leben leben, als eine außerhalb berufstätige Frau!
Diese hier vorgestellte Frau mußte logischerweise beruflich versagen.

Deswegen nochmals: Nicht, Was ist los mit UNS (Frauen)?
Sondern: Was ist los mit DIR?
mart Auch wenn du es nicht glaubst, wenn dieser Mann eine normale, gefestigte Persönlichkeit hat, wird er diese unterdruckte Wut und die Selbstverachtung auf 100 Schritt riechen und fliehen. So schnell kann die "starke Frau" gar nicht die Patschen hinstellen.
Tut er das nicht, ergibt sich der Stoff, aus denen Tragödien gestrickt sind - und die enden oft im Narrenhaus und meist am Friedhof.

mart immergrün, du schreibst "Wir wollen Harmonie, glückliche Menschen um uns, die wir lieben und umsorgen können."

Ich nehme an, dass viele Frauen das gerne möchten und als Lebensziel bzw. ihr Lebensglück betrachten. Aber wird es dieser Frau, die mit sich selbst nichts anzufangen weiß, die sich in den Außenbeziehungen als gescheitert betrachtet und sich nun als ihre Nerven beruhigende, abstaubende Hausfrau versucht und ihre destruktiven Impulse zu unterdrücken versucht, gelingen?

immergruen ich glaube nicht, dass dieser Text ironisch gemeint ist. Es ist eine eher traurige Erkenntnis vieler Frauen. Schau Dich doch um in der heutigen Welt. Bietet man den Frauen nicht "Herdprämien" an, damit sie genau diese Rolle erfüllen, gegen die sich emanzipierte Frauen seit einem guten Jahrhundert wehren, und gibt es nicht immer noch solche Einstellungen, die so etwas fördern und unterstützen? Denk mal an die Politik gewisser christlicher Parteien! Unseren Genen verpflichtet sind wir trotzdem, denn die Eigenschaften des sich Kümmerns und Sorgens für die Familie ist nicht nur anerzogen, die bringen wir Frauen mit in diese Welt, auch wenn wir uns permanent dagegen wehren. Und , liebe mart, die Erkenntnis, dass niemand mich so liebt wie ich ist mir Gott sei Dank erspart geblieben.
mart Sollte es nicht so und richtigerweise anstelle von "Was ist los mit uns?" heißen!?Und "schwach" anstelle von "stark"? Mit welchem Recht stülpst du dein Selbstverständnis allen deinen Geschlechtsgenossen über?

Dein Gedicht (falsch es nicht satirisch gemeint war) ist der Zieleinlauf in ein frustiertes Leben. Selbstachtung ist die Grundvoraussetzung um von anderen und gerade vom Partner geachtet zu werden. Mit Selbstverleugnung kann man keine Achtung, geschweige Liebe kaufen.

Und zum Meditieren möchte ich ein Motto empfehlen: "Niemand liebt mich so wie ich!"

angelottchen unseren Genen verpflichtet?????
ich denk doch mal, dass Musikschaf de nText ironisch gemeint hat ))
immergruen und sind, wenn auch schon über die Generationen geläutert, noch immer unseren Genen verpflichtet. Wir wollen Harmonie, glückliche Menschen um uns, die wir lieben und umsorgen können. Auch wenn wir nicht immer mit unserer Situation zufrieden sind und dagegen wüten, wir werden unser Nest schützen und warm halten und gegen alle Widerstände unsere Rolle spielen, Emanzipation hin oder her. Wir sind eben Frauen.
Ein schöner Song, der noch eine Melodie brauchte und eine Sängerin, wie Dich! immergruen

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