Weimar und Goethe


Ich sehe, dass es interessierte ST-ler*innnen gibt, die sich mit Goethe beschäftigen. Vielleicht kann ich ein wenig Interessantes an Literatur über ihn hinzufügen. Zunächst hatte ich daran gedacht, diesen Beitrag ins Forum zu stellen, bin aber wieder davon abgekommen, weil im Forum zwar interessante Beiträge gerade auch über Goethe vorhanden sind, dort aber so etwas wie die „sinnliche Präzenz“ fehlt. So können dort auch keine Fotos eingebunden werden. Deshalb habe ich mich entschlossen, meinen Beitrag unter Blogs zu veröffentlichen. Der Unterschied ist ja eigentlich auch nur der, dass Foren-Beiträge nicht mehr gelöscht werden können, wohingegen Blog-Beitrage vom Urheber, von der Urheberin jederzeit wieder  gelöscht werden können. Im Blog besteht aber immer auch die Möglichkeit des Miteinanderredens und -austauschens.
 
Das Buch „Weimar und Goethe“, das ich heute vorstellen möchte, hatte ich schon einmal auf einer früheren privaten Homepage im Februar 2006 vorgestellt. Diese Homepage war zwar lange Jahre (auch als ich selber gar kein Internet hatte) im Internet vorhanden, nun ist dies soweit ich weiß, jedoch nicht mehr der Fall. Jedoch habe ich auf die alten Hyperlinks selber noch Zugriff. Ich habe alles von meiner damaligen Seite abkopiert und stelle es jetzt hier hinein, und zwar ein wenig so, wie ich es damals auch hineingestellt hatte:     
 
   Gedanken zum Buch:

Ich habe dieses Buch 1958 in einem Buchladen in meinem damaligen Heimatort direkt selbst erstanden. Es war für mich etwas außerordentlich Kostbares, und ich weiß eigentlich gar nicht mehr so recht, wie ich das Geld für das Buch aufbringen konnte. 
Umgeben von einer kargen Nachkriegswelt, die sich zudem ein neues gesellschaftliches System, das des Sozialismus, auf die Fahnen geschrieben hatte, entführte mich das Buch in eine mir völlig unbekannte, aufregende und auch schöne (Geistes-)Welt. Bis dahin hatte ich mir gar nicht vorstellen können, dass es so etwas gibt. 
Im gleichen Jahr, so konnte ich jetzt noch einmal im Internet nachlesen, wurde in der Nähe von Weimar die KZ-Gedenkstätte Buchenwald eröffnet. Und so stehen mit diesem Buch und der Buchenwald-Gedenkstätte einander zwei völlig konträre Welten gegenüber, die jedoch niemals mehr getrennt voneinander betrachtet werden können!
Erstaunlich ist die Einfühlungsgabe des Autors Friedrich August Hohenstein. Man gewinnt den Eindruck, als habe er zur Zeit Goethes gelebt und sei bei allen dort geschilderten Geschehnissen und Ereignissen persönlich dabei gewesen! Auch der Leser und die Leserin werden in die damalige Welt so mit hinein genommen, dass auch für ihn und für sie vorüber gehend der Eindruck entstehen kann, zur damaligen Weimarer Zeit dazugehört zu haben! 

Im Februar 2006

 
 
   Buch und Inhalt:

(Aus dem Vorwort des Herausgebers)

"Mit dem Buch hat Friedrich August Hohenstein, der Verfasser wissenschaftlich anspruchsvoller, gedankentiefer Werke, zu seiner Zeit ein breites Publikum dankbarer Leser gefunden - möge es seine Vorzüge, die hier nicht gerühmt werden sollen, aufs neue bewähren! 
Weimar, im Mai 1958 - Wolfgang Vulpius"

 
 
   Über den Autor: 
 
Der Herausgeber dieses Buches von Friedrich August Hohenstein, Wolfgang Vulpius, bestimmt ein Nachfahre der Familie der Ehefrau von Goethe, Christiane Vulpius, hat im Vorwort dieser Ausgabe darauf hingewiesen, dass schon er das Buch antiquarisch gesucht hatte, weil es im damaligen Buchhandel nicht mehr zu finden war. Damals (also wohl etwa Ende der 40-er, Anfang der 50-er Jahre) hatte er nicht daran gedacht,  selbst dieses Buch einmal neu herauszugeben, sondern er wollte es Freunden ausleihen, da er so begeistert davon gewesen war. 
Der Autor, Friedrich August Hohenstein, muss dieses Buch entweder während des 1. Weltkrieges oder kurz danach geschrieben haben. Denn an einer Stelle des Buches erwähnt er, dass seit 1813 schon mehr als 100 Jahre vergangen seien. 
In Internet-Antiquariaten sind sehr verschiedene Ausgaben des Buches "Weimar und Goethe" von Friedrich August Hohenstein zu finden: So etwa eine 2. Ausgabe der Deutschen Buchgemeinschaft von 1931 und eine Ausgabe der Deutschen Buchgemeinschaft von 1949. Dann kommen 3 Ausgaben des Herausgebers Wolfgang Vulpius, wovon die von mir gekaufte im Jahre 1958 die erste Ausgabe gewesen war. Es folgten hier noch Ausgaben von 1963 und 1966. 
 
 
INHALT
 
Höfisches Leben und Liebhabertheater..........S. 9

Dichter und Staatsmann: Tasso und Antonio zugleich..........S. 97

Mannesjahre, Ehejahre und das schöpferiche Bündnis mit Schiller..........S. 201

Altersruhm und Eingang in die Geschichte..........S. 371
 
 
ABBILDUNGEN
 
Goethe..........S. 33
Kupferstich von Joh. Heinrich Lips. 1791
 
Wieland..........S. 81
Kupferstich von Joh. Heinrich Lips
 
Christiane und der kleine August..........S. 129
Aquarell von Johann Heinrich Meyer. 1792
 
Herder..........S. 161
Ölgemälde von Friedrich August Tischbein. 1795. Kopie von W. Strack. 1823
 
Schiller..........S. 225
Nach einem Pastell von Ludovike Simanowitz. 1793
 
Christiane und August im (idealisierten) Hausgarten..........S. 241
Radierung von K.W. Sieber (1821) nach einer Zeichnung Goethes. 1793.
 
Weimar um 1800..........S. 289
Radierung von Georg Melchior Kraus
 
Goethe..........S. 449
Zeichnung von Carl August Schwerdgeburth. 1831
 
(Die Wiedergabe erfolgt mit Genehmigung der nationalen Forschungs- und Gedenkstätten in Weimar.)
 


Ich wünsche viel Freude beim Entdecken vielleicht eines neuen Buches über Goethe, das sich wirklich lohnt gelesen zu werden! – Das Buch ist antiquarisch immer noch gut zu erwerben.
 
 
Angeli44
 
 


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