Unwetter über Schottland


Unwetter über Schottland

Stürmische Nacht
 
über dem Ärmelkanal
schon auf der Insel,
war es fatal:
 
kein Schotte mehr lachte,
als es fürchterlich krachte,
 
Kamine nur flogen,
Bäume sich bogen
 
Kein Strom  in den Räumen
Überflutungen schäumen
 
In den Wassermassen
Gefahr auf den Straßen.
 
Heftigst, bei Windstärke zehn
Sirenen-Geheul im Orkan-Geschehn
 
Schon bei Windstärke acht,
hab ich im Fähr´ bauch gedacht:
vor der Nase die Tüte,
„lieber Gott zeig Güte“
 
Und rette mich vorm  Untergehn
Die Heimat lass´ mich wiedersehn
 
RP.
 
Überfahrt Newcastle-Amsterdam


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Kommentare (12)

ladybird

Liebe Westerwald-Ruth
bei Deiner Überfahrt nach Südamerika wollte ich auch nicht unbedingt dabei gewesen sein...und das Bewußtsein: man hat nur noch Wasser um sich.....der Körper hielt es wohl besser aus, wenn der Kopf mit seinen "Fantasien" oder das "Kopf-kino" die Ängst nicht so schürte? Der Kölner hat dafür einen Spruch: "Et hätt alt immer jot jejange"

Liebe New Scotland-Ruth
Du bist mit ganz viel Glück durch die Wellen gekommen und dabei auch noch gut gelebt....es war interesssant die unterschiedlichsten Erfahrungen der unterschiedlichsten Überfahrten zu lesen. Ich hätte nicht gedacht, das meine Nacht auf der "Seaways Ferry" solche hohen Wellen schlägt.
Was meint Ihr, wollen wir lieber an Land bleiben, oder eine kleine Fähre über unseren schönen deutschen Rhein, benutzen
Es dankt Euch ganz herzlich und natürlich "Schiff Ahoi"-Renate-ladybird

 

Majorie

Liebe Renate,
ich danke Dir fuer diese fantastischen Verse re. Deiner Erlebnisse auf einem
Schaukeldampfer in Richtung Schottland.
Ich kann das Wort 'fantastisch' benutzen, da ich Seekrankheit nicht kenne und nur
bei anderen Menschen notgedrungen miterleben musste, mein Mann eingeschlossen.
Das muss ja schrecklich sein.
Wir machten eine Schaukeltour von Alaska nach Vancouver Island. 2 Tage und 2 Naechte schaukelte der schwere Dampfer mit 300 Passagieren an Bord und Windstaerke 10 und oftmals mehr, durch und ueber die Brecher.

Fuer ein kleines Hauefchen von einem Dutzend Passagieren war es ein
einmaliges Erlebnis, dem Spiel der Wale, Delphine und den faulen Robben zuzusehen,
wenn die Riesenwellen dann einen Blick zuliessen.

Auf dem Riesenschiff war restlos alles abgesichert. Nichts konnte herunterfallen.
Das grosse, reichhaltige Buffet - ueberladen mit den herrlichsten Spezialitaeten aus
Meeresfruechten, wurde nur von unserem Dutzend 'gesunden' Passagieren und einem der Kapitaene gewuerdigt, wenn auch manches mal in Liegeposition, wenn der Dampfer anstatt durch einen Riesenbrecher , darueber schaukelte. Dann stand er senkrecht in der Luft und wir nahmen unser Essen in Liegeposition ein.
Jedenfalls habe ich bei der Gelegenheit endlich einmal genuegend Portionen von
frisch gegrilltem Hummer zu mir nehmen koennen.

Wir hatten alle ein schlechtes Gewissen, da wir es uns gut gehen und schmecken liessen, waehrend unsere 'Kranken' -falls sie dann an Deck waren (natuerlich angeschnallt -), die Moewen und die Fische fuetterten.
Der Kapitaen versicherte uns, ein schlechtes Gewissen sei nicht angebracht, da es niemandem nuetzen wuerde, wenn wir auch noch erkrankten, weil wir nichts essen wuerden.
Jedenfalls war es fuer mich ein einmaliges Erlebnis und fuer meinen Mann auch, der an Land seine zarte Gruenfaerbung des Gesichtes wieder gegen sein gewohntes
Braun eintauschte und Berge an Essbarem zu sich nahm. Die Restaurants im Hafen
von Vancouver Island waren alle total ueberfuellt von ausgehungerten Schiffspassagieren.

So haben wir, Renate, total entgegengesetzte Erfahrungen gemacht re. einer stuermischen Schiffsreise. Ich hoffe Du nimmst es mir nicht uebel wenn ich Dir sage,
dass ich nicht die Deine gegen die meine tauschen moechte :-)).

