Weihnachten auf der Sonnigen Halbinsel


Weihnachten auf der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 19. Im Märchen

Die Freunde landeten am Ufer eines kleinen Flusses.
“Es ist so  warm hier!” Elisha knöpfte ihre Jacke auf.
“Selbstverständlich, es ist ja Sommer in diesem Märchen! Wir aber haben bald Weihnachten. Und wir müssen uns beeilen!” Stella konnte nicht still stehen.
“Das ist wahrscheinlich genau der Ort, an dem der König und die Prinzessin den Marquis von Carabas finden werden, der im Fluss ertrinkt!”  rief Joel  aus.
“Wahrscheinlich”, blickte Ben zurück. “Und auf diesem Weg werden sie zum Schloss gehen. Und auch Felder, Wiesen und Wälder… Und da, in der Ferne, schaut euch an, was ist das? Ist das nicht das Schloss des Riesen-Menschenfressers? Wie riesig es ist!”
“Auf jeden Fall! Wir müssen uns aber beeilen, denn es ist ziemlich weit weg!” Und Tim machte sich auf den Weg zum Schloss.
Alle gingen ihm nach. Es war ein interessanter Anblick. Vorne flog  Kap und bewässerte die Straße vor ihnen mit einem kühlen, leichten Regen, damit sie nicht zu staubig wurde. Dann gingen die Jungen, Tim in der Mütze mit  goldener Glocke, zwei Brüder: Ben, groß und stark, und Joel — von geringer Statur, schnell und lebhaft, gefolgt von Elan Julius in einem dunklen Kapuzenmantel und einer magischen Regenbogenbrille. Die beiden Feen, Elisha und Jarina. Eine mit Regenbogen und die andere mit weißen Flügeln. Und auch die Hexe Stella mit dem Sonnenhasen Ilian auf der Schulter. Sie eilten hinter den Jungen her, um mit ihnen Schritt zu halten. Die Prozession wurde von dem riesigen Drachen Din geschlossen. Auf seinem Kopf saß die Maus  Melissa  und hielt sich an seinem Ohr ganz fest.
Die Arbeiter des Riesen, die ihnen auf den Weg entgegen kamen, waren überrascht und erschrocken von solch einer seltsamen Gesellschaft.
Als sie die Bauern sahen, die das Gras auf den Wiesen gemäht hatten, begrüßten die Freunde  sie   lautstark:
“Guten Tag!”
“Guten Tag! Das sind die Wiesen des Marquis von Carabas”, antworteten die Mäher erschrocken wie aus einem Munde.
“Das bedeutet, dass der gestiefelte Kater schon hier war”, flüsterte Joel, “und er hat sie durch seine Drohungen sehr erschreckt.”
Die Schnitter, die auf dem Feld arbeiteten, schrien auch, dass dies das Land des Marquis sei.
Und alle Bauern, die ihnen auf dem Weg begegneten, berichteten dass dies der Besitz des Marquis von Carabas sei.
Schließlich näherten sich die Freunde dem riesigen Schloss. Die Haustür war weit geöffnet, und die Freunde gingen hinein. In der Mitte des riesigen Saals  stand ein Tisch mit allerlei Speisen und Getränken. An der Spitze des Tisches auf einem großen bequemen Sessel saß der Kater in Stiefeln und döste. Als er Geräusche hörte, sprang er auf und näherte sich den Reisenden.

“Guten Tag”, miaute der Kater, “wer sind Sie und was machen Sie hier? Das ist das Schloss des Marquis von Carabas. Bald kommt er mit seinen Gästen, dem König und der Prinzessin an. Und wir haben Sie nicht eingeladen.”
“Sagen Sie mir, geehrter Herr Kater, wo ist der ehemalige Besitzer des Schlosses, der  Riese-Menschenfresser? Ich wollte meine Kräfte mit ihm messen. Sind wir etwa zu spät gekommen? “brummte Din unglücklich, und Flammen flogen aus seinem Maul.
“Ja, Sie sind zu spät gekommen.” Der Kater streichelte sich mit Genugtuung  auf dem flauschigen Bauch. “Die Maus war aber wirklich so klein. Ich bin überhaupt nicht satt geworden.”
Und er leckte sich die Lippen.
“Sieh mich nicht an Kater! Ich bin auch klein! Und überhaupt nicht lecker”, piepste Melissa und hielt sich fester an Dins Ohr.
“Keine Angst, ich beleidige die Gäste nicht, auch nicht die Uneingeladenen. Schau, wie viele Leckereien es auf dem Tisch gibt. Und wie viel Fleisch.”
 “Fleisch? Welches? Was für Fleisch?”  fragte Stella erschrocken. “Er war doch ein Menschenfresser!”
“Nein, nein. Mach dir keine Sorgen. Hab keine Angst. Hier gibt es Hühnchen- und Kaninchenfleisch. Und Rebhühner, die am Spieß gebraten wurden. Lecker! Sind Sie hungrig? Warten Sie ein wenig. Bald kommen der Marquis von Carabas mit dem König und der Prinzessin, dann machen wir ein Festmahl! Ich lade Sie ein!
“Danke für die Einladung, aber wir haben nicht viel Zeit. Wir suchen nach unserer Bekannten, der Fee Lucinda, so eine ganz plumpe Fee. ” Julius sah den Kater an. “Wir vermuten, dass sie sich in diesem Schloss versteckt haben könnte. Haben Sie sie nicht gesehen, Herr Kater?”
“Leider nicht. Aber wenn Sie möchten, können Sie sie suchen. Beeilen Sie sich aber. Das Schloss ist groß und die Zeit ist knap. Der Besitzer, Marquis Carabas, wird bald kommen.”

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