​​​​​​​Vom DASEIN und WERDEN


​​​​​​​Vom DASEIN und WERDEN

 
Der Jungfernwein, der sich so ganz allmählich auf die Winterruhe vorbereitet,
wird im kommenden Frühjahr wieder zu neuem Leben erwachen und
frisches Grün hervorbringen.
Er fragt nicht danach, wie alt er ist und wie alt er wohl wird.
Er kennt weder Zeit noch Hektik.
Er fragt auch nicht danach, ob er schön ist, ob er zu klein oder zu groß ist,
ob er anderen gefällt und ob andere ihn mögen.
Er stellt auch keine Ansprüche an sein Leben.
Er ist einfach DA ! Jahr für Jahr nimmt er jeden Tag so an, wie er kommt.
Für ihn zählt nur das Leben und das DA-SEIN jetzt und hier.
Im Licht der Sonne und ihren warmen Strahlen, sowie dem einen oder
anderen Regenschauer, wächst und gedeiht er.
Er wird Stürmen, Hagel- und Starkregen, Eis und Schnee trotzen und
sich seines Lebens freuen, auch wenn ihm so manches Unwetter hart zusetzt.
Er wird lernen durchzuhalten. Es wird ihn abhärten, er wird kräftiger und
stärker werden. Er ist ein Einzelkämpfer, auch wenn er manchmal ein wenig
Halt benötigt. Nur die Schwachen und die Alten werden mit der Zeit
solchen Unwettern nicht standhalten können. Die Kraft wird ihnen ausgehen.
Es wird ihnen an Stärke und Halt fehlen, sich diesen Unwettern zu widersetzen.
Doch der Jungfernwein, der stark genug ist, wird allen Stürmen zum Trotz weiter
wachsen und DAS werden, für das er bestimmt ist - ein wilder Wein.
Es wird ihn nicht kümmern, was die Rosen oder die Birken, die Tannen,
die Hecken und alle die anderen Pflanzen und Blumen von ihm halten
oder über ihn denken, weil er sie nicht beeindrucken muss
oder ihnen gefallen möchte.
Er wird nichts anderes sein und nichts anderes werden wollen, als das,
was seine Bestimmung ist.
Er wird DA-SEIN, WACHSEN und WERDEN
und er wird wieder VERGEHEN.
In der ZEIT dazwischen aber, wird er SEIN, sein DA-SEIN genießen und
zu einem prächtigen, wilden Wein werden, der im Herbst
seines DASEINS in den allerschönsten Farben leuchtet.

wilderwein011.jpg
 
Der Mensch dagegen verwechselt  DA-SEIN  mit  ETWAS-sein
und wer meint etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu WERDEN.
 
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