Traumhafte Reise nach Pommern – das Land am Meer


– Heimat der Störche und des Bernsteins –
Fünf herrliche sonnige Tage in Pommern an der polnischen Ostseeküste.
Am frühen Sonntagmorgen startete der Fernreisebus mit 34 Reisenden in Richtung Nordosten. Die Fahrt führte vorbei an Würzburg, Bayreuth, Leipzig, Berlin und Stettin direkt zum Hotel in Kolberg in Pommern.

Am nächsten Tag, nach einem reichhaltigen Frühstück, fuhr die Gruppe, begleitet von einer deutschsprachigen Reiseleitung, mit dem Bus ins südlich gelegene Bad Polzin in der „Pommerschen Schweiz“ und weiter zur Polziner Seenplatte. Eine reizvolle, dünn besiedelte Landschaft bot sich dem Betrachter. Bad Polzin mit seinen 9000 Einwohnern ist bekannt durch Heilquellen und Moorbäder. Der Schauspieler Robert Atzorn ist 1945 hier geboren. 1704 entstand das erste Badehaus. Der farbenprächtig blühende Kurpark mit einer Größe von 80 ha dehnt sich über 2,5 km und lädt zu einem Spaziergang ein. Vor der Weiterfahrt gab es in der Trinkhalle noch eine Kostprobe des eisenhaltigen Heilwassers.

Ein Fußbad im Dratzigsee bei Tempelburg, dem größten See der Pommerschen Seenplatte, war für einige eine willkommene Erfrischung. Die Buchenwälder in diesem riesigen Naturschutzgebiet sind reich an Steinpilzen, die in einer nahe gelegenen Fabrik verarbeitet werden. Seeadler und Schwarzer Storch sind hier zu Hause.

Kolberg mit 44000 Einwohnern war früher bekannt durch seine Salzvorkommen. Das „weiße Gold“ brachte die Stadt zu großem Reichtum. Kolberg war nach dem zweiten Weltkrieg nahezu völlig zerstört. Bei der Stadtführung zeigte Grażyna, die polnische Reiseleiterin, den Gästen den Hafen mit dem großen Leuchtturm, den breiten Sandstrand und die ab 1975 nach alten Plänen wieder aufgebaute Innenstadt mit Gebäudefronten und Giebeln verschiedener Stilrichtungen - statt größerer Plattenbauten. Höhepunkte der Stadtführung waren das „Alte Rathaus“ von 1832 und die wieder aufgebaute Marienbasilika (früher Kolberger Dom).

Vom Hotel Villa Tarsis, das an ein herrliches Naturschutzgebiet angrenzt, sind es nur 600 m bis zur Ostseeküste. Dies nutzten die meisten Reisegäste nach dem Tagesausflug zu einem Abendspaziergang und einem Fußbad am feinen Sandstrand.

Danzig wurde zum Höhepunkt der Reise. 6 Uhr Frühstück, 7 Uhr Abfahrt ins 250 km östlich gelegene Danzig, das die Reisegruppe nach 4 Stunden Busfahrt durch die pommersche Landschaft mit ausgedehnten Feldern und viel Wald erreichte. Unzählige Storchennester und Störche waren entlang der Straßen zu sehen.
Barbara, die örtliche Reiseleiterin, führte die Gruppe durch die malerische ehemalige Hansestadt Danzig mit seinen bedeutenden Kulturstätten, die nach dem zweiten Weltkrieg naturgetreu wieder aufgebaut wurden. Das Grüne Tor, der Lange Markt, das Rechtstädtische Rathaus, die Marienkirche mit der astronomische Uhr von Hans Düringer aus Nürnberg und das Krantor waren einige der Höhepunkte, die gezeigt wurden.
In der Bernsteinschleiferei erhielten die interessierten Zuschauer Einblicke in die Bearbeitung des Bernsteins. Der Unterschied zwischen echtem und gefälschtem Bernstein wurde erläutert – der echte schwimmt im Wasserbad oben, der andere geht unter.
Die Rückfahrt führte durch die malerische Landschaft der „Kaschubischen Schweiz“ mit unzähligen Seen südwestlich von Danzig.


Misdroy auf der Insel Wollin war das Tagesziel am vorletzten Tag dieser erlebnisreichen VdK-Reise.
Der kräftige Wind setze den Wellen der Ostsee weiße Kronen auf, als die Reisegruppe an der Steilküste in dem kleinen Kirchdorf Trzęsacz (deutsch Hoff a. d. Ostsee), nahe der Stadt Rewal, eine Pause einlegte. Die Kirchenruine von Hoff ist seit mehr als hundert Jahren eine Attraktion an der pommerschen Ostseeküste. Die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaute Kirche lag ursprünglich etwa zwei Kilometer von der Küste entfernt. Beständige Unterwaschungen des Ostseeufers führten schließlich dazu, dass die Ruinen der Kirche heute direkt an der Steilküste stehen.

