Winfried Engelmann: Besser länger leben

Autor: ehemaliges Mitglied

Dieses Buch von Winfried Engelmann über Gesundheitsvorsorge ist ein Ratgeber, den ich gerne gelesen habe. Ich bin seit 1. Oktober 2013 im Ruhestand und habe so langsam begonnen, mich in meinem vorletzten Lebensabschnitt einzurichten. Ich fühle mich körperlich und geistig fit und möchte diesen Zustand so lange wie möglich erhalten. Warum also sollte ich dieses Buch von Herr Engelmann nicht einmal lesen, dachte ich. "Besser länger leben", das will ich sicherlich.

Eigentlich hatte ich eine etwas zähe Lektüre erwartet. Auch war ich vor dem Lesen prinzipiell sehr skeptisch eingestellt. Was habe ich - besonders seitdem ich die Webseite Seniorentreff.de betreibe - nicht schon alles von Scharlatanen und windigen Experten zum Thema Gesundheit lesen und kritisieren müssen.

Zähe Kost ist das Buch von Winfried Engelmann nun auf keinen Fall. Dafür sorgen schon die eingebauten Witze, denen man fast auf jeder Seite begegnet, z. B. in der Art
"Gegen Ihr Übergewicht hilft nur viel Bewegung" - "Kniebeugen und so?" "Nein. Kopfschütteln - wenn Ihnen etwas zu Essen angeboten wird".

Der im Ellert & Richter Verlag erschienene Ratgeber ist aber nicht nur vergnüglich zu lesen, sondern er bietet auch eine große Fülle wichtiger Informationen, die übersichtlich geordnet und gegliedert in vier größeren Abschnitten angeboten werden.
  • Teil I beschäftigt sich mit den wichtigsten Faktoren, die die Lebenserwartung beeinflussen.
  • Teil II gibt Hilfestellungen für den Umgang mit Ärzten, warnt vor Risiken bei der Medikamenteneinnahme und klärt über die Patientenrechte auf.
  • Teil III gibt Basisinformationen über die gefährlichsten und die häufigsten Krankheiten
  • Teil IV beschäftigt sich mit der sehr wichtigen Frage, wie der Patient die Seriösität von Informationsquellen beurteilen kann, wie er sich also vor Manipulationen schützen kann, und fasst die wichtigsten Aussagen des Buches noch einmal zusammen.
Ich persönlich habe das große Glück dem eindeutig größten Risikofaktor unserer Zeit praktisch gar nicht ausgesetzt zu sein. Meine Frau und ich sind lebenslange Nichtraucher, aber wir haben im engsten Familienkreis die tödliche Wirkung des Rauchens erfahren müssen. Die Bezeichnung des Rauchens als "Selbstmord auf Raten" wird zwar vielen Lesern keine Freude bereiten, aber völlig zu Recht wird dieser bitteren Wahrheit gleich zu Beginn des Buches viel Raum gewidmet. Dabei wird aber nicht nur schwarz gemalt, sondern es werden auch die Chancen betont, die ein Ausstieg bietet und Empfehlungen hierzu aufgezählt.

Für mich persönlich konnte ich dem Buch sehr viele gute Tipps entnehmen, z. B. darüber wie ich vielleicht meinen ewigen Kampf gegen das Übergewicht gewinnen kann. So weiß ich jetzt, dass Lauftraining nicht alles ist und ich es doch auch einmal zusätzlich mit Krafttraining versuchen sollte. Sinnvoll empfand ich u. a. die vielen Tipps zur guten Ernährung und die Informationen zum Umgang mit unserem Gesundheitssystem.

Im ganzen Buch zu allen Themen sind seriöse Webadressen zur weitergehenden Information des Lesers eingestreut. Durchgehend präsentiert sich Herr Engelmann dem Leser als ein sorgfältiger, abwägender Autor, der unterschiedlichen Meinungen zu einem Thema Raum gibt, wenn die Wissenschaft noch zerstritten oder sich im Unklaren ist.

Der Spruch auf Seite 279

"In der Medizin gibt es nichts Schöneres als Vertrauen. Und nichts Gefährlicheres"

macht die Haltung des Autors deutlich. Er möchte beim Leser den Blick für falsche oder irreführende Versprechungen schärfen.

Der Leser profitiert von dem Werdegang des Autors (Jahrgang 1946). Herr Engelmann wurde in Wiesbaden geboren, war in seiner beruflich aktiven Zeit Diplom-Ingenieur und lebt heute mit seiner Frau in Teschen in Polen. Sein Buch ist nicht in medizinischem Fachjargon geschrieben, sondern für jeden Laien gut lesbar. Herr Engelmann ist sehr fachkundig und er hat ein seriöses, gut recherchiertes, nützliches Buch vorgelegt.

Ich möchte das Werk "Besser länger leben" den Mitgliedern im Seniorentreff wirklich ans Herz legen. Das Lesen lohnt sich.

Prof. Dr. Karl-Friedrich Fischbach
(Karl im Seniorentreff)

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