Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?

Autor: ehemaliges Mitglied

Wissen, was man nicht weiß,
und sei es manchmal der letze Sch.....
ist sokratisch.

Die Frage nach dem Befinden
sein Wissen danach zu richten
einen Bären aufzubinden
und sich daran zu erfreuen
ist sokratisch.

Zu meinen alles Wissen sei vorgeprägt
man müsse es nur finden
und der/die andere auch,
z.B. die Liebe
ist platonisch.

Zu denken, dass sich
die Dinge nach uns richten
und wir nicht nach den Dingen.
Sich von seinem guten Ich lenken zu lassen,
und danach Gutes zu tun,
vernünftig zu handeln,
darauf zu hoffen,
dass andere das auch so tun
und dadurch seine Zufriedenheit zu finden
ist kantisch,
von dem die drei großen W stammen.


traumvergessen 25.10.2011 - ein kleiner Ausflug in die Welt der Philosophie - auf einen kurzen Nenner gebracht.

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Kommentare (6)

ehemaliges Mitglied das, was du als Volksweisheit schreibst, ist im Grunde der kategorische Imperativ. Wenn man es genau nimmt, wäre es so kein kategorischer sondern ein hypothetischer Imperativ. Aber das ist wieder zu kompliziert. Im Grunde läuft es auf ein und dasselbe hinaus. In der Tat spricht Kant von den Dingen so, wie wir sie sehen. Heute würden wir das etwas anders interpretieren. Wir haben mit der Forschung, vor allem mit der Hirnforschung, aber auch mit der Verhaltensforschung ganz andere Möglichkeiten.

Aber deine Waschmaschine hat dich gelehrt, dass du dich mit dem Ding an sich auseinandersetzen musst. Das Komplizierte von Kant können wir einmal außen vor lassen. Subjektiv und objektiv ist deine Waschmaschine kaputt und das erkennt auch hoffentlich der Monteur und er bringt es wieder richtig ins Lot

Liebe Grüße und einen erfolgreichen Tag wünsche ich dir und ich danke dir für deinen Kommentar, mit dem ich konform gehe.
Gerd
Traute Danke für Deine Einstellung und umfassende Antwort.
Wie präzise Du alles darstellst, nichts lenkt vom klaren Weg ab(da hab ich meine Schwächen).
Der Umkehrschluss zum Kategorischen Imperativ, ist mein Motto, was du nicht willst, dass man dir tu, dass füg auch keinem anderen zu.Volksweisheit?
Das kleinste, Allgemeinste, was sich auf alle umlegen lässt...Der moralische Gerichtshof ist in jedem und so kann man sich prüfen, willst Du dass alle anderen das auch können,machen, dürfen? Dann ist es auch dir erlaubt und moralisch vertretbar....
An Kant,imponierte mir die Beweisführung, dass alles was wir wahrnehmen, erst einmal subjektiv ist und unser Kopf eine Vorstellung bildet.Dann erst wenn nach wissenschaftlichen Kriterien, die Ratio des Menschen sich Erkenntnisse erarbeitet, kann man von Objektivität aus gehen.
All die Dinge die uns umgeben, sind als Vorstellung in unserem Kopf dargestellt, wir können die Realität nicht erkennen. Aber an den Naturgesetzen zum Beispiel und ihrer von uns unabhängigen Wirkweise können wir testen, ob unsere Vorstellung mit der Realität konform geht....
PS hab keine Ruhe, mein Waschmaschine pumpt nicht ab und der Dienst bringt morgen die Neue und behebt den Schaden..
Ich wohne im 5 ten Stock, drückt den Daumen, dass sie dicht hält...
Mit freundlichen Grüßen
die nervöse Traute
ehemaliges Mitglied Ramires hat die drei W, wie sie von mir genannt wurden, noch um das vierte erweitert. Ich habe es nicht erwähnt, weil es in den drei ersten enthalten ist. Kant hat noch immer seine Gültigkeit. Ich lass das Komplizierte einfach weg, da es nur verwirrt.

Zunächst: Was kann ich wissen? Wir erkennen die Dinge durch die individuelle Brille, als sozusagen "Ansichtssachen". Sie sind sozusagen Erscheinungen mit praktischer Relevanz.

Was soll ich tun: Kant sagt: Der reine Wille des Menschen ist gut. Der Mensch ist als ein Vernunftswesen frei zu entscheiden, wie er handelt. Daraus ergibt sich auch die Verfassung, die das Prinzip der Freiheit in den Vordergrund stellt. Der Mensch soll so handeln, wie er es für sich selbst gut findet. Wenn alle so handeln, so wäre die Welt nur gut. Deshalb auch die Verfassung, auf der alle Gesetze fußen.
Was darf ich hoffen: Wenn alle so handeln, dass es gut ist, dann ist es naturgemäß für alle gut. Das Glück und die Zufriedenheit aller gesichert.