In der Zeit Napoleons liegt der Ursprung unzähliger schöner Alleenstraßen in Pommern. Auf den so für den Rückweg gekennzeichneten festen Wegen wollte er mit reicher Beute aus Russland zurückkehren, wozu es dann bekanntlich nicht kam.
Die Hansestadt Treptow wird von drei Seiten vom Fluss Rega eingeschlossen. Die dreischiffige Marienkirche aus dem 14. Jahrhundert ist bekannt für den besonderen Klang ihrer Glocken. Von der Stadtbefestigung sind heute noch Reste der Mauer und des sagenumwobenen Grützturms erhalten.

Misdroy ist mit seinen komfortablen Hotels und zahlreichen Villen einer der bekanntesten Ostseebadeorte Polens. Hier finden regelmäßig polnische Filmfestivals statt. Eine Reihe von polnischen Schauspielern, wie auch Roman Polanski, haben sich in der Nähe der Strandpromenade auf dem polnischen "Walk of Fame" mit einem Handabdruck in Bronze verewigt. Die erstmals 1885 eröffnete und 2005 auf 300 m ausgebaute Seebrücke bietet eine hervorragende Aussicht auf die 2 km lange Promenade und auf die Steilküste.
Ein Tanzabend mit Livemusik im Hotel rundete die erlebnisreichen Tage ab.

Die Heimreise führte durch die malerische Landschaft des Thüringer Wald mit vielen Autobahntunnels und Brücken. Nach einer langen Fahrt kamen alle Reisenden am späten Abend wieder wohlbehalten zu Hause an.

Hier gibt es Bilder von der Bernsteinküste

peter07

Anzeige

Kommentare (7)

peter07 ... die aller sehr positiv rüberkommen.
Ganz besonders freut es mich, dass ich bei Dir, britti, mit meinem Reisebericht schöne Kindheitserinnerungen wachgerufen habe.
Und Dir, werderanerin, darf ich sagen, dass ich den Thüringer Wald noch während der DDR-Zeit bereisen durfte.
Es ist wirklich eine sehr schöne Gegend. Und es war ein eindrucksvolles Erlebnis. In der alten BRD war die DDR für mich ein weiße Fleck auf der Landkarte.
Grüße Peter
britti Hallo Peter, wie wunderbar, Du warst in meiner Heimat!
Worte wie Stettin,Dratzigsee, Tempelburg, Misdroy und Treptow
lassen frühe Kindheitserinnerungen aufkommen und die Stimme meiner Mutter mit den Ortsnamen. Danke für diese "Auffrischung"! Gruss, britti
ehemaliges Mitglied hab herzlichen Dank für diese wundervolle Reise!

Wie gut, dass man das alles noch in Bildern sehen darf.

Da fällt mir Werner Bergengruens Gedicht ein:
Wärst du, Kindchen, im Kaschubenlande,
wärst du, Kindchen, doch bei uns geboren.
...

Mit Dank und Gruss
Clematis
omasigi diese Reise, Deine Beschreibung und die vielen Bilder.

Auch ich war noch nie in dieser Gegend, deshalb danke ich Dir fuer den Bericht.
So hab ich doch eine Ahnung wie es dort aussieht.

gruessle
omasigi
werderanerin wenn man bedenkt, dass letztlich ca. 3000 km zurück gelegt wurden, ist das schon auch anstrengend. Um so schöner zu lesen, dass es eine erlebnisreiche und lohnenswerte Reise war. Es gibt so schöne "Ecken" und man wird wohl nie in nur einem Leben alles sehen können.
Auch der Thüringer Wald ist sehr sehenswert und kann auf viel Geschichte und Sehenswertes zurückblicken, auch er wäre eine Reise wert !
peter07 Hallo Ruth,
danke für Deinen positiven Kommentar. Es war wirklich eine wunderbare Reise. Der älteste Teilnehmer war 86 Jahre alt und immer noch gut zu Fuß.
Insgesamt fuhren wir ca. 3000 km mit unserem Bus - und höre und staune - kein einziger Stau!
Es war einfach herrlich, auch das Wetter.
Grüße sendet Peter
Komet wunderbar hast Du Deine Reise beschrieben und sehr viele Aufnahmen mit gebracht.
Und wie ich gesehen habe, sind alle Teilnehmer noch gut zu Fuss was in vielen Gruppen nicht immer der Fall ist.
Ich selbst kenne diese Gegend nicht, aber mit Deinem Bericht konnte man schon einen kleinen Einblick gewinnen.

Viele Grüße und danke für Deine viele Mühe.

Ruth/Komet

Anzeige