"Supergärtnerin"


Meine erste Erfahrung mit eigenem Garten machte ich zuhause auf dem Grundstück meiner Eltern.

Als ich 19 Jahre alt war hatten meine Eltern auf dem Land ein Haus mit Gartengrundstück gekauft. Ich durfte auch ein Stück vom Garten haben. Da meine Mutter meine „Begeisterung für Neues“ kannte bekam ich erst mal nur ein kleines Stück. Sie war es gewöhnt, dass ich die Lust auf Neues nach kurzer Zeit verlor. Ahnung hatte ich keine, Hilfe wollte ich natürlich auch nicht. Schließlich war ich „erwachsen“ und Hilfe brauchte ich nicht.

Nun – ich wollte Spinat haben. Ganz frisch, direkt aus dem eigenen Garten, mein Baby sollte schließlich das Beste haben und Spinat ist sooooooooo gesund.

Nur wie macht man das mit dem Garten? Heimlich schaute ich meiner Mutter zu, sie kannte sich aus und ich war überzeugt, so gut wie sie kann ich es allemal. Sie machte Reihen und da kam der Samen rein. Verschwendung, dachte ich und streute mein Samenpäckchen wild in das Beet. Nach einiger Zeit kam auch was. Aber was ist nun Unkraut und was Spinat? Wohl oder übel musste ich sie fragen. Wollte natürlich nicht, dass sie mitbekommt, dass ich keine Ahnung hatte. Also fragte ich ganz beiläufig in einem Gespräch woran man Unkräuter erkennen könne? Da diese Frage in einem ganz anderen Zusammenhang gestellt wurde konnte meine Mutter ja nicht wissen was mein Problem war und ich bekam die Antwort, dass Unkräuter doch eigentlich immer gleich aussehen. Ha, nun wusste ich es und ging wieder an mein Beet. Fein säuberlich zupfte ich alles raus was gleich aussah. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich extrem gründlich. I

Ich schaffte es tatsächlich, jedes einzelne Spinatblatt rauszuzupfen, sehr zum Gelächter meiner Mutter als sie es mitbekam. Seither bin ich lieber nicht mehr so „erwachsen“ und nehme heute noch gerne ihre Hilfe an.

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