Warum gibt es einen Weihnachtsbaum?


Komischer Anfang für eine Geschichte, aber trotzdem eine interessante Frage.
Gibt es etwa was Neues davon zu erzählen, gibt es keinen Tannenbaum oder etwa keine Geschenke mehr?

Setzt euch bequem hin, und spitzt einfach die Ohren.
Mir ist da nämlich was eingefallen, eine superspannende Sache.
Es ist nicht alles wahr, was hier erzählt wird, aber so richtig
gelogen ist es auch nicht.
In einem klitzekleinen Dorf wohnt Emma mit ihren Eltern und Felix dem Hund, der Haus und Hof bewacht.
Manchmal passieren hier aber komische Sachen, so dicht am Wald.
Heute zum Beispiel, es war schon dunkel draußen und damit Emma gut aus dem Fenster schauen kann, hat sie kein Licht gemacht. Da,was ist das, irgendwas bewegt sich unter dem Fenster. Ganz langsam,zum
Einschlafen langsam schleicht ein Igel vorbei. Was will der denn noch hier denkt Emma. Sicher sucht er noch einen Schlafplatz für den Winter. Hoffentlich hat er Glück und findet ein warmes Plätzchen.
Dann bellt Felix, weil er sich erschrocken hat. Der Igel hat sich nämlich zusammengerollt und Felix mit seinen Stacheln in die Schnauze gepickt. Armes Tier hat Emma gedacht und trotzdem über
den erschrockenen Felix gelacht, der dann beleidigt in seiner Hütte verschwunden ist. Später ist noch schnell eine Maus unter dem Fenster vorbei gehuscht und dann ist es ruhig geworden.
Als Emma dann Licht anmacht, wird es plötzlich wieder dunkel. Ein großer Schatten steht vor dem Fenster. Erschrocken springt sie einige Schritte zurück. Was ist das da draußen? Fragt sie sich immer wieder. Dann erkennt sie das große Geweih von einem Hirsch. Was will der denn hier fragt sie sich und mit diesem Gedanken ist er auch schon verschwunden. Die Kirchenglocken haben ihn vertrieben. Sie faßt sich an den Kopf und fragt sich immer wieder: „Bin ich etwa verrückt?“ Aber hier am Waldrand passieren schon mal solche komischen Sachen.
Jetzt braucht Emma den Rat von ihrem Vati, denn er kennt sich aus im Wald. Sofort stellt sie ihm die Frage: „Warum hat heute Abend ein Hirsch in mein Kinderzimmer geguckt?“ fragt Emma beim Abendessen. Staunend erklärt Vati: „Emma, du hast Glück, die Tiere wollen dich kennen lernen. Morgen gehen wir in den Wald und besuchen sie.“
Vor Aufregung spricht Emma rückwärts, das passiert immer in schwierigen Situationen. Keiner kennt die Ursache dafür, aber bei ihr ist das so.
Aus Emma wird dann eine Amme und aus Mutti eine Ittum.
„Llot, llot chi euerf chim.“ ruft sie aufgeregt.
„Was hast du gesagt?“ fragt Vati, der sie nicht versteht.
„Toll, toll ich freue mich.“ wiederholt sie den Satz.
„Ist ja gut!“ lacht er. Mit Hilde dem Stofftier schlurft Emma dann ins Bett. Ein wunderschöner Traum begleitet den Schlaf der kleinen Emma.

