verfangen in Silberkronen


Über Leere gehend
zwischen atomarem Willen
verweben Zeit und Raum
differentialgleichungsvernetzt
raumräuberisch Wurzelkronen
Spiegelbilder auf Nullebenen
geschichtet und geschattet
wo im Morgendämmer
frischer Tau reiht
Kristallperlen zu Silberkronen
verfangen im Spinnen-Netz
nächtlicher Träume


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Kommentare (3)

pelagia wunderschön beschreibt ihr den frühen Morgen, wenn er so manche Tränen der Nacht zeigt, die der Tag bewahrt und trocknet.
harfe danke für deinen netten Kommentar. Du hast das Gedicht mit einem wunderschönen Bild ergänzt. Wie schön „Der Morgen steigt in das Tal“ und „Tausend Halme halten der Sonne den Spiegel.“ Grandios!
Wir liegen also kaum auseinander in der Betrachtungsweise einer solchen Naturerfahrung, die man in der Frische des morgendlichen Dämmers erleben kann. Wenn es nur die Tropfen auf einem Spinnennetz sind, das sich zwischen zwei festen Punkten breitet, oder die unzähligen Tautropfen, die die Grashalme glitzern lassen - oder Tausend andere Phänomene.
Zugegeben, die Einleitung meines Gedichtes ist geprägt von meiner Vorstellung von der Realität des mikroskopischen Teils der Welt. Das heißt, ich begleite in meinem Kopf die Entstehung eines Tautropfens durch die unfassbare Zusammenfügung kleinster Stoffteilchen – hier der Wassermoleküle.
Es hat bestimmt etwas damit zu tun, dass ich von der Physik her denke – womit ich Jahrzehnte meines beruflichen Lebens verbracht habe.
immergruen Textstellen, die ich besonders schön finde,z.B. " wo im Morgendämmer frischer Tau Kristallperlen reiht zu Silberkronen verfangen im Spinnennetz nächtlicher Träume". Der Anfang dagegen geht mir nicht ein, er ist vielleicht für meine Begriffe zu "wissenschaftlich?" Ich finde keinen passenden Begriff dafür.
Vielleicht finden sich in meinen Worten eine kleine Ähnlichkeit, nur anders ausgedrückt?
"Der Morgen steigt
in das Tal
und beträufelt den Tag
mit Tau.
Tausend Halme
halten der Sonne
den Spiegel."

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