 
Und jetzt bist Du, Renate, ja zunaechst mal wieder bei Vater Rhein und in Sicherheit.
Gruess' ihn von mir!

Halte Dich in der Senkrechten und bleib' gesund.

Herzliche Gruesse aus der Ferne, ueber den eiskalten Atlantik, schickt Dir
die andere Rheinlaenderin,
Ruth


 

Komet

Mein liebes Dom-Mäuschen,
nun muß ich aber doch schmunzeln wie viele Leidensgenossen du hast.
Ich hätte dich doch gern mal mit auf meine Reise über den Ocean genommen, die damals einen Monat von Genua nach Peru dauerte.
Es war November und das Meer ist zu diesem Zeitpunkt sowieso unruhig, aber das es dann sooooo schlimm wurde, hätte ich nie gedacht.
Am Anfang war es ja noch erträglich und man konnte mit dem Teller in der Hand am Tisch sitzen. Es war nicht möglich etwas auf den Tisch zu stellen, na und anschließend ging es einem schon schlecht, wenn man an das Essen dachte.
Im Speisesaal fiel das ganze Geschirr aus den Schränken und Regalen.
Ich hatte mich schon in DE mit Medikamenten eingedeckt so ging es mir einigermaßen. Aber mulmig war mir schon zumute.
Von wegen Luxusyacht.......haha.....aber es hat in jedem Hafen halt gemacht.
Leider sind die Aufnahmen bei 100 % Luftfeuchtigkeit in Südamerika zu .....
schwarz-weis geworden.
Grüße an alle Seefahrer......deine WW-Maus
 

ladybird

Liebe Heidi,
So danke ich auch Dir,für Deine Gänsehaut-Erfahrung..., die Du uns lesen läßt.Da braucht es Zeit, sie zu verarbeiten um sich wieder auf oder ins Wasser zu trauen? Wir sind mal von dem äußersten Zipfel Schottlands rüber auf die Orkney-Inseln gefahren. Es stellte sich auch ein arger Seegang ein, dass die Tüten, die jedem Fahrgast beim Einstieg gereicht wurden, nicht reichten......das Schiffspersonal kam nicht nach den Fußboden mit ihren extra breiten Schrubbern, begehbar zu machen....
Da war der Ekel größer als die Angst unter zugehen...
Also : Schiff Ahoi, herzlichst Renate-"Birdy"

pippa

Liebe Birdy,
ich liebe das Meer und erlebte schon viele Stürme.
Auch die Seekrankheit meiner Mitfahrer. Doch ich entwickelte niemals Angst und war auch selber nie seekrank.

Als ich allerdings vor einiger Zeit einmal besonders luxuriös die Überfahrt nach Helgoland genießen wollte, wählte ich den Katamaran und dann auch noch die erste Reihe mit Rundumversorgung.

Nachdem wir (von Cuxhaven) sehr schnell auf der Nordsee waren, herrschte plötzlich Windstärke neun und der Katamaran hätte eigentlich umkehren müssen. 

Als erstes kippte in der Pantry alles Geschirr in den Gang - ade Rundumversorgung!
Als zweites durfte niemand mehr seinen Platz verlassen.
Als drittes gab es plötzlich neben mir einen Wassereinbruch.
Bis das Personal eine Decke brachte (auch die Besatzung konnte nicht so ohne weiteres laufen), war ich schon etwas angeweicht.

Inzwischen waren alle mit Tüten bewaffnet, die sie auch lautstark benutzten und wir fuhren, jedenfalls sah es so aus, nur unter Wasser, weil die Brecher ja pausenlos über uns hinweggingen.

Nein, seekrank wurde ich nicht, aber ich verspürte das erste Mal im Leben Angst vor der von mir so geliebten Nordsee.

Zu allem Überfluss konnte der Kapitän die Insel nicht auf dem normalen Weg erreichen und musste auch noch einen Umweg fahren, so dass der Horror noch erheblich länger dauerte.

Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass ich das nächste Mal die Überfahrt mit einem stinknormalen Bäderschiff machen werde.

Danke, Birdy, für Deine Verse, ich konnte Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen, nicht so sehr wegen des obigen Erlebnisses, sondern weil ich an der Nordsee aufgewachsen bin.

