Verwunschene Gedanken IV.



 
 
Religion und die Frauen
 
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht und die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam in der bedeutungsvollen und von der Bestimmung her wichtigsten Angelegenheit überhaupt zu vergleichen.
        Wenn ich mir das so anschaue, fällt mir auf, dass die jüngste dieser drei Religionen diejenige ist, die am wenigsten die Frauen erwähnt! Jedenfalls habe ich keine Frauenfiguren im Koran entdeckt, die als Vorbild für muslimische Frauen dienen könnten.
          Im Judentum hingegen gibt es z.B. die heldenhafte Judith, die König Holofernes tötet, Ruth und Esther, die das jüdische Volk rettet. Im Christentum sind es in erster Linie Maria, die Mutter Jesu und Maria Magdalena, die hier unter anderen herausragen.
        Diese beiden Religionen - die zudem noch sehr patriarchalisch geprägt sind, haben zumindest ein weibliches Gegengewicht.
Im Islam ist die Frau jedoch fast nur dazu da, Kinder zu gebären und dem Mann zu dienen. Frauen haben weniger Möglichkeiten für eine selbständige und selbst bestimmende Lebensweise. Auch heute, im 21.Jahrhundert noch
        Wie anders war der griechische Polytheismus vor der Zeitenwende, wo zahlreiche Göttinnen verehrt wurden, oder der Hinduismus, der ebenfalls zahlreiche Göttinnen beherbergt. Ich denke, die Eigenschaft des gleichberechtigten Daseins sollte ein Maßstab für die Beurteilung einer Religion sein, falls jemand tatsächlich im Sinne des Glaubens eine Hilfestellung sucht.
        Inwieweit werden Frauen als vollwertige Menschen angesehen und nicht, wie es oftmals geschieht, als untergeordnete Wesen, das ist doch der Hauptpunkt. Sie werden dann zwar als bewundernswert befunden, doch als Menschen, die als Teilhaber und Bringer des Lebens mit an der Spitze des Lebens stehen, nicht gewertet! 
        Wie ich schon erwähnte, kommt der Islam hier nur zögerlich weiter. Es kommt mir manchmal in den Sinn, den Islam mit der Christenheit des Mittelalters zu vergleichen!
        Ein Wunder scheint dabei, dass es muslimische Frauen gibt, die gegen eine Abgrenzung in die »Frauengemächer« rebellieren und ihre eigene Meinung vertreten: Vor diesen Frauen habe ich größten Respekt, da sie dies nicht ohne Repressalien tun können! 
Und den Respekt, den haben sie voll verdient!


© by Pan


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Kommentare (3)

Zwergohreule

"Wie ich schon erwähnte, kommt der Islam hier nur zögerlich weiter. Es kommt mir manchmal in den Sinn, den Islam mit der Christenheit des Mittelalters zu vergleichen!"

Ich bin mir nicht sicher, ob die Position der durchschnittlichen Frau im Mittelalter nicht besser war als in späteren Zeiten! Als Frau eines Bauern hatte sie einen Großhaushalt zu managen mit Kindern, Alten, Knechten und Mägden, Stall und Garten. Ebenso als Frau eines selbständigen Handwerkers, wo auch Lehrlinge und Gesellen mit im Haus lebten. Dazu kamen noch kirchliche und gesellschaftliche Anforderungen. Auch die "Heilkunde" lag damals noch in der Hand der Frauen. Dafür bekamen sie in der Regel auch den gebührenden Respekt.
Anders wurde es im Zuge der Industrialisierung, als die Männer zu denen wurden, "die das Geld heimbrachten" und die Frauen mit damals noch vielen Kindern, aber ohne die Möglichkeiten staatlicher Kinderbetreuung der Kinder wegen abgehängt wurden.
Die Kirche, (und ich spreche hier von der katholischen, weil ich nur die gut genug kenne), die inzwischen zu einem Altmännerverein mutiert war, hat nätürlich die Chance ergriffen, den Frauen aufgrund ihrer "Natur" nur "einfache" Tätigkeiten zuzugestehen (Kirche putzen, Pfarrer bekochen, Kommunionkinder betreuen, vielleicht noch im Chor singen etc.)
Ich habe das alles absichtlich nur sehr verkürzt dargestellt, um nicht zu ausschweifend zu werden. Es kann ja jeder, der es liest, ergänzen, korrigieren oder relativieren!
Ich frage mich auch, ob im Islam nicht nur die Religion schuld an der Lage der Frauen ist, sondern auch die politische Lage (siehe Afghanistan) oder die wirtschaftliche Situation mit der daraus folgenden Infrastruktur ...
Selten hat etwas nur eine Ursache ...

Zwergohreule

 

Muscari


Und was das Christentum betrifft, brauche ich in meiner Familie nur auf frühere Generationen zu schauen:
Frauen brauchen kein Studium, sie gehören an den Herd. Nach dem Motto: Kinder, Küche, Kirche.

Wenn man das alles einmal in Ruhe betrachtet, ist es doch kein Wunder, dass die heute emanzipierten Frauen regelrecht auf die Barrikaden gehen, um ihre Rechte zu verkünden - bis hin zur fragwürdigen Genderei.
Vor allem im Islam ist das noch ein weiter Weg bis dahin. Falls es überhaupt je dazu kommt.

Dir danke ich für den interessanten Beitrag.
Andrea

 

Pan

Voll einverstanden - leider schlägt heute alles in das Gegenteil um!
Ist natürlich auch keine Lösung, Aber warum auch in Frieden leben-
Strei ohne Ende mag doch auch schön sein, ich weiss es nicht ... 😬
Gruß von
Horst


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