Weihnachten früher und heute


Advent und Weihnachten früher und heute.
Von Ruth Frink Montabaur

Wenn es Herbst wird und die Bäume bunt werden, und ihre Blätter verlieren, dann beginnen die Vorbereitungen für den Advent.
Kastanien werden zum basteln gesammelt,Streichholzschachten sammelte man das ganze Jahr über, um sie zu bekleben, und kleine Häuser daraus zu machen.
Mit den Kastanien bastelte man kleine Tiere, und vieles andere mehr.

Im Krieg bereitete man sich sehr früh auf den Winter vor, Holz und kohlen wurden eingekellert.
Sehr oft stellte sich an Buss und Bettag der Winter ein. Schnee der dann fiel blieb meistens bis zum Frühjahr liegen.
In der armen Zeit beheizte man die Wohnung mit dem Küchenherd und mit einem Ofen. Gemütliche Wärme stellt sich ein.
Es wurde gestrickt, vorgelesen, gebastelt, und gesungen.

Am frühen Morgen fuhren hier in Montabaur die Pferdeschlitten mit den grossen Milchkannen in die Stadt, An Sammelstellen konnte dann die Familien mit kleinen Kannen ihre Milch für den Tag abholen.

Die Plätzchen wurden mit Haferflocken, selbstgemachtes Kartoffelmehl zubereitet. Aus Gelberüben backte man Kuchen.

Doch auch in der armen Kriegszeit roch es nach Überraschungen und Plätzchen.

In der guten Stube war dann die Türe für die Kinder verschlossen.
Was sich da hinter verbarg, war ein grosses Rätsel Doch Mutter fiel immer etwas ein.

Die Puppe bekam aus Stoffresten ein neues Kleid, die Puppenbettchen wurden neu bemalt, so gut es ging.
Die Buben bekamen etwas aus Holz geschnitzt.

War dann nun endlich der Heilige Abend da, so ging man mit der ganzen Familie—meistens waren die Väter im Krieg, zum Rathaus.
Dort wurden Weihnachtslieder gesungen, und auch ein Trompeter spielte Weihnachtslieder.
Anschliessend gab es das Weihnachtsessen, so gut es die Mutter herbei zaubern konnte. Die Wohnung war gemütlich warm, denn die Winternächte waren mit starkem Frost und zugefrohren Fenstern.

Noch war die Zimmertüre zugeschlossen, bis dann ein kleines Glöckchen bekannt gab, einzutreten.
Vor einem kleinen Weihnachtsbaum , der mit wenigen Kerzen geschmückt war, es gab ja leider nichts mehr zu kaufen,
sangen wir gemeinsam Weihnachtslieder. Ein Gedicht wurde vorgetragen, Frohe Weihnachten wünschten wir uns alle, aber getrübt war der schöne Abend dann doch.
Der Vater, oder der Sohn, waren nicht dabei , weil sie als Soldat an der Front waren.
Heimweh und Tränen stimmten alle sehr traurig.
Dann kam die Überraschung, eine Puppe war schön gemacht frisch in dem kleinen Bettchen. Von aufgezogener Wolle strickte Mutter neue Pullover und Strümpfe, was die Kinder vorher nicht sahen und geheimnisvoll vor sich ging.
Die Buben lagen auf dem Boden und erfreuten sich an den aus Holz geschnitzten Autos.
Wie schon gesagt aus allem wurde was erfunden und neu hergerichtet.



Am anderen morgen war nun der Festgottesdienst.
Es gab in der Kirche keinen Weihnachtsbaum, ein kleine Krippe stand am Altar , die mit einer Kerze beleuchtet war. In der Kirche war es bitterkalt. Das Licht war auf Sparmassnahme eingestellt, doch bei allem was der Krieg mit sich brachte, wurden die Weihnachtslieder schallend gesungen.
Die Glocken verkündeten nicht die Weihnachtsbotschaft,
Sie wurden aus dem Turm geholt, und sollten verarbeitet werden.

Durch die dunkle Stadt , die ja auch nicht beleuchtet war, gingen wir trotzdem froh und dankbar in unsere warme Wohnungen zurück.






















Und wie ist es heute ? Die Jahre sind vergangen, alles hat sich verändert.
Es gibt alles nach Herzenslust,
Doch leider hat das auch ein Nachteil. Die Familien basteln nicht mehr so viel, Die Zeit wird anders genutzt.
Ob es zum Guten so ist ? wer weiss ?
Die Stadt und die Häuser sind im Advent hell beleuchtet,
Kleiner Tischschmuck

kündet uns in der Familie den Advent an.

Die Fenster verkünden in der dunklen Jahreszeit ---es werde hell----Christ ist geboren---freuet euch-
So sieht nun heute unsere Stadt aus.
Und wie begeht man den Advent in der Familie,? In Hülle und Fülle wird gekocht und gebacken. Vorbereitungen werden mit den Wünschen der Familie angepasst,
Man hat heute einen Tannenbaum, der kann nicht schöner sein. Geschmückt ist der mit Kerzen und Kugeln, je nach Geschmack,
Ich glaube ,jede Familie hat ein Krippe und Gedichte trägt man auch noch vor. Weihnachtslieder werden noch nach altem Brauch gesungen. Der Kirchgang gehört zum Fessttag.Der Unterschied zwischen früher und heute ,ist der Glockenklang der weit und breit unser Weihnachtsfest verkündet.


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Kommentare (1)

barbarakary Auch in der Nachkriegszeit erlebte ich einen besinnlichen Advent und schöne Weihnachtsfeste. Doch mit steigendem Wohlstand nahm die Gemütlichkeit ab - schade!
Aber ich gebe mir Mühe, nicht dem Stress zu erliegen. Eine besinnliche Zeit wünscht Dir Roswitha

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