Eingemummelt mit dicken Handschuhen, einer bunten Wollmütze und dem blauen Anorak steht Emma allein im Wald. Der Frost hat Emmas Nase schon rot angemalt. Zwei Locken sind neugierig aus ihrer Mütze gesprungen. Buh, buh! Ist das kalt, stellt sie fest und schüttelt sich dabei. Am Nachthimmel ist nur der Mond mit seinen Sternenkindern zu sehen. Es ist aber alles hell und freundlich.
Jetzt überlegt Emma:’ Was mache ich eigentlich hier, nachts im Wald? Ach ja, der Hirsch will mich kennenlernen, hat Vati hat gesagt. Da kommt er tatsächlich, als hätte er meine Gedanken gehört.’
Vorsichtig spricht sie ihn an: „ Kannst du bei Vollmond auch nicht richtig schlafen?“ Der Hirsch nickt und sagt nur:„ Schön, das du da bist Emma.“ Sie staunt, weil sie mit ihm reden kann. Aha, denkt Emma nun, das hat bestimmt mit dem Vollmond zu tun, da ist alles anders. Schnell räumt sie alle Eicheln und Kastanien aus ihren Taschen, die sie für den Hirsch mitgebracht hat.
Emma schaut sich um und entdeckt einen Dachs, einen Fuchs und eine Wildschweinmutti mit ihren Kindern. Alle beschnuppern neugierig das Mädchen mit der dicken bunten Mütze.
Für ein Lagerfeuer sammeln sie gemeinsam Äste und Zweige.Hier erzählt dann jeder eine Geschichte.
Lachend beginnt der Fuchs mit einem Lied:
„Fuchs du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her, gib sie wieder her, sonst wird dich der Jäger holen mit dem Schießgewehr. Witzig, was ich einmal habe, das bleibt bei mir, das gebe ich nicht her und schon gar nicht dem Jäger. So was Dummes fällt nur den Menschen ein, dabei essen sie doch selbst gern mal eine Gans.“
Er hält sich immer noch den Bauch vor lachen.
Nun schwabbelt der Dachs in die Mitte des Lagerfeuers und erzählt,wie er den Jäger ausgetrickst hat, weil er sich im schmalen Fuchsbau versteckt hat.
Dumm hat er dreingeschaut der Jäger. Dabei glänzen seine Augen vor Freude.
Der Hirsch erzählt nun von den vielen Stofftieren, die er in Emmas Zimmer gesehen hat.Die Wildschweinmutti kann nicht erzählen, sie grunzt mit ihren Kindern im Schweinehimmel.
„So Emma, jetzt bist du dran. Erzähl’ uns, warum es im Winter kalt ist, warum man Weihnachten feiert und warum ein geschmückter Tannenbaum in der Wohnung steht.“
Emma wird blaß, was ich alles wissen soll. „Oooch, darüber hab’ ich noch nie nachgedacht.“
Ihre Locken krabbeln unter der Mütze vor, als ob sie helfen wollen.
Au weia, ist das peinlich, sie schämt sich, hat aber keine Antwort auf die Fragen. Eine tiefe Stimme aus den Wolken meldet sich.
„Na, dann helfe ich dir mal“ brummelt der Mond runter.
„Du weißt das alles?“ fragt Emma erstaunt.
„Ich werde es versuchen.“ antwortet der weise Mond.
„Also die Sonne“ erklärt er, „ hat viele Wochen warme Strahlen auf die Erde geschickt und ist kraftlos geworden. Sie kann uns keine Wärme mehr geben. Es wird immer kälter.
Meine Eltern haben es mir mal so erzählt und die haben die Geschichte von ihren Eltern gehört. Ob es richtig ist, weiß ich natürlich nicht.
Warum allerdings Weihnachten mit einem Tannenbaum gefeiert wird kann ich nicht sagen.
Es sieht schön aus in der dunklen Jahreszeit und die geschmückten Bäume gefallen mir, aber mehr kann ich dazu nicht sagen.
Auch die vielen kleinen Päckchen finde ich schön, weil viel Menschen glücklich sind, wenn sie die Geschenke öffnen.“

Emma verspricht ihre Eltern danach zu fragen und wie von allein
öffnen sich dabei ihre Augen.
Blitzschnell wirft sie mit den Beinen ihre Decke zurück und springt aus dem Bett. Sie schleicht zum Zimmer der Eltern und tippt
ihrem Vati auf die Nase.
„Wer stört mich beim Schnarchen, ist das der Morgengeist?“
ruft er mit tiefer Stimme. „Nein, nein es ist eure Emma, die hier ins Zimmer reist.“
Dabei kuschelt sie sich schnell unter die Bettdecke der Eltern. „Na, hast du was schönes geträumt?“ fragt Mutti.
Emma erzählt von ihren Erlebnissen im Wald und daß die Tiere wissen möchten, warum in unserer Stube ein geschmückter Tannenbaum steht.
Ratlosigkeit entsteht in der sonst lustigen Familie.
Schnell holt Mutti das Lexikon und gemeinsam erfahren wir, wie das mit dem Tannenbaum ist.
Also erst hatten die Leute nur Tannengrün im Zimmer, es sollte sie vor bösen Geistern schützen und das Zimmer schmücken. Hundert Jahre später wurden Tannenbäume aufgestellt,
die man mit Äpfeln und Süßigkeiten geschmückt hat. Die Kinder sollten eine Freude in der dunklen Jahreszeit haben.
Na und jetzt schmücken wir das Bäumchen eben mit bunten Kugeln und Kerzen. Bist Du zufrieden mit der Antwort Emma?“ fragt Mutti. „Sella ralk.“ antworte Emma aufgeregt.
Ach so, „alles klar“,übersetzt sie lachend. Nach dem Frühstück geht Emma gemeinsam mit ihren Eltern zu den Tieren in den Wald damit sie ihnen alles erzählen kann.



Schöne Weihnachtstage
und viel Freude bei der Geschichte
wünscht Euch velo79

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Kommentare (1)

finchen ... was für eine Meisterleistung. Ich hatte meine Freude dran und versuche das auch mal hinzukriegen, was mir nicht gelingt. Ebeil EßürG
Inom - nechniF

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