Sie fiel mir gleich auf. die kleine alte Dame.
Sie war sicherlich schon 80 Jahre oder mehr und schaute sich suchend um.
Sie war nur sehr leicht bekleidet und hatte eine Gehhilfe.
Zögernd kam sie auf mich zu.
„Darf ich sie mal was fragen?“
Ich weiß gar nicht wo ich bin, ich habe mich verlaufen.
Ich möchte zur Römerstraße, meinen Mann besuchen.
Das ist zu weit, um zu laufen. Da müssen Sie mit dem Bus fahren,
antwortete ich.
Ich habe aber kein Geld bei mir.
Vorne im Einkaufskorb lag eine zusammengefaltete Stofftasche
und ich fragte ob ich mal in die Tasche sehen dürfte.
Es war nur eine Stoffserviette darin und ich fragte Sie , ob sie
alleine lebt. Nein, ich wohne bei meinen Eltern, ich habe dort ein
Zimmer. Aber mein Mann, der wohnt noch alleine in unserer alten
Wohnung.
Ich bringe sie jetzt mal zu einem Haus, da wird man ihnen bestimmt
weiter helfen können, sagte ich und ging mit ihr zu einem
Seniorenheim, ganz in der Nähe.
Nein, hier wohne ich aber nicht.
Nun, wir fragen jetzt einfach mal, ob es jemanden gibt der sie hier
kennt.
In diesem Haus war die ältere Dame nicht bekannt…,
aber durch Telefonate wurde dann bald das Haus gefunden,
in dem Sie schon vermisst wurde.



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Kommentare (4)

tilli Liebe Carola !
Immer wenn ich solche Geschichten höre, bekomme ich Angst vor den Alter.
Meine Freundin,hat jetzt mit Ihren Mann sehr schwer,denn er erkrankte an Demenz.Alles ist so traurig,darum muss man noch jeden Tag genießen den wir leben dürfen.
Danke für deine Geschichte
Tilli
ehemaliges Mitglied das mir mit meiner Freundin in Duisburg vor Jahren, als der Landschaftspark Nord eröffnet wurde, ebenfalls passierte.
Wir waren damals noch wesentlich jünger. Mussten in der Handtasche der alten Dame wühlen und fanden eine Hinweiskarte mit einer Telefon-Nr. darauf, mit der wir uns in Verbindung setzten.
Das Seniorenheim schickte dann eine Pflegekraft mit einem Auto, die sie abholte, während wir uns mit ihr unterhielten. Die alte Dame weigerte sich nämlich strikt, zu uns ins Auto zu steigen.
Damals dachten wir noch nicht daran, dass es uns vielleicht auch einmal so ergehen könnte. Das lag alles noch so weit vor uns. Aber es holt uns in unserem Umfeld immer wieder ein - und es ist eine Art Dankbarkeit entstanden, dass es uns bisher nicht getroffen hat.

Liebe Grüße
Meli
koala Karilona, ich "schiebe" mit. Wie gut, dass man nicht vorausschauen kann.
KarinIlona ... und es kann jedem von uns einmal so ergehen. Ich schiebe diese Gedanken weit weg - - - ich will nicht daran denken!
Karilona

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