Nicht verschollen im Bermuda – Dreieck sondern im australischen Outback.

Die meisten Australier kennen Leichhardt nur als Stadtteil von Sydney.
Wenn Touristen in Queensland nach dem Namensgeber des Leichhardt-Highways fragen, ist die haeufigste Antwort ein Schulterzucken.

Fragt man in Deutschland nach dem Namen, wird man auch sicher nur ein Schulterzucken als Antwort bekommen.

Kommt man jedoch in Richtung Spreewald, koennte man die richtige Antwort bekommen. Denn in Trebatsch wurde Ludwig Leichhardt 1813 als sechstes von neun Kindern geboren. Heute fuehrt ein 6,5 km langer Leichhardt - Wanderweg rund um den Ort.

Durch die Foerderung des Ortsgeistlichen konnte er Medizin und Naturwissenschaft studieren. Er machte ausgedehnte Studien in den Bergen des Mittelmeerraumes. Durch einen englischen Studienfreund kam er nach England, von wo er sich 1841 nach Australien einschiffte. Seine Schiffsreise dauerte 4,5 Monate.

Hier kam er in ein Land, das noch fast unberuehrt war. Nur die Randzonen waren halbwegs erforscht. Er war ein unruhiger Geist und auf eigene Faust zog er als ‘Buschlaeufer’ von Schafstation zu Schafstation ins Hinterland und entwarf Plaene einer grossen Ueberlandexpedition durch Queensland bis in den hohen Norden.

1844, nur drei Jahre nach seiner Ankunft, startete er seine erste Expedition. Im Dezember 1845 erreichte seine Gruppe das Ziel im Norden. Die Rueckkehr machten sie per Schiff nach Sydney und sie bekamen einen grossen Empfang.
Ihm zu Ehren wurde ein Stadtteil nach ihm genannt.

Die gut aufgezeigte Route durch Busch und Urwald machten sich die Viehtreiber zunutzen, die auf den Pfaden Leichhardts nun ihr Vieh in neue Gebiete treiben und verkaufen konnten.

Von Queenslands Sueden bis in den hohen Norden zog sich seine Spur. Gleich hatte er wieder neue Plaene. Nun wollte er vom Osten einen Weg nach Westen finden. Der erste Aufbruch im Dezember 1846 musste wegen unvorhergesehenen Zwischenfaellen abgebrochen werden. Neuer Start war im Dezember 1847 mit insgesamt sieben Teilnehmern. Seit April 1848 sind sie spurlos verschollen.
1852 fand eine Suchexpedition lediglich einen Lagerplatz und eine Baummarkierung “L” und “XVA”. Das waren seine Zeichen.

Nicht nur die Viehtreiber machten sich seine erste Route zunutzen, sondern auch die spaeteren Strassenplaner. Als Erinnerung an ihn und vielleicht auch als ein ‘Danke schoen’ traegt die Autobahn von Goondiwindi bis Banana, es sind 678km, den Namen Leichhardt Highway.

In Deutschland geboren fuehrt ein 6,5 km langer Wanderweg um sein Heimatdorf.
In Australien verschollen sind 678 km Highway nach ihm benannt, eine gute Erinnerung an ihn.







Anzeige

Kommentare (8)

koala Es sind nicht nur Geruechte, dass man einen weissen Mann bei den Aborigines gesehen hat. Es gab immer wieder Weisse, die aus irgend einem Grund lieber bei den Ureinwohnern leben wollten. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Leichhardt einer von ihnen war. Da er ein "Forscher" mit Leib und Seele war, haette er sicher seine Erlebnisse bei den Ureinwohnern zu Papier gebracht und sie den Weissen zukommen lassen. Aber der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Es gruesst Dich
Anita/Australien
Komet das alles ist ja hochinteressant, da dieser Wissenschaftler bei uns weniger bekannt ist.
Und ausgerechnet in Deinem Dorf befindet sich jemand, der durch die Namensforschung auf diese Spur gekommen ist.
Heute habe ich auch gelesen, dass Ludwig Leichhardt als Humboldt Australiens gilt und das 20 Jahre später Gerüchte kursiert haben, man hätte einen weißen Mann bei den Aborigines gesehen.

Herzliche Grüße Deine Ruth.
koala Nein, verspeist hat man ihn nicht. Wohl haben die Ameisen dieses Werk vollbracht. Angeblich brauchen sie dafuer acht Tage.
Viel Spass beim Gogglen.
Herzlich
Anita
koala Australien ist mit seiner knapp 200jaehrigen Geschichte/Besiedelung der Weissen ein 'neuer' Kontinent. Man findet in einigen Grosstaedten alte Passagierlisten, es wurde viel dokumentiert und alles steht den "Ahnenforschern" zur Verfuegung. Da muss man sich wundern, wer mit wem dieselben Wurzeln hat. In unserem Dorf wohnt Percy, dessen Geschichte ich im Blog habe. Durch Zufall las er von einer Frau, die Ahnenforschung machte und deren Nachname derselbe war wie der Geburtsname seiner Mutter, die aus Hessen stammte. Er setzte sich mit der Frau in Verbindung. Sie waren tatsaechlich miteinander 'verwandt'und der Stammbaum konnte weiter vervollstaendigt werden.
Saemtliche Forscher werden hoch in Ehren gehalten. Denn ihnen verdankt das Land gar manches.
Ich finde das einfach faszinierend.
Herzlich
Anita
omasigi eben lese ich Deinen Bericht.
Ja solche Geschichten sind interessant.
Nicht alle die in das Dickicht des Urwaldes gegangen sind sind namentlich bekannt.
Und doch haben sie grosse Pionierarbeit geleistet fuer die Nachfolge - Generation.
Bist Du ueber die Namensgebung auf ihn gestossen?
Du forscht nach den alten Forscher, ich denke in dem Land wo Du jetzt wohnst wirst Du fuendig.
Da koennen wir uns schon jetzt auf den naechsten Bericht freuen.
gruessle
Sigrid
Komet mir gefallen solche Geschichten auch. Ist ja ein interessanter Mann. Lach
Hoffentlich hat man ihn nicht zur damaligen Zeit verspeist. Vielleicht finde ich was bei Google.
Noch einen schönen Sonntag und viele Grüße Ruth.
koala Seine erste Expetition hatte er genau aufgezeichnet. Noch heute laesst sich seine Route fuer die Touristen gut vermarkten "Mit dem 4 X 4 Wagen auf den Spuren von Leichhardt".
Von seiner letzten Expitition sind teilweise Aufzeichnungen vorhanden. Man hat auch angeblich Gegenstaende bei den Ureinwohnern gefunden, die in dem Gebiet wohnten, wo er verschollen ist. Aber keiner konnte herausfinden, was geschehen war.
Solche Geschichten gefallen mir.
Es gruesst Dich herzlich
Anita
Komet danke für deinen Bericht. Da habe ich ja wieder etwas dazu gelernt, denn ich hatte bisher von einem Ludwig Leichhardt nie etwas gehört. Hat er denn irgendwelche Unterlagen über Forschungsergebnisse hinterlassen?

Es grüßt dich herzlich deine Ruth

Anzeige