Entlang dem Lebensrand
bitten deine gekrümmten Herzfinger
den Himmel um Segen
aus blauvioletter Hand
Dein hellfreundlicher Blütenfächer
fragt ergebnislos in den Erdkreis
liebst du mich
liebst du mich nicht
liebst du mich...

Hundert weitschwingende Pappelarme
winken mir lässig über Ährengold
gen Morgen Adieu zu

Ich werde dir ein Bild
malen




Horst Ditz


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Kommentare (3)

ehemaliges Mitglied Deine Zeilen sprechen mich stark an - ich höre Glocken in mir läuten.
Standen wir nicht alle im Laufe unseres Lebensweges vor der Frage: Er/sie liebt mich, er/sie liebt mich nicht.
Wenn dann die Verneinung erfolgt, dann krümmen sich die Herzensfinger. Doch wenn zum Abschied Ährengold leuchten und Pappelarme winken können, dann hat eine zutiefst menschliche Begegnung stattgefunden.
Nach dieser bleibt kein Groll und es kann ein Bild gemalt werden.
So empfinde ich Deine Zeilen und ich danke Dir dafür!
Liebe Grüße
Hannelore
ehemaliges Mitglied das hast du ganz raffiniert gemacht. Ich sehe deine Verse so: Ein Mann ist schwer (Herz)krank und möchte noch einmal gerne geliebt werden. Die Liebesrufe werden überhaupt nicht erhört, prallen lässig ab. Das von dir gemalte Bild mit der hübschen jungen Frau soll dem Kranken ein Trost sein. Ob es das auch ist?

Liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied Für mich hat Dein Gedicht einen besonderen Zauber. Eine Frau steht am Scheideweg und fragt den Himmel, ob der Mann ihres Herzens sie liebt. Sie erhält keine Antwort.

Am nächsten morgen nimmt sie Abschied von ihm.

Du beschreibst mit grandiosen poetischen Bildern einen ergreifenden Moment, wie ihn wohl schon viele Menschen erlebt haben und erleben.

Ich danke Dir fürs Lesen!

Mit lieben Grüßen
Deine Freundin Sigrun

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