Lieben Gruß von
Heidi
 

ladybird

Meine lieben Freunde:
Andrea, Kristine, Angelika, Britt, Brigitte, Uschi
nie hätte ich gedacht, dass Ihr alle ähnliche "Angst -Erfahrung"  machen mußtet....und bei uns allen ist es zum Glück gut geendet? Hier in diesem "Bauch" waren wir während der Überfahrt von Holland nach Nordengland über den Ärmelkanal. Es ist schon unheimlich, wenn der Kapitän laufend Meldungen durch die Kabinenlautsprecher gibt: bitte unbedingt festschnallen, auf Kinder und Tiere achten....bleiben sie in den Betten.......Ihr kennt es ja, die Fantasie verselbstständig sich dann und ich dachte an die vielen LKWs und Autos unten im Laderaum.....die Überfahrt dauert normal schon fast
15 Stunden---bei dieser Fahrt schien sie kein Ende zu nehmen......
Wir fahren öfter "rüber", aber die Angst fährt immer mit, das noch einmal so extrem erleben zu müssen.
Ich bedanke mich ganz herzlich für Eure Erfahrungs-berichte, wollen wir hoffen, keinen stürmischen Zeiten mehr ausgesetzt zu sein,
herzlichst ladyird-Renate

nnamttor44

Liebe Renate! Das kann ich Dir gut nachfühlen, wie es Dir bei solch schrecklichem Unwetter ergangen sein muss.

Mit 17 erlebte ich ein schlimmes Gewitter in Marina di Massa. Die Strandpromenade wurde zerstört. Wir fühlten uns sicher in unserer Unterkunft - bis wir feststellten, der starke Regen kam über die Stufe vom Balkon ins Zimmer geflutet - und floss auf der anderen Seite unter der Zimmertür hinab ins Erdgeschoss. 

Auch eine Seefahrt 2003 mit einem kleinen Katamaran vor Ibiza ließ uns die Macht des Meeres und eines Sturmes kennenlernen. In der Bucht war das Wasser noch recht ruhig, aber schon in der Ausfahrt ins offene Mittelmeer drohte der Kat zu kentern, alle Fahrgäste wie auch die Mannschaft färbten grün ein und konnten nichts mehr bei sich behalten ... Der Kapitän schaffte es noch, den Katamaran zu drehen und wieder zurück zu fahren.

Trotzdem war das für mich ein Erlebnis, das nicht wirklich etwas Schreckliches bedeutet hatte, denn mein Mann und ich hatten uns schiffsmittig gestellt, so dass wir die heftigen Schaukelbewegungen des kleinen Schiffs nicht so mitbekamen. Obendrein bekamen die Fahrgäste ihren Fahrpreis erstattet ...

Nicht nur die großen Meere können schrecklich wüten, auch die Ostsee oder das Mittelmeer sind nicht ungefährlich (wie auch schon gewisse Seen in unserem Land...)

Schön, dass Du wieder zum Rhein zurück gekommen bist!!

Lieben Gruß von Uschi

werderanerin

Liebe Renate,
diese Zeilen hören sich nach unglaublichen Naturereignissen an, wo man vielleicht sogar meinen könnte, die Welt geht unter...ich habe mal am Weserradweg ein Gewitter miterlebt, welches so schnell kam, dass wir den Blitzen, Donner und Regen regelrecht ausgesetzt waren und pitschnass aber heile in der Unterkunft ankamen...das vergißt man nie mehr ! 

Der Respekt vor der Natur ist riesengroß, denn wir Menschlein sind doch dagegen so klitzeklein !

Liebe Grüße von Kristine

Tulpenbluete13

Liebe Renate,
stürmisch, stürmisch- toll wie Du uns das in Versen vor Augen geführt hast- und Gottseidank, daß Du es überstanden hast und das im Bauch einer Fähre.
Danke dafür- und hoffentlich hast Du bei Deinem nächste Schottland Familienbesuch weniger Wellen.....
lieben Gruß Angelika

Britt

Bei so einem Unwetter auf einer Fähre zu sein, noch dazu in der Nacht, das ist sicher Angst einflößend.Schlag auf Schlag kommen deine kurzen trefflichen Sätze wie eine Bö nach der anderen.
Wie schön, dass du diese Nacht mit so einem guten Gedicht verarbeiten konntest, als du wieder in der Heimat warst.

Liebe Grüße
Britt
 

Roxanna

Liebe Renate, 

wenn man so etwas einmal erlebt hat, dann weiß man wirklich was das heißt: Naturgewalten. Bei allem technischen Fortschritt ist der Mensch diesen Naturgewalten immer noch ausgeliefert und manchmal hilft nur noch beten. Wie du es in deinem Gedicht schilderst, geht einem das richtig nahe. Erleichterung macht sich breit, dass es gut gegangen ist.

Herzliche Grüße
Brigitte

Muscari

Liebe Renate,
Deine dichterischen Zeilen passen perfekt in den November. 
Zum Glück hast Du die Heimat wieder gesehen. 
Ich wünsche Dir ein ruhiges Wochenende und sende Dir einen lieben Gruß.
Andrea  


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