Einen böseren Witz habe ich lange nicht mehr gehört oder gelesen: die Bahn streikt bis 2 Uhr nachts zum Dienstag kommender Woche. Vor lauter Empörung hab ich schon wieder vergessen, wer diesen dämlichen Vorschlag gemacht hat:

Die vormaligen Bahnfahrer könnten sich ja Pedilecs kaufen und ihre Bahnstrecke damit fahren. Klar, das gilt möglicherweise für Berufspendler. Aber mal eben so 3000 € ausgeben, vielleicht auch gleich noch 10 % mehr bezahlen, weil momentan kaum nachgeliefert werden kann und die Dinger obendrein jetzt schon eine Wartezeit bis zur Lieferung von mehreren Monaten haben.

Und was mache ich? Ich darf kommenden Dienstag meine AHB antreten, 250 km von zuhause entfernt. Einen Teil der Strecke darf ich einen IC benutzen, ein Drittel der Strecke gehört der Beförderung durch die Regionalbahn. Ob da die GdL noch über den Dienstag hinaus streikt, ist noch offen.

Wie muss ich mir das dann vorstellen? Ich – 77 Jahre „jung“ – nehme mir meinen großen Koffer mit Rädern, mit Klamotten für 3 Wochen, versuche ein nicht vorhandenes Pedilec zu starten, in der Hoffnung, mein schwerer Koffer lässt sich wie ein Anhänger ziehen und die ganze Strecke – wie viele km ? – problemlos hinterher ziehen, auf hoffentlich ganzer asphaltierter Strecke?

Und zwischendurch muss ich verkehrsbedingt auch mal anhalten, kann aber auf meiner orthopädisch geschädigten Lendenwirbelsäule keines meiner Beine dazu verdonnern, tatsächlich stehen zu bleiben, so dass ich entweder auf der Straße oder in einem Straßengraben zu liegen komme, während sich der Inhalt meines Koffers in der möglicherweise regennassen Umgebung verteilt?

Welcher Lustmolch denkt sich so einen blöden Vorschlag aus??
 

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