…. Erstaunlich, ich leb immer noch,
es scheint, ich bin nicht tot zu kriegen,
obwohl in manchem fernen Land
die Menschen sterben wie die Fliegen.
…. Hunger und Durst in Afrika,
Europa frisst und wird stets fetter.
Corona rafft das Volk dahin,
und unvorhersehbar das Wetter.
….Welch Widersinn, ich lebe noch.
Schier unerträglich, wie ich leide.
Mein grösster Wunsch, nicht mehr zu sein,
ich Schaf auf Gottes grüner Weide.

 


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Kommentare (4)

Syrdal


Trotz unverdient zugefallener, dauerhafter Teilhabe am sorglosen Wohlstand nicht mehr sein zu wollen, ist – im christlichen Sinne – höchstgradige Sünde, ist hinsichtlich der Menschengemeinschaft eindeutige Flucht aus der Verantwortung, dort hilfreich zu wirken, wo man durch des Himmels Ratschluss oder durch den Zufall der Geburt hingestellt worden ist. Noch deutlicher: Es ist bewusste Verweigerung der Nächstenliebe, denn jeder kann seinen Teil einbringen, es dem Nächsten etwas leichter zu machen, wenn er nur will und sich nicht feige aus dem Staub macht…

...sagt mit der Bitte um Pardon für seine Deutlichkeit
Syrdal

Christine62laechel


Lieber Christoph, solche Gedanken kann man schon mal bekommen, und nicht unbedingt nur, wenn älter. Wenn ich etwas dazu sagen dürfte, aus eigener Erfahrung: Solange Du nur denkst, du möchtest gerne "Schaf auf Gottes grüner Weide sein" - ist alles in Ordnung. Das wurde uns irgendwie versprochen, und man hätte ja Recht, sich darauf zu freuen. Solltest Du aber dabei leiden - ich nehme an, da leidet Deine Seele - wäre doch ein Arzt- oder Psychologenbesuch angebracht. Ich habe hier viele Texte und Gedichte von Dir gelesen; Du bist ja ein braver und starker Mann. Es kann aber mal ein Moment kommen, wo selbst Du eine fachmännische Unterstützung benötigen würdest. Ich wünsche Dir nun gute Besserung; weg mit dem Leiden.

Mit besten Grüßen
Christine

Pan

Jeder Mensch, der das Leid in der Welt anklagt,
klagt damit sich selbst an!
Keiner lebt in einer Glaskugel, keiner kann sich dem
entziehen, das man gemeinhin Humanitas nennt.
Ich darf anprangern, ich darf das Böse beim Namen
nennen - aber ich muss auch gleichzeitig rufen: »Mea culpa«
Und das, das ist die Crux der menschlichen Gesellschaft ...
Wenn ich mich nun jedoch dem Ganzen entziehen will,
kann ich nicht einfach fliehen; ich muss mich dem stellen,
das ich verurteile und versuchen, es besser zu machen!
egal - OB ICH ES SCHAFFE ODER NICHT!
 

Via

Oh mein Gott, silesio,
gläubig bist du irgendwo,
klagst darüber, dass du lebst
und noch nicht in Wolken schwebst.
Mancher tauschte gern mit dir,
dir fehlt Lebenselixier.
Sing und tanze, hör ein Buch,
sprich mit Freunden und Besuch.
Lass dir's Leben nicht verdrießen,
bald wird wieder Frühling sprießen.
LG - Via

 


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