Berlin

Berlin

Tourissten Spaziergang


Ein Löffel aus Silber
Schon am frühen Vormittag kommen die Touristenbusse, wie von einer Sternfahrt, nach Berlin. Fast alle mit dem Ziel: „Gendarmenmarkt“ von dem man sagt es wär der schönste Platz in Berlin. Links n Dom und rechts n Dom, in der Mitte Zwischenrom, das Schauspielhaus und davor steht Schiller in voller Grösse. Ein Touri stellt die Frage: „was stellt dem der da vor?“ die Antwort des neben ihn Stehenden, ein Berliner: „Na det sehen se doch, det linke Been“.
Die nächste Pflichtbekieke ist fast immer das Nicolai-Viertel. Aber darüber ein anderes Mal mehr.
Aber jetzt geht es hin zur Brüderstrass, benannt nach den „Grauen Brüder“ des Grauen Kloster.
Brüderstraße 10. Das Galgenhaus.
Zur Zeit des Großen Kurfürsten strafte man die Verbrecher z.T. mit unmenschlicher Grausamkeit. Folter, sowie Hinrichtungen und Vierteilung fanden meist auf den „Neuen Markt“ statt.
Friedrich Wilhelm I. (Soldatenkönig) genügten diese Hinrichtungsstätten nicht. Er erließ ein Gesetz: Alle Hausdiebe werden gleich vor dem Hause des Bestohlenen an einen dort errichteten Galgen gehenkt.
Die letzte dieser Hinrichtungen fand vor dem Hause Brüderstraße 10 statt. Dort wohnte Minister Hoppe. Ein Dienstmädchen geriet in den Verdacht „einen“ silbernen Löffel gestohlen zu haben. Ihren Unschuldsbeteuerungen wurde nicht geglaubt. Sie wurde am Galgen vor dem Hause gehenkt. Kurz nach der Hinrichtung fand sich der Löffel im Hof des Hauses wieder an. Eine Ziege hatte ihn vergraben.
Hoppe verkaufte das Haus 1737 an die Stadt Berlin. Der für das „Galgenhaus“ fand sich kein Käufer mehr.
Nach damaligen Berichten wurden diese abschreckenden Beispiele den Bürgern Berlins in den Straßen vorgeführt. Morgens wurden die Exekutionen vorgenommen nachdem des Nachts der Galgen errichtet wurde. Des Abends wurde der Dieb abgenommen und vor der Stadt an den „rechten“ Galgen gehangen.
Und die Moral von der Geschicht,
Silberne Löffel und Ziegen zusammen,
vertragen sich nicht!
©by P.Hönicke - paulicke




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