Wenn mal kein Appetit - beim Haustierchen


   Egal wie gut gepflegt eine Katze oder ein Hund sein können, kann man doch etwas versehen... So war es neulich bei beiner 14-jährigen Katze, einem netten Weibchen.

   Es hat leider ziemlich lange bei ihr gedauert, dass ich ihren Appetitmangel für etwas Verständliches hielt: Es war so heiß, und sie ist nun 14 Jahre alt, vielleicht wird sie nun schon immer so wenig fressen? Spielte sie auch kaum - na ja, kein Katzenbaby mehr, dachte ich.

   Eines Tages, es war am ziemlich späten Abend, habe ich bemerkt, dass sie immer wieder in ihre Toilette läuft - konnte aber kaum was machen. Ich hatte solche Probleme schon vorher, mit meinen Katern aber, eine ganz andere Geschichte also. Ich packte meine (letzte, ich habe nun keine Tiere außer ihr mehr) Katze in meinen Wäschekorb, denn vor einem Transporter hat sie Angst, ganz panisch - und los, zum Nottierarzt, in einen anderen Ort.

   Die Katze wurde untersucht, ihr wurden Spritzen und Infusionen verschrieben - und es wurde ihr besser, aber mit dem Fressen ging es nach wie vor nicht sehr gut. Vor der letzten Infusion machte ihr ein anderer, junger Tierarzt die Spritze, und er hatte als erster gefragt: Frisst sie gern? Meine Antwort war natürlich nein, und welche Gründe ich dafür sehen würde. Der nette Mann sagte nichts darauf, sondern er machte der Katze das Mäulchen auf, wobei wir beide ein wenig gekratzt wurden; sonst benahm sie sich immer ganz ruhig.

   Es genügte aber, um eine wichtige Entdeckung zu machen: An einer Seite hatte sich dem armen Tierchen so viel Zahnstein gebildet, dass sie gewiß Probleme mit dem Fressen hatte; da war sogar das Zahnfleisch verletzt. Unter Narkose wurde der Zahnstein dann entfernt - und fast sofort wurde die Katze ganz froh, und vor allem: Hungrig! Also, das musste sie vorher schon gewesen sein, ich habe schreckliche Gewissensbisse, dass ich sie schon früher nicht genau untersuchen lassen habe. Es war aber nicht zu sehen, selbst für die anderen Tierärzte nicht, und sie haben auch nicht daran gedacht.

   Glück in Unglück, oder gesegnete Blasenentzündung, die die Ursache des Leidens meiner Kleinen entdecken liess. Ich hoffe, dass sie es mir vegeben hat; ich bin ja auch nicht mehr jung, und war von der Hitze auch betroffen...


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Kommentare (4)

Manfred36

Die Sorge um ein Tierchen, das einem ans Herz gewachsen, kann fast der Sorge um einen geliebten Menschen entsprechen. Zu letzterer habe ich in einem Sorgen- und Gebetbuch in einer kleinen Kapelle nahe dem Krebs-Nuklearzentrum viel Erschütterndes gelesen und auch einen Blog darüber geschrieben.
Daumen hoch

Christine62laechel

@Manfred36  

Es ist wohl so, dass man schwerer erträgt, wenn ein geliebtes Wesen leiden muss, als wenn man selbst leidet. Mit "Wesen" meine ich hier sowohl Menschen, als auch Tiere. Die letzteren können zwar nicht sprechen, sie begreifen nie, wie man ein Auto fährt, ihre Welt der Emotionen ist aber demjenigen der Menschen sehr ähnlich. Wenn geliebt, schenken sie ihre Gefühle ganz ehrlich und grenzenlos stark zurück.
   Ich lese deine Einträge regelmäßig, lieber Manfred, und schön, dass du wieder vom Klinikum zurück bist. Rose

debi

Da hatte Dein Kätzchen ja wirklich Glück, dass man den Grund für den mangelnden Appetit erkannt hat. Die Tierle können eben leider nicht reden und man muss schon sehr genau hinsehen, wenn man so etwas ohne gründliche Untersuchung entdecken möchte.

Sehr schön, dass Du dies hier erzählt hast ... vielleicht hilft es noch weiteren Tierchen, bei denen auch so etwas vorliegt und noch nicht erkannt wurde. Also wenn das Viechle speichelt oder sich immer wieder mit der Pfote übers Mäulchen fährt, dann sollte man mal versuchen, in die Bäckle reinzuschauen. Nicht ganz einfach, ich weiß es aus Erfahrung :P

    smilie_tier_14.gif Alles Gute Dir und dem Kätzle   (hoffentlich hat man die andere Erkrankung im Griff)
wünscht mit einem lieben Gruß
die debi
 

Christine62laechel

@debi  

Liebe Debi,

ja, die Blasenentzündung war zum Glück leicht zu beseitigen. :) Und hat auch wirklich dazu beigetragen, dass meine Katze nun ganz munter ist, frisst für zwei, und spielt sogar sehr gerne. Insbesondere dann, wenn ich ganz kaputt nach der Arbeit zurückkomme. ;) Zwar in der Teilzeit nur noch, trotzdem.

   Danke für Deinen lieben Kommentar, von Dir wie üblich absolut schön und passend mit süßen Bildchen verziert. Rose

Mit herzlichen Grüßen
Christine

 


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