Ich sah heut' Nacht in meinem Traum,
ein Dorf im Winterkleid,
die Dächer und Häuser tief verschneit,
die Wege erkannte ich kaum.

Wo liegt der Ort, wo mag das sein?
so fragte ich meinen Verstand.
Da mischte sich leis' eine Stimme ein,
und flüsterte:“ Du kennst das Land.

Du kanntest damals jedes Haus,
fast jede Frau und jedes Kind,
die Väter nicht, sie mußten hinaus,
hinaus in den russischen Wind.

Du kanntest damals jeden Weg,
und bist sie so oft gegangen,
und fiel im Winter der erste Schnee,
welch herrliches Unterfangen.

Ihr zogt mit den Schlitten zum Dorf hinaus,
oben, auf dem Berg, setztet ihr euch munter,
und rastet mit den Schlitten wie Sturmgebraus
mit lautem Hallo den Abhang hinunter.

Dort machtet ihr mit den Schlitten kehrt,
und zoget zum Dorfe zurück,
Der Sinn so leicht,das Herz voller Glück,
wer hätte euch das auch verwehrt?

Was so vertraut, wird langsam fremd,
der Ort, die Menschen, und die Natur,
und aus dem Bilde, das du kennst,
grüßt nur der Kirchturm mit der Uhr."

Sarahkatja


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Kommentare (5)

mygeneration38 Auch ich hatte so ein Kindheitsparadies : Wir waren in Schwaben evakuiert .Wir wohnten in der guten Stube des Bauern Türe auf und man war draußen keiner fragte als ich mir hinter den Hasenställen mein kleines Reich einrichtete ,aus Rüben das nötige Geschirr schnitzte.
Dann kam die Rückkehr in die Stadt in den 4. Stock eigesperrt.
Mein ganzes leben hat mich die Sehnsucht nicht losgelassen aus der Türe treten und draußen sein.
vor 10 Jahren habe ich mir diese sennsucht endlich gestillt und eine Parterrewohnung mit kleinem Garten bezogen ich habe 2 Gartenausgänge und eine normale Wohnungstür, und immer wieder genieße ich es diesen Schritt zu machen und draußen zu sein , daher auch meine Vorliebe fürs Wohnmobil.
Was hältst du davon wenn wir gemeinsam das Gedicht beenden eine Zeile du und eine Zeile ich . Da müssten wir aber zusammen chatten . Hast du mein Foto gesehen bis bald deine
mygeneration38
sarahkatja Danke, Ihr Lieben.

So selig war die Kindheit und Jugend nicht, Hunger und Entbehrungen,eine zerstörte Heimat. Erst nach schmerzhaften Erfahrungen konnten kleine Wurzeln wieder Fuß fassen, um erneut ausgerissen und in ein Land verpflanzt zu werden, in das man nicht wollte. Erzwungene, verlorene Zeit,
die man zur Ausbildung dringend benötigt hätte.

Doch auch mit glücklichen Momenten, denn ich war jung und nicht unübel.
Erste Liebe, gewaltsame Trennung. Trotzdem, noch einmal jung sein, zu einer
besseren Zeit, ohne Rassenwahnsinn und Kriegslüsternheit. Wird das jemals gelingen?

Liebe Grüße von Sarahkatja
protes ist er wieder der spruch mit dem paradies aus dem man nicht vertrieben werden kann ERINNERUNG
hat mich auch wieder an dinge erinnert liebe Sarahkatja
elge hade
Traute Das ging mir sehr nahe Dein Sehnsuchtsheimatkindergedenkengedicht.
So ist es , wie ein Schatz in uns geborgen und nlebt mit uns so lange wir denken können, die selige Kinderzeit, bis wir es mit nehmen in die Ewigkeit.
Sehr schön und so tief traurig in all den schönen Einzelheiten ist der Verlust betrauert.
Ja die Väter mussten das Leben geben und da zu die Heimat.
Die Mütter mussten zu all dem Elend die Arbeit der Väter mit erledigen und den Kindern ein Überleben ermöglichen.
Hut ab, vor den Kriegskindern und ihren Müttern, den Trümmerfrauen. Danke, das Du an die Zeit,
erinnerst.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
ehemaliges Mitglied liebe sarahkatja. Dort wo man die Kindheit verbracht
hat sind die wenigsten geblieben. Man hat woanders
eine Lehre gemacht, sich verliebt und ist noch
weiter gezogen. Wenn man das Glück hat in unserem
Alter einmal an den Ort der Kindheit zu reisen, dann
staunt man wie klein doch alles ist. Ich hatte meinen
Schulweg als sehr lang in Erinnerung und unser Rodelberg
war so hoch. Heute betrachtet...war alles viel
kleiner. Viel bekannte Menschen trifft man nicht mehr,
aber die Kirche steht immer noch am gleichen Fleck
und weckt lebendige Erinnerung.
Danke für den schönen Traum in die Kindheit

sagt Monika


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