Wenn man die Grundsätze Kants liest, wird einem deutlich, dass dort auch vieles aus der christlichen Religion enthalten ist. Nun richtet die christliche Religion mehr ihren Blick aufs Jenseits. Der freie Wille, der gut ist, ist als Grundbegriff auch enthalten. Allerdings sind als Maxime die Einhaltung der göttlichen Gebote vorgeschrieben. Dies kollidiert ein wenig mit dem kategorischen Imperativ, wo der freie Wille als Vernunftsprinzip des Menschen festgeschrieben ist. Allerdings Fatalismus ist nirgendwo enthalten: Also das man annimmt, es sei alles vorbestimmt und man spiele marionettenhaft seine Rolle. Wenn der Mensch gegen das Gebot des Guten verstößt - also entweder gegen das reine Gesetz des freien Willens oder anders gesagt gegen die göttlichen Gebote, so ist im Interesse des Glücks der Allgemeinheit Einhalt zu bieten, indem Unvernunft mit Strafe belegt ist. Im Diesseits mit staatlichen Strafen und im Jenseits damit, dass die Aussicht auf ein besseres Leben im Himmel verbaut wird.

Das mal im Groben zu Kant und zur Religion. Die Kirche stand etwas mit Kant auf Kriegsfuß, weil Kant auf die Vernunft des Menschen baut, die Kirche aber - ich sage es einmal einfach - annimmt, dass durch das Böse (Adam und Eva im Paradies, die Geschichte mit dem Apfel) und durch die kirchliche Heilslehre (Jesus starb für uns am Kreuz) das Prinzip des reinen freien Willens nicht gilt, obwohl es ein Widerspruch in sich ist, wenn man zu guten Taten genötigt werden muss. Kant verneinte nicht, dass es einen Gott gibt. Nur erschloss es sich ihm genau wie allen Menschen nicht, ob Gott existiert. Aber da das Gegenteil auch nicht bewiesen werden muss, ist es egal ob er existiert oder nicht. Wenn sich ein Jeder "gut" verhält, also nicht gegen die Vernunft handelt, so ist ihm das Jenseits gewiss, ob er daran glaubt oder nicht. Das ist auch der Widerspruch zur Kirche, die den Glauben an Gott und das Jenseits in den Vordergrund stellt.

Zu Sokrates: Sokrates war ein schlauer Mensch, der als eigentlicher Begründer der Philosophie gesehen werden kann. Er hinterfragte alles, war oft auch ein Besserwisser (was den Menschen auf den Wecker ging) und geriet schließlich in Konflikt mit den Herrschenden, die das nicht dulden konnten oder wollten. Er war aber auch absolut stur. Man hatte ihn im Rahmen der damals geltenden Gesetze verurteilt, den Giftbecher zu trinken, hatte ihm aber gleichzeitig eine Fluchtmöglichkeit angeboten. Diese nahm er nicht wahr und trank lieber den Giftbecher aus. Das erinnert ein wenig an die christlichen Märtyrer.

Zu Platon: Platon ging in seiner Philosophie davon aus, dass alles in der Schöpfung vorhanden sei und nur noch entdeckt werden müsse. Auch er ging von dem Guten im Menschen aus. Im Gegensatz dazu stellte sich sein Schüler Aristoteles, der von der Veränderung ausging. Das entspricht mehr dem, wie wir es heute sehen.

Das Ganze soll nur ein kurzer Abriss sein, mehr nicht. Wenn es dem Dialog dient, bin ich gerne zu einer Diskussion bereit.

Danke für eure Kommentare und Gruß
traumvergessen - Gerd


ehemaliges Mitglied ...Und sind die Kantschen Fragen:

Was kann ich wissen?

Was soll ich tun?

Was darf ich hoffen?

Was ist der Mensch?


Bloß mal!... *R*


Traute Ich kann die drei großen W nicht zusammenbringen, bitte nenne sie mir,
damit ich mit Dir darüber diskutieren kann.
Die drei Kritiken sind es nicht und das Kategorische Imperativ auch nicht.
Das habe den Mut dich deines Verstandes zu bedienen,Zitat v.Kant hilft mir nicht.
Nun hilf Du mir bitte drauf.
Mit erwartungsvollen Grüßen,
die wissensdurstige Traute
ehemaliges Mitglied ...ist bissel lästerlich, ich weiß...Pardon, Traumvergessen.

Nach dem Befinden brauchte Sokrates man nach dem Schierlingsbecher nimmer fragen,
trank auch gelassen er ihn aus in "jenen Tagen".
Platon, der Schüler, drehte an der Wissensmühle weiter.
Die großen "Wehs" jedoch markieren "kantig" die Sprossen auf der Filosofen-Leiter.

Es grüßt *Ramires*

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